U15: Die Last-Minute-Kings
SC Bietigheim – EHC Freiburg 5:4 nP (2:1, 2:1, 0:2, 1:0) EHC Freiburg – Heilbronner EC 2:1 (1:0, 0:1, 1:0)
Ein Eishockeyspiel dauert keine 58 oder 59 Minuten. Es dauert exakt 60 Minuten. Die Kraft und Ausdauer mancher Spieler reicht aber nicht über die ganze Wegstrecke. Deshalb kommt es in der Schlussphase auf dem Eis oft noch zu einem Feuerwerk der Strafen, Tore und Emotionen. Wenn ein Spiel nur 58 Minuten dauerte, hätte unsere U15 nach drei Saisonspielen erst einen Punkt auf der Habenseite. Damit wäre sie schon raus aus dem Rennen um die begehrten Startplätze für die Bayern-Runde.
Auch im Eishockey gilt aber der Leitsatz von Lothar Matthäus: „Wäre, wäre, Fahrradkette!“ Unsere U15 ist nämlich weiterhin im besagten Wett-Rennen – weil sie am vergangenen Wochenende in zwei Spielen noch kurz vor Sendeschluss erfolgreich zugeschlagen hat. In Bietigheim verloren die Freiburger zwar mit 4:5, holten aber immerhin den Extrapunkt fürs Erreichen des Penaltyschießens. Gegen Heilbronn gewann man gar mit 2:1 – und darf sich nun auf zwei Schlüsselspiele am kommenden Wochenende freuen, in Stuttgart bzw. Mannheim.
Da werden die Erinnerungen an die Happy-Ends vom vergangenen Wochenende vermutlich noch nachwirken. Am Samstag (21.09.) waren die 16+2 Mannen von EHC-Trainer Lukas Smolka nämlich in Bietigheim zu Gast. Einen Blitzstart der Steelers, denen schon nach 23 Sekunden das 1:0 gelang, konterte der EHC nach 3 Minuten: 1:1 durch Verteidiger Dominik Bauer. Auch auf das 2:1 der Gastgeber hatten die Gäste die passende Antwort: 2:2 durch Verteidiger Ben Vögele (28.). Dann gönnte sich das Smolka-Team aber eine längere Tiefschlafphase, die Bietigheim zu zwei Treffern nutzte (37., 38.). In einem sehr fairen Spiel mühten sich die Freiburger nach Kräften, außer dem 4:3-Anschluss durch Flügelstürmer Maati Voigt (48.) wollte aber lange nichts Zählbares gelingen. Bis 68 Sekunden vor Schluss: da fasste sich Fabian Bräuner, Mittelstürmer der ersten EHC-Reihe, ein Herz und veredelte die feine Vorarbeit von Jesper Salzmann und Noel Madach zum 4:4. Jubel, Trubel, Penaltyschießen – welches die Freiburger dann wie gewöhnlich verloren.
Deutlich zäher ging es am folgenden Tag (22.09.) in der Echte-Helden-Arena zu. Nun empfing unsere U15 den Heilbronner EC, bei dem sie den Rundenauftakt tüchtig vergeigt und mit 2:3 verloren hatte. Zwei Mannschaften also, die sich mit dem Toreschießen schwertun. Das merkte man auch dem „Rückspiel“ an. Zwar traf Fabian Bräuner, wieder nach Vorlage von Jesper Salzmann, zum 1:0 (7. Minute). Doch dann zerfledderte das Spiel, auch wegen diverser Strafzeiten; eine davon nutzte Heilbronn zum Ausgleich (36.).
Alle weiteren Torchancen machten die exzellenten Torhüter Lucas Hafner (EHC) bzw. Robin Gökkaya (HEC) zunichte. Also ging das Spiel mit 1:1 auf seine Zielgerade. Das Schreckgespenst „Penaltyschießen“ schwebte schon über der Freiburger Elternschar. Da beging Heilbronn ein letztes Foul, 16 Sekunden vor Schluss. Da gewann der EHC das letzte Bully. Über Dominik Bauer und Tim Becker kam die Scheibe zu EHC-Verteidiger Noel Madach. Und der machte mit dem letzten Schuss der Partie die Sache klar. 2:1 – Jubel, Trubel, kein Penaltyschießen!
Für den EHC im Einsatz (beide Spiele): Tor: Collin Lieberwirth und Bastian Burgbacher (in Bietigheim), Lucas Hafner (gg Heilbronn); Feld: Mika Danner, Louis Bittermann (-/1), Tim Becker (-/1), Jesper Salzmann (-/2), Robin Gehringer, Dominik Bauer (1/1), Noel Madach (1/2), Rasmus Elo, Lennart Kessler, Fabian Bräuner (2/1), Maati Voigt (1/-), Daniel Ginder, Niklas Krüger (-/1), Davids Skraustins, Ben Vögele (1/-), Joshua Schuler
Text: Toni Klein/Foto: Cassandra Lieberwirth