EHCFu13 22.1.23 83
08.03.2023

U13: Das A5-Duell, Staffel 23, Folge 7

EHC Freiburg – Mannheimer ERC (blau) 4:5 (0:2, 1:2, 3:1)

In der DDR, Gott habe sie selig, gab es im Eishockey von 1970 bis 1990 ein ganz besonderes Phänomen: eine oberste „Liga“ mit nur zwei Vereinen. Früh hatte die Stasi damals erkannt, dass man in der Sportart Eishockey bei den Olympischen Spielen nur eine Medaille holen konnte. Und selbst dafür waren sehr viel Mühe und Talent nötig, während in anderen Sportarten an jedem olympischen Baum zehn Medaillen hingen, und man musste seinen Athleten bei ihren Streckversuchen nur minimal pharmazeutisch nachhelfen.

Also stempelte der Arbeiter- und Bauernstaat den Eishockeysport 1969 als „nicht förderungswürdig“ ein und schrumpfte seine Erste Liga (DDR-Oberliga) auf das absolute Mindestmaß zusammen: zwei Vereine. In Berlin saß der (außerhalb Berlins verhasste) Stasi-Club SC Dynamo, der sich erst später in die schillernden Eisbären verwandelte. Tief im deutsch-polnischen Zonenrandgebiet saß der ewige Underdog SG Dynamo Weißwasser, der heute nach mehreren Re-Brandings unter dem Titel „Lausitzer Füchse“ dem EHC Freiburg gegenübersteht.

Ein durchschnittlicher DDR-Spieler hat die 164 Kilometer zwischen Weißwasser und Berlin-Hohenschönhausen in seiner Karriere also Hunderte von Malen zurückgelegt. Auch ein durchschnittlicher U13-Spieler im EHC Freiburg hat eine ähnlich bekannte Fahrtstrecke: Wenn er seit sieben Jahren Eishockey spielt, hat er schon bis zu 40 Partien gegen den MERC hinter sich. Mannheim gegen Freiburg – dieses ewig junge A5-Duell hat in dieser Saison bisher folgende Resultate gebracht, aufgezählt aus EHC-Sicht: 10:2, 5:3, 9:4, 3:4, 5:3 und 1:13 (wobei die Freiburger aber weitgehend mit U11-Spielern antraten, weil ihre U13 beim zweitägigen Turnier in Schwenningen war).

Jetzt, am Samstag (04.03.), gab es das nächste Kräftemessen. Und wieder, wenngleich ganz knapp, zog das Team von EHC-Trainer Max Bauer den Kürzeren. Besonders das erste Spieldrittel verschliefen die Hausherren gründlich; nach 22 Minuten stand es bereits 0:3. Der Anschlusstreffer von Jesper Salzmann zum 1:3 (26.) weckte die Freiburger Lebensgeister zwar. Doch ihre nächsten Angriffsbemühungen blieben erfolglos. Stattdessen zogen die Mannheimer gar auf 1:5 (42.) davon; allmählich drohte sogar ein Debakel. Dann geschah etwas völlig Unerwartetes: Vier MERC-Strafzeiten hatten die Freiburger ungenutzt davonziehen lassen, nun erhielt EHC-Stürmer Fabian Bräuner zwei Minuten aufgebrummt, und noch bevor er richtig Platz genommen hatte, erzielte Jesper Salzmann einen Shorthander. Da kurz zuvor auch EHC-Verteidiger Dominik Bauer getroffen hatte, stand es plötzlich 3:5 (46.). Dieser Silberstreif am Horizont mobilisierte bei den Gastgebern letzte Kräfte. Mehr als ein Tor von Ben Vögele zum 4:5 (50.) wollte in der Schlussoffensive aber nicht mehr herausspringen.

In dieser Saison stehen unserer U13 nur noch zwei EBW-Spiele bevor: diesen Sonntag, 12. März, in Heilbronn und am Samstag, 15. April, in Zweibrücken. Der Mannheim ERC steht also nicht mehr auf dem EHC-Tableau. Zu einem Wiedersehen könnte es aber trotzdem bald kommen, denn der MERC zählt zu den Clubs, die für das 18. Ferenc-Vozar-Turnier gemeldet haben, das am 18./19. März in der Freiburger Eishalle stattfindet. Außerdem am Start sind der Schwenninger ERC, der EHC München, der EC Peiting, Dragon Thun aus der Schweiz, Annecy Hockey aus Frankreich und der Titelverteidiger Thurgau Young Lions.

EHC Freiburg U13 (in Klammern: Tore/Vorlagen): Lucas Hafner (bis 40.), Collin Lieberwirth (Tor); Roman Fischer (-/1), Tim Becker, Daniel Ginder, Fabian Bräuner, Jesper Salzmann (2/-), Robin Gehringer, Lennart Keßler, Dominik Bauer (1/-), Noel Madach, Jaroslaw Juschenko, Louis Bittermann, Maati Voigt, Davids Skraustins (-/1), Ben Voegele (1/-), Mika Danner

Text: Toni Klein/Foto: Jasmyn Groeschke

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