U11 in Germering
26.02.2020

„Nur's Dore schiessn müssts noch üba“

U11-Turnier in Germering // ...

Germering bleibt ein schlechtes Pflaster für unsere Kleinschüler. Mit Ambitionen war man in Münchens Vorort gefahren und hat dieses Mal auch teilweise gutes Eishockey gespielt. Doch auch im Eishockey gilt der Spruch, den man aus anderen Sportarten kennt: „Das Runde muss ins Eckige.“ Inhaltlich war genau das der Knackpunkt, warum unsere U11 auch beim diesjährigen Großfeld-Turnier in Germering das Halbfinale verpasst hat. Der Abschluss bleibt die große Baustelle im Team und verhindert mögliche Erfolge.

EHC – Heilbronner Falken 2:2. Gegen Heilbronn begannen unsere Jungs wie die Feuerwehr. Schnell drückten sie die Jungfalken ins eigene Drittel. Aber es fehlte eines, was Coach Rudi Gorgenländer schon die ganze Saison über predigt: Wir brauchen Schüsse! Diese gab es auch – leider auf der Gegenseite. Gleich der erste Schuss der Falken fand den Weg ins EHC-Tor, und da auch der zweite passte, rieb sich der verwunderte Stadionbesucher die Augen. Freiburg drückte, Heilbronn traf. Ein Doppelschlag der Wölfe verhinderte zumindest noch die Niederlage. Danach wurden noch 3-4 Hochkaräter versemmelt. Es war zum Haare raufen.

EHC – Stuttgart 2:0. Die Geschichte unseres zweiten Turnierspiels ist schnell erzählt. Auch hier dominierten die Wölfe, auch hier hätten mehr Treffer fallen müssen. Es gab alleine drei Situationen, in denen ein EHC-Spieler das leere Tor nicht traf. Aber immerhin: nach 2 Spielen lag man auf Kurs, so hatte man sich das im Freiburger Lager vorgestellt.

EHC – EHC München 0:2. Nach den ersten Auftritten von Freiburg und München war vor dem dritten Turnierspiel für einen neutralen Tribünengast klar: „Dös wird an sicherer Fall für die Wölfe!“ Diese gaben zu Beginn auch gut Gas, erspielten sich wieder mehrere Hochkaräter, doch dann folgte eine Dublette aus dem Auftaktmatch gegen Heilbronn. Der erste Schussversuch der Münchner zappelte im EHC-Netz. Es folgten einige Strafen der Münchener, der Ausgleich lag in der Luft, aber es fehlte an Schüssen. Vor dem Tor wurde immer die falsche Entscheidung getroffen. Dreimal lief ein Freiburger Spieler allein aufs Münchner Tor – erfolglos. Und wenn der eine nicht will… Coach Gorgenländer hatte vor dem Match davor gewarnt, dass die Münchner 2-3 Spieler in ihren Reihen hätten, die in der Lage seien, Spiele zu entscheiden. Einen dieser Momente gab es dann kurz vor Schluss: ein schönes Münchner Solo mit einem harten, platzierten Schuss von außen, der Puck sprang von der Goalie-Maske ins Tor, Ende, Aus.

Als der Tribünengast zurückkehrte und nach der Höhe des Freiburger Sieges fragte, war er nach der Antwort sehr verwundert: „Wie könnt´s ihr so an Spiel verlieren?“

EHC – Wanderers Germering 1:3. Durch die unerwartete Niederlage musste nun ein EHC-Sieg gegen den Münchner Vorortclub her, um das Halbfinale sicher zu erreichen. Doch die Geschichte wiederholte sich – immer und immer wieder. Freiburg dominierte, hatte riesige Chancen, aber vor dem Tor wurde der besserplatzierte Mitspieler übersehen oder man suchte nochmal den falschen Pass. Germering verzeichnete im gesamten Spiel nur vier Torschüsse, das reichte aber, um dieses Spiel für sich zu entscheiden. Der späte Anschlusstreffer des EHC war dann nur noch Ergebniskosmetik.

Nach dem Spiel fragte Trainer Gorgenländer seine Jungs in der Kabine, wieso sie sich für ihr gutes Spiel nicht selbst belohnen. Immer wieder hatte er angemahnt: Ohne Schüsse gibt es keine Treffer. Nun lag die Hoffnung auf dem Mittagessen. Die EHC-Cracks sollten Kräfte sammeln vor dem Abschlussmatch.

EHC – SB Rosenheim 1:6. Im letzten Spiel bestand zwar rechnerisch noch eine Chance aufs Halbfinale, aber es fehlte dem Team ein bisschen der Glaube. Rudi Gorgenländer betonte nochmals: „Wir brauchen gute Beine und viele Schüsse.“ Und siehe da, nach wenigen Sekunden zappelte der Puck im Tor der Rosenheimer. Wer aber gehofft hatte, dies wäre eine Initialzündung, der hatte sich getäuscht. Auch dieses Match entwickelte sich wie die anderen zuvor. Neben dem Kopf wollten nun aber auch die Beine nicht mehr mitspielen. So gab es einen Doppelschlag der Oberbayern – und damit war der Käs´ gegessen. Freiburg ergab sich seinem Schicksal und Rosenheim kam zu weiteren Treffern. Dass am Ende das Ergebnis zu deutlich ausfiel, spielte aber keine Rolle. Das Halbfinale war weg, der EHC war ausgeschieden und die Enttäuschung darüber riesengroß.

Immerhin, der neutrale Tribünengast zollte unserem Team seinen größten Respekt. Mit kernigem Akzent ließ er uns wissen, dass wir für ihn Favorit gewesen waren, weil wir tolle Einzelspieler hätten und eine reife Spielanlage. Sein bitteres Fazit lautete: „Nur`s Dore schiessn müssts noch üba.“

Text & Foto: Thorsten Bühler

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