Lausitzer Füchse - EHC Freiburg 3-2 n.V.

Knapp 800 Kilometer trennen Freiburg und Weißwasser in der Oberlausitz - diese Entfernung bedeutet einer der längsten Auswärtsfahrten für den EHC in dieser Spielzeit. Das Team von Trainer Leos Sulak trat daher nach einer Übungseinheit am Samstag-Vormittag bereits am Vortag die Reise zum Auswärtsspiel bei den Lausitzer Füchsen an. Das Spiel beim Tabellenzwölften war dabei für EHC-Keeper Jonathan Boutin eine ganz besondere Partie, der Kanadier hatte insgesamt fünf Spielzeiten im Dress der Füchse absolviert und wurde bei seiner Rückkehr an alte Wirkungsstätte mit viel Applaus empfangen.

Wenig erfreulich dagegen der Beginn der Partie aus Freiburger Sicht: Nach einer guten EHC-Gelegenheit gleich zu Auftakt und einer ausgelassenen Powerplay-Chance waren es die Hausherren, die in der 6. Spielminute durch Greg Classen mit 1-0 in Führung gingen. Der frühe Treffer gab den Füchsen spürbar Aufwind, der EHC musste sich anschließend erstmal berappeln, fand aber gegen Mitte des ersten Abschnitts wieder zurück zu seiner Linie. Auch im zweiten Drittel zeigten beide Teams flottes Eishockey mit einigen guten Torchancen auf beiden Seiten, die aber Joe Fallon im Tor der Lausitzer sowie sein Gegenüber Jonathan Boutin stets zu vereiteln wussten. Die beste Gelegenheit zum Ausgleich hatte der EHC in einer zweiminütigen fünf gegen drei Überzahl ab der 28. Minute, aber das Freiburger Powerplay war zu statisch und zu kompliziert. Und als Weißwasser gerade wieder vollzählig war, hatten die Hausherren sogar mit einem drei auf eins Konter die dicke Chance, auf 2-0 zu erhöhen, zielten aber nur knapp nebens EHC-Gehäuse. Das gelang dann Angreifer Thomas Götz in der 33. Minute, der Weißwasseraner beförderte in Überzahl die Scheibe im Nachschuss über die Freiburger Torlinie. Der EHC antwortete jedoch nur eine knappe Minute später: Jannik Herm erzielte - ebenfalls in Überzahl - den 1-2 Anschlusstreffer, was gleichzeitig auch den Stand zur 2. Pause bedeutete.

Im Schlussabschnitt verlor das Spiel etwas von dem Tempo und der Intensität der ersten vierzig Minuten. Der EHC versuchte, sich zurück ins Spiel zu kämpfen, ließ aber die wenigen Großchancen aus und hatte dabei auch noch Pech bei einem Pfostentreffer in der 46. Minute. Freiburg lief zunehmend die Zeit davon - bis sich David Vrbata in der 59. Minute ein Herz nahm, einfach draufhielt und genau 100 Sekunden vor dem Ende den Ausgleich besorgte! Der Jubel unter dem kleinen Häuflein mitgereister EHC-Fans war riesig, aber die Partie war noch nicht zu Ende, und beinahe wäre Weißwasser kurz vor Schluss sogar noch das 3-2 geglückt. Aber am Ende blieb es beim 2-2 nach 60 Minuten, also ging es in die fünfminütige Verlängerung, wie üblich mit vier gegen vier Feldspielern. Der EHC hatte in dieser Overtime sogar eine Überzahlgelegenheit, aber die Lausitzer Füchse konnte die Unterzahl schadlos überstehen. Als dann eine Minute vor dem Ende der Verlängerung ein Freiburger auf die Strafbank wanderte, nutzten die Hausherren ihrerseits das Powerplay zum 3-2 Siegtreffer durch Patrik Parkkonen. 

Aufgrund der vergebenen Überzahlchance (Powerplay-Quote an diesem Abend: 1 von 7) kann der EHC dem verlorenen Punkt in der Verlängerung schon ein wenig hinterher trauern. Andererseits sorgte der Ausgleichstreffer kurz vor Spielende für weiteren Zuwachs auf dem Freiburger Punktekonto, und die Bilanz der letzten Spiele in der Fremde kann sich durchaus sehen lassen: Der EHC hat in den letzten drei Auswärtsspielen mindestens einen Zähler nach Hause mitgenommen und seit der Länderspielpause in fünf von sechs Spielen gepunktet. Weiter geht es am nächsten Freitag auf heimischem Eis: Um 19h30 empfängt der EHC die Ravensburg Towerstars in der Franz-Siegel-Halle.

Tore:
1-0 (05:17) Greg Classen (Kevin Lavallée/Marvin Tepper)
2-0 (32:12) Thomas Götz (Lukas Pozivil/Greg Classen - 5:4)
2-1 (33:05) Jannik Herm (Petr Haluza/Adam Schusser - 5:4)
2-2 (58:20) David Vrbata (Milos Vavrusa/Adam Schusser)
3-2 (64:18) Patrik Parkkonen (Darren Haydar/Kevin Lavallée - 4:3)

Zuschauer: 1.611
Schiedsrichter: Alexander Singer
Strafminuten: Lausitzer Füchse 16; Freiburg 6