vorlagefuernews 1b 2004
20.03.2024

1b: Von Mannheim bis Miesbach – drei Spektakel

EHC Freiburg – ESC Hügelsheim 12:2 (3:0, 3:1, 6:1) EKU Mannheim – EHC Freiburg 1:7 (0:3, 0:3, 1:1)

Oh Wonnemonat März: Innerhalb von acht Tagen hat die 1b-Mannschaft des EHC gleich zwei Kantersiege erzielt. Damit ist der Anschluss ans Mittelfeld der EBW-Landesliga geschafft. Das Besondere daran: weil die Siege in Mannheim (7:1) und gegen Hügelsheim (12:2) so deftig ausfielen, hat das Team um Spielertrainer Iven Rösch als Tabellenachter nun fast ein ausgeglichenes Torverhältnis – und ein deutlich besseres als zum Beispiel der Tabellenvierte Heilbronn.

Schauplatz des ersten Spektakels war Mannheim. Die frugalen Nebenhallen der SAP-Arena. Alle Freiburger Spieler waren im Laufe ihres Eishockeylebens schon Dutzende von Malen hier. Alle bis auf EHC-Verteidiger Jacomo Helbig und EHC-Stürmer Jakob Rütschle: Für diese beiden war das Auswärtsspiel am Sonntag, 10. März, bereits der mindestens 1000. Termin in diesen Nebenhallen. Helbig, heute 37, hat bis 2003 bei den Jungadlern gespielt, zuletzt in der DNL. Rütschle, heute 32, trug sogar bis 2014 das Mannheimer Trikot, bevor er dann zum Studium ins schöne Freiburg kam.

Nun also kehrten Helbig und Rütschle an ihre alte Wirkungsstätte zurück – und brannten, begleitet von 8+1 Mitspielern, gegen das EKU-Team ein wahres Feuerwerk ab. Die 1:0-Führung erzielte Jakob Rütschle, vorbereitet von Helbig (10. Minute). Das 2:0 legte Rütschle für Marco Schultis auf (14.), dessen Bruder Tim im Powerplay dann schon das 3:0 klarmachte (20.). Im zweiten Drittel schraubten Tim Weber (21.) und Iven Rösch (30.) das Resultat auf 5:0, bevor wieder das Duett der Ex-Mannheimer Rütschle und Helbig zuschlug: Vorlage Jacomo, Treffer Jakob, bääm – 6:0 (34.). Erst nach diesem halben Dutzend ließen es die Freiburger ruhiger angehen. Doch da ihnen die Gastgeber in der Schlussminute noch eine doppelte Überzahl bescherten, ließen es die Gäste ein letztes Mal klingeln: Tor durch David Tescher (60.), vorbereitet durch Marco Schultis und (natürlich) Jacomo Helbig. Derweil konnte Maurice Hempel fast einen Shootout feiern; nur eine kleine Unachtsamkeit in der 47. Minute verhinderte das erste Zu-Null-Spiel des EHC-Torhüters.

Ähnlich entspannt war die Ausgangslage beim zweiten Spektakel, vor dem Heimspiel der 1b gegen Schlusslicht Hügelsheim am Samstagabend (16.03.). Diesmal standen Spielertrainer Iven Rösch gleich 16+1 Spieler zur Verfügung, darunter das halbe U20-Team des EHC, das sich schon mal warmschießen sollte für seine Aufstiegsspiele in die DNL; dazu später mehr.

Den Auftrag mit dem Warmschießen nahm besonders Niclas Hempel ernst: bis zum Bergfest dieses Spiels gingen nicht weniger als vier Freiburger Tore auf das Kerbholz des U17-Nationalverteidigers. Hempel 1:0 nach zwei Minuten, Hempel 2:0 nach sechs, Hempel 4:0 nach 23, Hempel 6:0 nach 26 Minuten. So eine Serie erlebt die Echte-Helden-Arena nicht jedes Wochenende. Besonders nicht, wenn der gegnerische Torwart, Alexander Dolin, eigentlich schon seine Klasse bewiesen hat, zum Beispiel indem er mit Freiburgs Junioren 2021 und 2022 EBW-Meister wurde.

Doch auch die übrige EHC-Crew bewies bald, dass sie wusste, wo das Gäste-Tor steht. Nacheinander trugen sich in dieser sehr fairen Partie nun Iven Rösch (13.), Julian Brehm (26.), Leon Wiesner (46.), Luis Loyal (47.), Samuel Flamm (49.) und nochmals Iven Rösch (50.) in die Torschützenliste ein. Damit war die Zweistelligkeit erreicht, zum zweiten Mal für unsere 1b in dieser Saison, und es hätte alles gut sein können. Doch einer hatte noch nicht genug – Niclas Hempel. Als sich der EHC-Orkan, mit vier Treffern binnen vier Minuten, gerade gelegt hatte, legte Hempel noch das 11:2 nach (53.). Da mochte Julian Brehm, der Meister der späten Tore, nicht hintanstehen und schraubte das Ergebnis auf 12:2.

Nach diesem Dutzend-Erlebnis stehen für die Freiburger Spieler „nur“ noch zwei Episoden an – aber die haben es in sich. Die 1b-Mannschaft empfängt diesen Samstag, 23. März, um 20 Uhr den voraussichtlichen Meister Pforzheim Bisons zum Epilog ihrer ansehnlichen Saison. Zuschauer sind willkommen, auch wenn die Wettquoten nicht hoch sind auf einen Heimsieg.

Diejenigen aus dem 1b-Kader, die Jahrgang 2004 oder jünger sind, haben nun dagegen die U20-Spiele des Jahres vor der Brust – womit wir beim dritten Spektakel wären. Gegen den Bayern-Meister TSV Erding geht es um den einzigen Süd-Aufstiegsplatz für die Deutsche Nachwuchs-Liga (DNL). Ermittelt wird dieser Platz in zwei Partien: am Sonntag, 24. März, um 18 Uhr in Erding und am Samstag, 30. März, um 19.30 Uhr in der Echte-Helden-Arena. Während Freiburgs U20 seit Januar als DNL-Kandidaten feststeht, konnte sich Erding erst am vergangenen Freitag dafür qualifizieren – in einer spektakulären Partie, die zeigt, wie wichtig es ist, dass junge Eishockeyspieler die Regeln ihrer Sportart kennen.

Am Freitag stand nämlich nach der langen, anstrengenden Bayern-Runde mit 27 Partien das entscheidende Spiel von Erdings U20 beim TEV Miesbach an. Ein Punkt hätte den Miesbachern zum Weiterkommen gereicht. 20 Sekunden vor Schluss stand es 2:2 – zu wenig für Erding, das den Torwart zog. Miesbach eroberte den Puck und hätte nun einfach die Zeit herunterspielen müssen. Stattdessen sah ein TEV-Spieler blauen Glanz und weiße Gloria vor sich. Versuchte das Empty-Net-Goal aus dem eigenen Drittel, verfehlte das Gäste-Tor. Damit kam es vor dem Miesbacher Tor zum Bully. Erding gewann das Bully, setzte zum finalen Torschuss an – und traf zum 2:3. Unmittelbar danach kam der Abpfiff, und die U20 des EHC Freiburg hatte ihren Relegations-Gegner.

Für die EHC 1b im Einsatz (Tore/Vorlagen): Maurice Hempel (Tor); Samuel Flamm (1/-), Alexander Preuß (-/1), Kai-Felix Weber (-/2), Leonard Glatz (-/1), Edwin Bierwagen (-/1), Julian Brehm (2/2), Niclas Hempel (5/-), Leon Wiesner (1/1), Iven Rösch (3/3), Kevin Mootz (-/1), Marco Schultis (1/2), Tim Schultis (1/1), Cedric Ringenbach (-/2), Milan Schiffermüller (-/2), Luca Mair (-/2), Jakob Rütschle (2/1), Jacomo Helbig (-/3), Luis Loyal (1/2), Tim Weber (1/1), David Teschner (1/-), Luis Bockstahler (-/4)

Text: Toni Klein/Foto: SportPix

 

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