161027 Mensator
27.10.2016

"Wir können gut mithalten, auch gegen die Top-Teams"

ehc::live lesen lohnt sich - zum Beispiel wegen der Interviews, die sich in jedem Heftle befinden ;-)! Heute haben wir auf EHC-Online eine kleine Leseprobe für Euch: EHC-Keeper Lukas Mensator im Interview nach dem Heimspiel gegen die Kassel Huskies. Prädikat: Lesenswert!

Die meiste Zeit seiner Karriere hat Lukas Mensator in Tschechien verbracht, mit Ausnahme eines zweijährigen Aufenthalts in Kanada. In Freiburg startet er nun eine neue Herausforderung.

ehc::live: Hallo Lukas, wie fällt dein Fazit nach dem Spiel gegen Kassel heute aus?
Lukas Mensator: Wir konnten gegen Kassel, immerhin amtierenden DEL2-Meister, gut mithalten. Leider haben wir das Spiel dann doch mit etwas Pech verloren. Dennoch ist es positiv zu bewerten, dass man gegen solche Top-Teams wie Kassel oder Bietigheim gut mithalten kann. Es ist sehr reizvoll und interessant gegen solche starken Mannschaften zu spielen.

ehc::live: Du sprichst gerade das Spiel gegen Bietigheim an. Wenn man als Torhüter sieben Sekunden vor Drittelende das Gegentor bekommt, wie sehr bleibt dir das dann noch im Kopf oder blendest du das gleich wieder aus?
Mensator: Es ist natürlich generell schade, wir haben gegen Bietigheim wirklich gut gespielt. Bietigheim hat das aber konzentriert durchgespielt und so ist Eishockey nunmal. Mich selbst beschäftigt so ein knappes Gegentor vor Ende nicht, ich blicke gleich wieder nach vorne.

ehc::live: Die Jahre 2002 bis 2004 hast du in Kanada bei den Ottawa 67’s verbracht. Wie war die Zeit dort für dich, in wieweit hat es dein Spiel als Torhüter geprägt?
Mensator: Es hat mich in dieser Hinsicht weit nach vorne gebracht. Natürlich ist die Konkurrenz dort sehr groß, jedoch würde ich jedem jungen Spieler empfehlen, wenn er die Möglichkeit dazu hat, nach Nordamerika zu gehen. Es erfordert natürlich auch viel Arbeit, wie beispielsweise die Sprache zu lernen und sich auf die Gegebenheiten einzustellen.

ehc::live: Wie siehst du den Unterscheid zum tschechischen Torwartspiel?
Mensator: Die Qualität ist in Kanada eine ganz andere. Man bereitet sich auch ganz anders vor. Ein spürbarer Unterschied ist, wenn du als junger Spieler dann plötzlich vor einer Kulisse von 9.000 Zuschauern spielst und es bisher in Tschechien deutlich weniger waren. 

ehc::live: Deine bisher sportlich erfolgreichste Saison hattet du 2008/2009. Dort warst du mit dem HC Karlovy Vary Meister in Tschechien. Dabei wurdest du unter anderem zum wertvollsten Spieler der Playoffs sowie zum besten Torhüter der Saison gewählt. Wie oft denkst du heute noch an diese Zeit zurück?
Mensator: Das begann eigentlich schon in dem Jahr zuvor. Leider war es dort „nur“ die Vizemeisterschaft. Wir haben aber schon dort als Mannschaft sehr gutes Eishockey gespielt. Für mich persönlich lief es sportlich sehr gut, da ich in diesen zwei Jahren sehr viel gehalten habe, auch Schüsse, die einem auch in guter Form ins Tor gehen können. Dazu kam noch, dass ich in den Playoffs Vater wurde. Daher hat in dieser Zeit beruflich wie privat einfach alles optimal gepasst.

ehc::live: Freiburg ist deine erste Station in Deutschland, wie gefällt es dir und konntest du dich auch schon etwas einleben?
Mensator: Ich bin jetzt knapp drei Monate hier. Bisher habe ich durchweg positive Erfahrungen gemacht. Freiburg als Stadt gefällt mir gut und auch im Team fühle ich mich sehr wohl.

ehc::live: Dadurch, dass es deine erste Saison in Deutschland ist, hast du aus spielerischer Sicht keine früheren Berührungspunkte mit Freiburg. Hast du da im Vorfeld vor deinem Wechsel vielleicht mit ehemaligen oder gar aktuellen EHC-Spielern, die du vorher schon kanntest, Kontakt gehabt?
Mensator: Ich habe im Vorfeld ein paar Informationen von Adam Schusser bekommen, der letztes Jahr in Freiburg gespielt hat. Wir kennen uns aus unserer gemeinsamen Zeit beim HC Karlovy Vary. Grundsätzlich ist es mir aber sehr wichtig, hier meine eigenen Erfahrungen zu machen. Das lasse ich lieber auf mich zukommen.

ehc::live: Deine Rückennummer 51 ist für Torhüter eher unüblich, wie kam es bei dir dazu?
Mensator: Wegen meinem Vater. Er ist 1951 geboren, leider aber schon im Jahr 2000 verstorben. Ich spiele daher zum Andenken an meinen Vater mit der Nummer.

ehc::live: Welcher Mit- oder auch Gegenspieler hat dich bisher in deiner Karriere am meisten beeindruckt?
Mensator: Durch meine Zeit bei der Nationalmannschaft bei der WM 2009 Jaromir Jagr. In meiner Zeit in Plzeň Martin Straka.

ehc::live: ist Jaromir Jagr wirklich so exzentrisch, wie es ihm nachgesagt wird?
Mensator: Ja kann man schon so sagen. Als ich letztes Jahr in Kladno war, hat er dort anfangs in der Vorbereitung einige Zeit mittrainiert (Anm. der Red.: Jagr ist der Eigentümer des HC Kladno). Er trainierte in dem Sinne schon mit der Mannschaft, macht aber die Hälfte der Zeit das, was er möchte.

ehc::live: Vielen Dank für das Interview, Lukas.

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