131129 Schweinfurt2
29.11.2013

Gelungene Aufholjagd in Schweinfurt

5-4 Auswärtserfolg nach 1-4 Rückstand

Der EHC Freiburg ist immer wieder für eine spektakuläre Aufholjagd gut: Bei den Mighty Dogs Schweinfurt lag das Team von Leos Sulak nach zwei Dritteln mit 1-4 im Hintertreffen, drehte das Spiel dann im Schlussabschnitt binnen zehn Minuten und siegte am Ende mit 5-4 (1-2,0-2,4-0).

Die Stimmung im Schweinfurter Icedome war vor dem Spiel angespannt: Die Mighty Dogs mussten zehn Niederlagen in Folge hinnehmen, der letzte Dreier datiert vom zweiten Spieltag, seitdem rutschte das Team von Jukka Ollila bis auf den letzten Tabellenplatz ab. Im Stadion schimmerten Grablichter, einige Fans blieben aus Protest dem Spielanfang fern und verpassten damit eine zu Beginn engagiert aufspielende Schweinfurter Mannschaft, die ohne den früheren Freiburger Alex Funk und den gesperrten Top-Skorer Igor Filobok auskommen musste. Im Laufe des ersten Drittels musste Schweinfurt dann noch einen weiteren Ausfall verkraften: Bei einem Abwehrversuch eines Schlagschusses von Tobi Kunz verdrehte sich Dirksen-Ersatz Martin Fous das Knie – der Schweinfurter Neuzugang musste zur Untersuchung ins Krankenhaus, Ole Swolensky rückte für ihn zwischen den Pfosten. Trotz aller Handicaps erspielten sich die Mighty Dogs bis zur zwölften Minute eine 2-0 Führung, Freiburg hielt jedoch dagegen und verkürzte vor der Pause durch ein Überzahltor von Timo Linsenmaier auf 2-1.

Im zweiten Abschnitt hatte EHC-Goalie Christoph Mathis mehr zu tun, als ihm lieb sein musste. Freiburg wirkte fahrig, unkonzentriert – mal blitzte bei einem Spielzug die Schnelligkeit des EHC auf, dann klappten die einfachsten Pässe nicht mehr. Und es passierten Fehler, die Schweinfurt konsequent ausnutzte. Die Hausherren hatten sich nach 40 Minuten eine 4-1 Führung erarbeitet, die auch in ihrer Höhe dem Spielverlauf durchaus entsprach.

Nach der zweiten Pause sahen die rund 30 mitgereisten Freiburger Fans ihren EHC komplett verwandelt: Mit dem ersten Powerplay, das Dennis Meyer nach einem starken Pass von Niko Linsenmaier zum 2-4 ausnutzte, wuchs das Selbstvertrauen des EHC minütlich. Jeder Spieler legte läuferisch eine Schippe drauf und setzte die Hausherren beim Spielaufbau unter Druck. Die Entschlossenheit und den Willen, das Spiel zu drehen, spürte man spätestens beim 3-4 durch David Appel – der auch in der 52. Minute den Ausgleich erzielte, wobei Kapitän Philip Rießle entscheidende Vorarbeit leistete: Ein scheinbar aussichtloser Sprint in die Ecke, wo ein Schweinfurter Spieler den Puck sicher hatte, ein gewonnener Zweikampf, ein Pass in den Slot und David Appel netzte zum Ausgleich ein. Nur 16 Sekunden später erzielte Niko Linsenmaier den Siegtreffer und die mitgereisten EHC-Fans wussten gar nicht wohin mit Ihrer Freude – der EHC hatte in zehn Minuten das Spiel an sich gerissen.

Nach dieser Aufholjagd könnte man denken: Das Spiel ist erledigt, das bringt Freiburg sicher nach Hause. In der Tat spielte der EHC die Zeit bis zur 60. Minute souverän herunter, aber Schweinfurt hätte in den letzten Spielsekunden mit sechs Feldspielern den Ausgleich erzielen können, ja müssen. Gleich zwei Mal stand ein Spieler der Mighty Dogs frei am langen Pfosten, einmal rettete Mathis mit dem Schoner, beim zweiten Versuch zielten die Hausherren daneben.

Freiburg holte also durchaus mit Glück drei Punkte in Schweinfurt und muss wieder an seiner Konstanz arbeiten. Aber ein weiteres Mal hat sich gezeigt: Ganz abschreiben darf man den EHC einfach nie.

Tore:
1-0 (09:03) Amrhein (Stähle/Litesov – 5:4)
2-0 (11:47) Fissekis (Rindos/Aminikia)
2-1 (17:09) Timo Linsenmaier (Niko Linsenmaier/Kunz)
3-1 (30:02) Stähle (Litesov)
4-1 (39:47) Stähle (Litesov/Nemirovsky)
4-2 (41:37) Meyer (Niko Linsenmaier/Billich – 5:4)
4-3 (47:46) Appel (Kunz/Wiecki)
4-4 (51:48) Appel (Rießle – 5:4)
4-5 (52:04) Niko Linsenmaier (Billich/Timo Linsenmaier)

Zuschauer: 363
Schiedsrichter: Roland Seckler
Strafminuten: Schweinfurt 12; Freiburg 12

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