Freiburg gewinnt in Bayreuth mit 6-3!
Matchball für den EHC am Dienstag in eigener Halle
Das Drumherum bei Spiel 2 des Playoff-Viertelfinals zwischen den Bayreuth Tigers und dem EHC Freiburg war ungewohnt: Draußen war es noch hell, und der Spielbeginn um 15h bedeutete für die knapp 200 mitgereisten EHC-Fans besonders früh aufstehen. Um 8 Uhr hatten sich zwei Fanbusse auf den Weg in die Wagnerstadt gemacht, die Mannschaft hatte bereits am Samstag den Weg zum Auswärtsmatch in Bayreuth angetreten und in Nürnberg übernachtet.
Nach nervösen ersten Minuten fand der EHC in Abschnitt 1 gut ins Spiel und konnte wie schon am Freitag durch ein Powerplay gleich zu Anfang Schwung aufnehmen. Nach einer Strafzeit gegen Jari Pietsch in der 10. Minute gelang dem EHC dann auch die 1-0 Führung in Überzahl - Chris Billich hatte Marc Wittfoth am langen Pfosten bedient, der keine Mühe hatte, zur Freiburger Führung einzuschieben. Die Tigers nahmen anschließend weitere Strafen, in doppelter Überzahl traf Steven Billich aus spitzem Winkel zum 2-0 für den EHC. Der Stürmer zog am rechten Pfosten kurzentschlossen ab und platzierte die Scheibe genau unter die Latte. Niko Linsenmaier setzte eine Minute später sogar noch eins drauf, nachdem die Scheibe im Gewühl vor Sievers liegen geblieben war, netzte der Center trocken zum 3-0 ein. Das Spiel wurde nun zerfahrener, das Publikum war aufgrund der Verteilung der Strafzeiten aufgebracht - am Ende gipfelte die aufkommende Hektik in einer Spieldauerstrafe gegen Jannik Herm nach einem Zweikampf mit Christopher Kasten. Das anschließende Powerplay der Hausherren führte Sekunden vor der ersten Pause beinahe zum ersten Treffer für die Tigers, aber die Latte rettete für den bereits geschlagenen Christoph Mathis.
Im zweiten Abschnitt konnte Freiburg mit starkem Defensivspiel und mehreren Glanztaten von Christoph Mathis die fünfminütige Unterzahl zu Beginn ohne Gegentor überstehen. Die Hausherren ließen aber nicht locker, der EHC war bis auf zwei gefährliche Konter vor allem mit Abwehrarbeit beschäftigt. Zwangsläufig fielen dann auch die Tore für die Tigers: Zunächst war es Stefan Reiter, der einen Rebound zum 2-3 verwertete. In der 35. Minute verkürzte Ben Warda auf 2-3, nachdem Christoph Mathis eine hoch in den Torraum gelupfte Scheibe nicht blockieren konnte. Das Spiel war nun wieder offen, der EHC hatte in den zweiten 20 Minuten etwas den Faden verloren und tat sich gegen bissige Hausherren zunehmend schwerer.
Der letzte Abschnitt begann mit einem Paukenschlag: Der Bayreuther Stadionsprecher verkündete eine Matchstrafe gegen den Bayreuther Trainer Sergej Waßmiller. Was auch immer in der Pause vorgefallen sein mag, der Coach musste auf der Tribüne Platz nehmen und sein Team eine fünfminüte Unterzahl überstehen, davon mehr als eine Minute mit nur drei Feldspielern. Der EHC konnte die Überzahlgelegenheit jedoch gegen aufopferungsvoll kämpfende Bayreuther nicht ausnutzen. Nachdem bei mehreren Gelegenheiten zuvor bei Schiedsrichterentscheidungen zu Ungunsten der Hausherren Gegenstände aufs Eis gesegelt waren, schickte Schiedsrichter Hatz nach erneuten Becherwürfen beide Teams in der 48. Minute in die Kabine. Der Stadionsprecher machte unmissverständlich klar: Sollten weiterhin Gegenstände aufs Eis geworfen werden, könnte das Spiel abgebrochen werden.
Soweit kam es gottseidank nicht - es wurde frisches Eis aufbereitet und die Partie anschließend fortgesetzt. Freiburg kämpfte weiterhin um seine Linie und kassierte in der 51. Minute den 3-3 Ausgleich. Dennis Thielsch erzielte den Treffer für die Tigers, das Momentum lag nun eindeutig auf Seiten der Hausherren. Vielleicht war Bayreuth nach dem Treffer etwas zu euphorisch im Angriff, oder der EHC besann sich auf seine spielerischen Stärken - nach dem 3-3 zeigte sich Freiburg jedenfalls hellwach und nutzte einen Konter über Chris und Steven Billich eiskalt zur erneuten Führung aus. Nur 34 Sekunden nach dem 4-3 traf Niko Linsenmaier sogar zum 5-3 für den EHC, wieder spielte Freiburg die zwei auf eins Situation perfekt aus. Bayreuth nahm anschließend den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, Marc Wittfoth sorgte darauf mit einem Treffer ins leere Tor für die Entscheidung in dieser umkämpften Partie.
In den Schlussminuten kassierte Dennis Meyer noch eine Spieldauerstrafe wegen eines Blind-Side-Hits, der Verteidiger fehlt damit genauso am Dienstag in Spiel 3 genauso wie Jannik Herm. Der letzte Sieg in einer Playoff-Serie ist bekanntlich der schwerste - gegen aufopferungsvoll kämpfende Tigers wird es auch in Spiel 3 auf Kleinigkeiten ankommen, es braucht mit Sicherheit vollen Einsatz des EHC und natürlich auch wieder die Unterstützung der Freiburger Fans, um die Mannschaft nach vorne zu pushen. Die rund 200 mitgereisten EHC-Anhänger haben in Spiel 2 ihr Team Klasse unterstützt, dafür an dieser Stelle auch noch einmal ein großes Dankeschön!
Wir sehen uns am Dienstag, in der FSH, 19h30. Tickets: https://tickets.ehcf.de.
Tore:
0-1 (10:28) Marc Wittfoth (Chris Billich/Milos Vavrusa - 5:4)
0-2 (14:51) Steven Billich (Jakub Wiecki/Milos Vavrusa - 5:3)
0-3 (16:00) Nikolas Linsenmaier (Tobias Kunz/Petr Haluza - 5:4)
1-3 (31:07) Stefan Reiter (Marcel Juhasz)
2-3 (35:53) Ben Warda (Sebastian Wolsch)
3-3 (50:07) Dennis Thielsch (Marcel Juhasz/Ben Warda)
3-4 (55:30) Chris Billich (Steven Billich/Marc Wittfoth)
3-5 (56:04) Nikolas Linsenmaier (Tobias Kunz/Petr Haluza)
3-6 (58:14) Marc Wittfoth (Steven Billich/Chris Billich - Empty Net Goal)
Zuschauer: 2.397
Schiedsrichter: Ulrich Hatz
Strafminuten: Bayreuth 57, Freiburg 62
Die Aufstellung des EHC:
Mathis
Brückmann, Sacher / Kunz, N. Linsenmaier, Haluza
Vavrusa, Frank / Wittfoth, C. Billich, S. Billich
Rießle, Meyer / Herm, T. Linsenmaier, Wiecki
Kästle / Peleikis, Saccomani, Airich