EHC ringt Selb im Spitzenspiel einen Punkt ab
Freiburg muss sich dem Tabellenführer in der Verlängerung geschlagen geben
Ein wahres Topspiel im Fichtelgebirge: Spitzenreiter Selb und sein Verfolger Freiburg haben sich ein packendes Wölfe-Duell geliefert. Der EHC Freiburg zwang den Tabellenführer in die Verlängerung, wo die Hausherren das bessere Ende für sich hatten und den Sieg mit 3:2 erringen konnten. Die Südbadener durften aber mit einem verdienten Zähler die Heimreise antreten.
Personell hatte Selb die Nase leicht vorn: Mit Abwehrstütze Travis Martell und Youngster Marco Verhoeven fehlten zwei Akteure, der EHC war ohne fünf Akteure (Bauer, Billich, Danner, Meyer, Salzer) nach Oberfranken gereist, auch der neu lizenzierte Michael Schmerda war nicht an Bord. Der Freiburger Kader bot dennoch drei starke Blöcke auf, zudem unterstützen etwa 40 südbadische Fans ihre Mannschaft fernab der Heimat.
Zu Beginn tasteten sich die Kontrahenten zunächst noch ab, doch auf die ersten nennenswerten Offensivaktionen mussten die Zuschauer dann nicht allzu lange warten. Die beste Gelegenheit hatte Selb, doch klärte Timo Linsenmaier die Scheibe rechtzeitig aus der Gefahrenzone. Die Null stand auf beiden Seiten, obwohl sowohl die Gastgeber als auch der EHC jeweils ein starkes Powerplay aufs Parkett legten. Der erste Treffer der Partie fiel dann bei ausgeglichener Stärke - und für die Oberfranken. Dennis Schiener brachten einen Nachschuss im südbadischen Kasten nach zwölf Minuten unter. Selb hatte mehr Spielanteile, Freiburg bis zur Pause aber auch noch eine Großchance auf den Ausgleich. Doch mit einem knappen 0:1-Rückstand ging es in die Kabinen.
Hatten die Hausherren im ersten Abschnitt noch leichte Vorteile, gestaltete sich das Duell ab dem Mitteldrittel ausgeglichen. Als sich dem EHC ein zweites Mal eine Überzahl anbot, schlug es im Selber Gehäuse ein. Alexander Brückmann hatte das 1:1 markiert. Allerdings ereilte die Gäste nach 30 Minuten das gleiche Schicksal: Der Spitzenreiter ging dank eines Powerplay-Treffers von Christopher Schadewaldt wieder in Führung. Es blieb dennoch ein Match auf Augenhöhe, weitere Chancen gab es für beide Teams. Im EHC-Dress verpasste Jannik Herm das 2:2, wenig später konnte dafür aber auch Selb ein Break nicht verwerten. Als die Pausensirene ein zweites Mal ertönte, hatten die Hausherren erneut einen knappen Vorsprung auf ihrer Seite.
Freiburg lag zurück und war gefordert - entsprechend hatten die Gäste im Schlussabschnitt zunächst etwas mehr vom Spiel und kamen durch Jakub Wiecki nach 47 Minuten auch zum Ausgleich. Wieder hatte sich der EHC zurückgekämpft. Selb reagierte auf das 2:2 und versuchte, den Druck zu erhöhen. Die südbadische Defensive hielt aber stand. Und während die Uhr runterlief, stieg die Spannung kontinuierlich an. Am Geschehen auf dem Eis änderte sich wenig, Möglichkeiten gab es hüben wie drüben. Die Entscheidung musste schließlich in der Verlängerung fallen. Nach drei Minuten holte sich Selb den Sieg, Kyle Piwowarczyk bescherte dem Spitzenreiter den Triumph im Gipfeltreffen.
Über den gesamten Spielverlauf betrachtet war der Zusatzzähler für die Oberfranken auch verdient. Zugleich bleibt die Serie bestehen: In allen acht Duellen der letzten beiden Jahre zwischen Selb und Freiburg setzte sich stets das Heimteam durch. Die Südbadener hatten sich derweil ihren Punkt beim Tabellenführer ebenso redlich verdient. Ebenbürtig im stimmungsvollen Fichtelgebirge, konnte der EHC Freiburg das Eis erhobenen Hauptes verlassen und wurde vom lautstarken, mitgereisten Anhang entsprechend gefeiert. Nun richtet sich der Blick auf den Sonntag, wenn der EHC Klostersee in der Franz-Siegel-Halle gastiert.
Statistik
Selber Wölfe - EHC Freiburg 3:2 n.V. (1:0, 1:1, 0:1, 1:0)
1:0 (12:03) Schiener (Heilman, Hendrikson)
1:1 (24:34) Brückmann (N. Linsenmaier, Wiecki) 5-4
2:1 (30:37) Schadewaldt (Geisberger, Piwowarczyk) 5-4
2:2 (46:51) Wiecki (Kunz, N. Linsenmaier)
3:2 (62:56) Piwowarczyk (Mudryk, Schadewaldt)
Strafen: Selb 6 - Freiburg 8
Schiedsrichter. Zsolt Heffler (Dinslaken)
Zuschauer: 2104