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29.10.2015

EHC empfängt Kaufbeuren - und alle rücken zusammen

Bewegte Tage beim EHC Freiburg: Nach dem gewaltsamen Übergriff auf Niko Linsenmaier und diversen Veränderungen im Kader steht das Heimspiel gegen Kaufbeuren auf dem Programm. Klar ist jetzt schon: Mannschaft und Publikum werden eine Einheit bilden.

Es gibt Ereignisse im Leben, die lassen alles, was zuvor dringlich erschien, urplötzlich in den Hintergrund rücken. Nach der schweren Verletzung von EHC-Eigengewächs und Stammkraft Niko Linsenmaier ist die schwierige sportliche Situation des EHC Freiburg rund um die Franz-Siegel-Halle nur noch Nebensache.

Das Team um Coach Leos Sulak (Tabellenplatz 13) muss nun trotzdem den Spagat hinbekommen, den Fokus auf das wichtige Heimspiel gegen den ESV Kaufbeuren (Tabellenelfter) am Donnerstag (19.30 Uhr) und die Partie in Bietigheim am Sonntag nicht zu verlieren – trotz der verständlichen Sorge um den Mannschaftskameraden.

"Die Mannschaft, die Betreuer, Vorstand und Trainerteam - einfach alle, die sich mit dem EHC Freiburg verbunden fühlen, sind mit ihren Gedanken bei Niko und seiner Familie. Es geht in erster Linie um einen jungen Mann, der hoffentlich bald wieder ganz gesund wird. Alle sportlichen Belange und Fragen treten da in den Hintergrund", macht Sulak klar. "Auch wenn es einfacher gesagt als getan ist, wir als Team müssen trotz allem versuchen, weiter zu arbeiten und uns gut auf die Aufgaben gegen Kaufbeuren und Bietigheim vorbereiten."

Mit den Allgäuern haben die Wölfe im Übrigen noch eine Rechnung offen. Im ersten Aufeinandertreffen in Kaufbeuren setzte es eine 5:10-Schlappe für die Wölfe, die "die Jungs am Donnerstag unbedingt vergessen machen wollen", sagt Sulak.

Helfen kann dabei erstmals Neuzugang Jonathan Boutin im Tor. Zu viel Druck sollte man dem 30-Jährigen dann aber doch nicht machen. Der Keeper wurde zwar in seiner fünfjährigen Zeit in Weißwasser drei Mal zum besten Torhüter der zweiten deutschen Spielklasse gekürt, "er hat in dieser Saison aber noch kein Pflichtspiel bestritten", gibt Sulak zu bedenken. "Wir müssen ihm als Team mit einer guten Defensivleistung helfen, dann wird er auch uns helfen", ist sich der EHC-Trainer sicher, der in beiden Spielen neben Linsenmaier auch auf Chris Billich (Kreuzbandriss) verzichten muss. Vladimir Kames wird im Heimspiel wohl als überzähliger Ausländer pausieren, nachdem Iivo Hokkanen als Linsenmaier-Ersatz wieder in den EHC-Sturm rückt. Milos Vavrusa läuft seit dieser Woche als Deutscher auf.

Der Rahmen der Partie ohne den EHC-Topscorer wird denkwürdig sein: Als symbolischen Support für Niko Linsenmaier werden 2000 Plakate verteilt und das Team läuft - mit einer Ausnahmegenehmigung der Ligenleitung - ohne Goldhelm auf.

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