stevenbayreuth
27.03.2015

EHC Bayreuth: Starkes Powerplay, viel Selbstbewusstsein

Nicht nur der EHC Freiburg ist heiß auf die zweite Runde der Playoffs. Gleiches gilt für den Kontrahenten im Viertelfinale, den EHC Bayreuth. Die Tigers wollen selbst in die nächste Runde, was ein spannenden, womöglich sogar dramatisches Kräftemessen garantiert. "In den Playoffs entscheiden die Kleinigkeiten", sagt der Freiburger Kapitän Philip Rießle immer wieder. Ganz besonders dürfte dies auf das Duell gegen die Wagnerstädter zutreffen.

Noch eine Parallele: Sowohl der EHC Freiburg als auch die Tigers haben Selbstvertrauen vor der Best-of-Five-Serie. Nachdem die Bayreuther bereits im Aufstiegsjahr 2013/14 die Oberliga aufgemischt hatten, die Hauptrunde auf Platz vier beendeten und nach einem Playoff-Sieg gegen Klostersee das Halbfinale erreichten, scheint auch in diesem Jahr einiges möglich. In einer Saison, in der Kontinuität Trumpf war an der Albrecht-Dürer-Straße, schafften die Tigers erneut den Sprung unter die Top Four.

Vor dieser Saison war von Tiger-Dompteur Sergej Waßmiller nur das Erreichen der Playoffs als Ziel ausgegeben worden. Auf die Frage, ob das zweite Jahr nach dem Aufstieg nicht schwieriger werden könnte, antwortete Waßmiller auf der Vereinshomepage www.ehc-bayreuth.de selbstbewusst: "Die Gegner kennen uns jetzt besser, aber das war auch schon in der Rückrunde so, außerdem haben wir am Anfang als Neuling zu ängstlich gespielt und einige Punkte liegen lassen, wenn das jetzt wegfällt, wäre das positiv. Ich denke, es wird sich nicht viel ändern."

Und in der Tat, die Tigers konnten ihre Vorjahresposition wiederholen, haben in Punkte Spielstärke und Effizienz sogar noch zugelegt und kommen jetzt als einer der Favoriten in der Oberliga Süd daher. Das stellte nicht nur der 4:0-"Sweep" gegen die Tölzer Löwen in Runde eins der diesjährigen Playoffs eindrucksvoll unter Beweis, sondern auch folgende Zahlen: 194 Tore erzielten die Bayreuther in der Hauptrunde - einer der besten Werte. Allein die ersten vier der internen Scorerliste, nämlich Ivan Kolozvary, Andreas Geigenmüller, Jozef Potac und Michal Bartosch, brachten es auf beeindruckende 284 Punkte.

Mit 128 Gegentreffen stellen die Tigers die drittbeste Verteidigung der Liga und das mit überwiegend spielerischen Mitteln. Auch wenn Ex-Wolf Christopher Kasten mit allein 121 Strafminuten das Bayreuther Strafenkonto nach oben drückt, waren die Tigers noch immer die drittfairste Mannschaft in der Hauptrunde. Dem technisch und spielerisch ausgezeichneten Team mit Härte zu entgegnen, scheint keine gute Idee zu sein: Die Tölzer Löwen hielten aufgrund spielerischer Unterlegenheit mit Einsatz an und über die Grenzen hinaus dagegen und kassierten gleich 98 Strafminuten in vier Spielen - Bayreuth hingegen nur 26. Das sollte man gegen die Oberfranken nicht unbedingt tun, denn auch das Überzahlspiel der Schwarz-Gelben beeindruckte: In der Vorrunde noch die zweitbeste Bilanz der Liga, legten sie in den Playoffs richtig los. Gegen die Löwen erzielten sie bereits in den ersten drei Partien in 20 Überzahlsituationen stolze 9 Treffer. In der gesamten Serie fielen also 9 der 22 Tigers-Tore im Powerplay - ein überragender Wert.

Dennoch ist klar: Auch der EHC Freiburg kann - und wird - mit breiter Brust ins Duell zwischen Wölfen und Tigern gehen. Wie Niko Linsenmaier im Interview auf EHCF-TV sagte: Das Rezepzt ist, einem Gegner mit Respekt zu begegnen - nicht aber mit Angst. Und ängstlich zu sein, dazu haben die EHC-Cracks nun wahrlich keinen Grund.

Zurück