27.07.2015

Die eisfreie Zeit ist endlich vorbei

Die Eisaufbereitung in der FSH läuft!

Draußen vor der Franz-Siegel-Halle ist es heiß, der Nachwuchs der ESG dreht im Sommertraining gerade im Laufen einige Runden, ganz Freiburg genießt den Sommer. Nur für Uwe Seuß, der in sein 17. Jahr als Eismeister geht, könnten die Temperaturen gerne etwas niedriger sein. Der Hallen-Chef hat im Moment alle Hände voll zu tun. Die Eisaufbereitung in der FSH ist in vollem Gange und wird Ende kommender Woche voraussichtlich abgeschlossen sein. Aber wie entsteht eigentlich das Eis in der FSH?

Die Eisfläche kommt auf den Betonboden in der Halle. Unter dem Beton sind etwa 32 Kilometer Rohre verlegt, die mit Ammoniak gefüllt sind - zusammen mit dem Ammoniak-Tank im Maschinenraum sind so knapp 2,4 Tonnen Flüssigkeit permanent in Umlauf. In den ersten Tagen wurde das Ammoniak auf minus 15 Grad herunter gekühlt. Das mit einem Schlauch aufgebrachte Wasser wurde bald zu einem ersten leichten Eisfilm, dem an den folgenden Tagen weitere Schichten folgten. Am vergangenen Freitag wurde das Eis geweißt. Das ist die mühsamste Arbeit, hierbei wurde mittels einer Maschine eine Mischung aus Südtiroler Marmormehl und Wasser aufgetragen, welche den typischen weißen Untergrund ergibt.

Damit die Eishockey-Spieler und Zuschauer den Puck und die Spielfeldlinien gut erkennen können, muss Seuß unter dem Eis eine ebene, weiße Fläche schaffen. Knapp 300 Kilogramm Material (pro Ladung 3 Säcke zu je 20 kg und 50 Liter Wasser) kommen in die zwei Meter breite Farbmaschine namens Whiteman, sie kommt aus Blumberg. Über genau 13 Düsen in zwei Reihen wird das Gemisch gleichmäßig auf dem Eis verteilt – 1.800 Quadratmeter weißelt man so ein. Runde für Runde zog der Eismeister mit seinem Assistenten Thomas Stremair (seit 8 Jahren in der Halle tätig) die Farbmaschine knapp 2,5 Stunden lang über das Eis. Im Anschluss wurde die Eisfläche noch versiegelt. Dabei kommt die Whiteman noch einmal zum Einsatz, wurde allerdings mit purem Wasser betankt und die Prozedur dauerte dann lediglich eine halbe Stunde. Die Farbschicht wird nur einmal im Jahr angelegt, muss also eine Saison lang halten. Bevor man die Spielfeldbegrenzung ziehen kann, muss sich Seuß noch einmal auf die Eismaschine schwingen.

In den kommenden Tagen wird weiteres Wasser auf die Eisfläche gespritzt, bis das gefrorene Nass eine Dicke von 4,5 cm hat. Anschließend dreht die Zamboni viele Runden, damit das sich Eis gleichmäßig verteilt. Die Linien kommen dann von der Rolle aus einer Art Fließ auf die Spielfläche. Jeweils 30 Meter passen auf eine Rolle, mit der man Linie für Linie zieht. Dazu braucht es viel Geschick und Erfahrung, schließlich muss das Eishockeyfeld den offiziellen Richtlinien entsprechen. Ist die letzte Linie gezogen und vermessen, heißt es Schicht für Schicht das Eis auftragen. Das Licht bleibt in der Halle während der Arbeiten meist aus, denn die Lampen werden viel zu heiß, da würde das Eis gleich wieder schmelzen.

Mit dem Aufbringen alleine ist die Arbeit selbstverständlich noch nicht beendet. Das Eis muss penibel gepflegt werden, während der Saison werden täglich mindestens zehn Runden mit der Eismaschine gedreht.

Text: Martin Ullrich
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