20.11.2007

Zusammenfassung des Fan-Talks

­Etwa 60 Wölfe-Fans hatten am Montagabend die Gelegenheit genutzt, um beim Fan-Talk der Wölfe Freiburg mit GmbH-Pressesprecher Holger Döpke, Trainer Peter Salmik und Torjäger Petr Mares diverse Fragen und Themen zu diskutieren. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten:

Fan: "Herr Salmik, sie haben öfters Spieler kritisiert, die ihre Leistung nicht gebracht haben. Dabei haben sie einmal gesagt "es werden Köpfe rollen". Wer waren denn konkret diese Spieler?"

Peter Salmik: "Bevor ich gekommen bin, haben einige Spieler ihre Leistung nicht gebracht. In der ersten Woche meiner Amtszeit war dies auch nicht der Fall, aber danach war aus meiner Sicht eine deutliche Steigerung zu sehen - auch wenn die Fans das teilweise anders beurteilen. Deshalb mussten dann eben auch keine "Köpfe rollen"."

Holger Döpke: "Der Ausdruck "Köpfe rollen" sollte auch ein Signal sein. Damit sollte zusätzlich zum Ausdruck gebracht werden, dass der Stil, der Sprachgebrauch gegenüber den Spielern, die einfach nicht das gebracht haben, was von ihnen erwartet wurde, etwas härter wird. Dadurch sollte den Spielern klar sein, dass sie auch mal sitzen müssen und nicht spielen."

Fan: "Herr Salmik, wie lautet denn ihr Fazit nach den bisherigen Wochen ihrer Amtszeit?"

Peter Salmik: "Meiner Meinung nach hat sich die Mannschaft sehr positiv entwickelt. Der Mannschaftsgeist ist hervorragend. Viele Fans waren bei den Auswärtsspielen nicht dabei, aber ich habe es gestern bereits auf der Pressekonferenz gesagt: Wir haben in Kaufbeuren meiner Meinung nach besser gespielt als gestern [4:1 Sieg über Füssen], haben aber leider die Tore nicht gemacht. Das gleiche gilt auch für Weiden. Wir hätten bei jedem Spiel nach dem ersten Drittel mit 3:1 in Führung liegen müssen und dann hätten wir auch die Punkte mit nach Hause genommen. Man hat auch gestern gesehen, dass es mit dem Toreschießen manchmal wirklich nicht klappt. Normalerweise treffen die Jungs mit verbundenen Augen. Gestern gab es zwei, drei tausendprozentige Chancen, die aber nicht verwandelt wurden, das verunsichert die Jungs dann auch. Meiner Meinung nach sind wir natürlich noch nicht bei 100 Prozent angekommen, momentan liegen wir bei 70 bis 75 Prozent. Ich denke, dass es jetzt langsam aber sicher so weiter geht, wie es gestern aufgehört hat.

Holger Döpke: "Man muss auch darauf achten, wie viele Gegentore wir in den letzten Spielen kassiert haben und wie viele in den Partien zuvor."

Fan: "War denn dann Sergej Svetlov praktisch der falsche Mann für das Unternehmen Aufstieg?"

Holger Döpke: "Im Nachhinein lässt sich das vielleicht leicht sagen. Wir sahen uns zum Handeln gezwungen. Wir sind ja auch oft kritisiert worden, dass wir so schnell reagiert haben. Aber wir haben gesagt, wenn wir zu spät reagieren, dann wird es uns auch keiner danken. Ich habe immer gesagt, dass der richtige Zeitpunkt immer ganz schwierig ist. Nur wenn man von etwas nicht mehr komplett überzeugt ist, dann ist es ganz schwer dazu zu stehen. Ein Trainer braucht die hundertprozentige Unterstützung, genauso wie die Mannschaft dies braucht. In dem Moment, wo dies nur 90 Prozent sind, so ist das für das ganze Klima schon tödlich. Und aus diesem Grund haben wir gesagt, die Unterstützung ist nicht mehr zu 100 Prozent da und deswegen gehen wir diesen schnellen Schritt. Und nicht den des langen Wartens und Rumtaktierens. Natürlich kann man uns das einerseits so vorsetzen, das wir zu schnell reagiert hätten, andererseits hätten andere widerum gesagt, dass wir zu lange gewartet hätten. Nun sind wir diesen Weg gegangen und aus unserer heutigen Sicht war es mehr als richtig, was wir gemacht haben und wir sind mehr als glücklich mit dieser Entscheidung."

Fan: "Eine Frage an alle drei: Was erwartet ihr denn von uns Fans? Wir Fans, ich rede mal für alle, erwarten von der Mannschaft, dass sie das ganze Spiel über alles gibt, rennt und kämpft. Dann kann man auch mal Spiele verlieren, denn dann geht man nach Hause und sagt sich "der Gegner war einfach besser, uns hat das Glück gefehlt". Was erwartet Ihr nun von uns Fans?"

Holger Döpke: "Ich habe es in der "Zeitung am Samstag" vorsichtig formuliert: Auf der einen Seite verstehe ich die Fans, vor der Saison haben wir ihnen auch etwas versprochen. Auf der anderen Seite bin ich auch ein wenig enttäuscht. Enttäuscht deshalb, weil es alles leider nicht so einfach geht. Wir hätten diese "holprigen" Spiele auch gerne anders gesehen. Aber das gehört nun einmal auch ein Stück weit zum Sport dazu. Wenn es holprig ist und wenn dann noch die Unterstützung der Fans ausbleibt, ist es für alle noch schwieriger, letztendlich die Kurve zu kriegen. Ich habe vor der Saison gesagt, die Fans sind der sechste Mann - und dazu stehe ich, das wiederhole ich auch noch mal. Und wenn dieser sechste Mann auch noch kränkelt und ausfällt, neben dem, was auf dem Eis passiert, dann kann es gar nichts mehr werden. Natürlich verstehe ich die Enttäuschung der Fans, das ist klar und ein Stück weit auch völlig in Ordnung. Nur meiner Meinung nach hat die nachlassende Stimmung unter den Fans zu früh begonnen. Ich möchte da nicht andere Vereine als Beispiel nehmen. Aber ich würde mir da doch noch ein bisschen mehr Rückhalt für die Mannschaft wünschen und hier noch mal appellieren, dass das einfach wichtig ist und von den Fans oftmals unterschätzt wird, dass wenn sie es nicht tun, dann erreichen sie eigentlich das Gegenteil von dem, was sie in dem Moment möchten. Ich weiß, dass es eine Gratwanderung ist. Aber es sollte sich jeder überlegen, ob man nicht doch hier die eine oder andre Chance geben muss. Wir haben in den zurückliegenden Spielen nicht alle verloren, wir haben viele Spiele schlecht gespielt, ohne Frage. Aber gerade dann sind die Fans als sechster Mann gefordert."

Petr Mares: "Ich erwarte von den Fans eine Unterstützung. Ich erwarte von den Fans eine Unterstützung. Was mich stört ist die Beschimpferei. Es gibt Leute, die die Spieler nicht kennen, aber ohne Ende beschimpfen. Wir spielen 60 Minuten Eishockey. Wenn von manchen Fans gar nichts rüberkommt - gestern war es wieder eine Steigerung von 0 auf 100 - aber wir brauchen euch, ihr gehört einfach dazu. Wenn keine Stimmung da ist, dann ist es sehr schwer, das ist wie im Theater. Im möchte, dass die Fans uns unterstützen, wir haben schlechte Spiele gemacht, keine Frage. Manche sagen, dass wir mit Absicht verlieren und gegen den Trainer gespielt haben - so ein Schmarn! Oder wenn ich hören oder lesen muss, dass ich mit Karhula nicht auskomme, dafür habe ich kein Verständnis. Wir sind eine gute Mannschaft und ich erwarte, dass die Fans uns unterstützen."

Peter Salmik: "Dazu eine Frage: Warum spielt die Mannschaft auswärts immer besser als zuhause?"

Fan: "Wir hatten auch auswärts schlechte Spiele - Halle oder Erfurt zum Beispiel."

Peter Salmik: "Ich kann nicht über die Spiele davor reden, sondern ich beziehe mich nur auf die Partien, seitdem ich Trainer bin. Meiner Meinung ist dies deshalb so, weil der Druck auf die Spieler zu Hause recht groß ist. Sie werden von allen Seiten, von den "Jungs aus dem Schützengraben", aus dem Hintergrund beschossen. Unberechtigerweise, wie ich finde. Die Jungs werden verunsichert und spielen dann auch dementsprechend zu Hause. Auswärts spielen sie nämlich ein ganz anderes Spiel."

Fan: "Bezüglich des Spiels in Kaufbeuren, da gab es seitens der Fans fast 60 Minuten Support für die Mannschaft. Dass dann nach dem Spiel auch mal ein bisschen dem Unmut freien Lauf gelassen wird, ist verständlich wie ich denke. Gerade wenn man des Öfteren in der Saison auswärts gefahren ist. Nicht immer gehe ich mit der Ansicht konform, gute Spiele gesehen zu haben. Dann hast du, Peter, dich aber zu einer unfeinen Geste hinreißen lassen."

Peter Salmik: "Das stimmt definitiv nicht! Es werden Dinge behauptet, die gar nicht stimmen. Derjenige, der ins Spiel gebracht hatte, dass ich angeblich den Mittelfinger gegenüber den Fans gezeigt hätte, hat sich in der direkten Konfrontation mit mir schnell versteckt und behauptet, er wüsste von nichts mehr. Vielmehr habe ich meinem Betreuer nur gezeigt, was in unserer Fankurve abging. Und zwischen Zeigefinger und Mittelfinger besteht ein Unterschied! Und ich habe auch keine andere unfeine Geste gemacht. Ich habe nur noch der Mannschaft gesagt, dass sie zu den Fans gehen und sich bedanken soll. Die meisten Fans haben auch geklatscht - nur ein paar wenige haben sich ein wenig daneben benommen."

Fan: "Die haben ihrem Unmut Luft gemacht."

Peter Salmik: "Da verstehe ich die Fans aber nicht. Nach dem Spiel kommen Fans zu mir und sagen 'wir haben sechzig Minuten keine einzige Chance gesehen und die Jungs haben nicht gekämpft'."

Fan: "Habt ihr das nicht so gesehen? Wir standen zwar defensiv gut, aber offensiv hatten wir wenige Chancen."

Peter Salmik: "Maurizio Mansi, der Trainer von Kaufbeuren, hat genauso bestätigt, dass mehr Tore hätten fallen und es genauso 3:3 hätte ausgehen können. Aber wir haben leider die Tore nicht gemacht. Und im Training kann man nicht trainieren, dass die Jungs einfach Tore schießen. Wenn sie vor dem leeren Tor stehen, muss man eigentlich das Tor treffen. Aber sie machen es bestimmt nicht mit Absicht, dass sie das Tor nicht treffen. Es ist dann schade, wenn behauptet wird, dass die Jungs nicht kämpfen und laufen."

Holger Döpke: "Man muss dazu sagen, dass es auch ein ganz wichtiges Stück Arbeit war, die Defensivarbeit in den Vordergrund zu stellen. Der zuletzt niedrige Gegentorschnitt zeigt das ja, wie zuvor schon erwähnt. Wir können aber nicht in zwei oder drei Wochen alles auf einmal verlangen. Da bitte ich um Verständnis und Geduld. Die Defensivarbeit hat sich bereits wesentlich verbessert und der erste Schritt ist gegangen. Das Toreschießen wird mit Sicherheit folgen, auch mit eurer Unterstützung."

Petr Mares: "In Kaufbeuren haben wir sehr gut gespielt. Manche sehen vielleicht Ergebnisse wie 8:5, 9:2 oder 25:3. Aber für mich ist es wichtiger, dass wir bis zur letzten Minute gekämpft haben. Wir hatten in den letzten 20 Sekunden zwei hundertprozentige Chancen gehabt. Wenn wir getroffen, dann hätte man uns nach dem Spiel zugejubelt. Es ist halt so, es ist wirklich nicht einfach. Da muss man jetzt durch."

Fan: "Warum funktioniert das Überzahlspiel noch nicht so richtig? Bei 5 gegen 3 gelingt uns vermehrt kein Tor."

Peter Salmik: "Gestern haben wir ein paar gute Schüsse abgefeuert, die aber leider auch nicht reingegangen sind. Da spielt die Sicherheit, die den Spielern noch fehlt, eine Rolle, da macht sich die Verunsicherung bemerkbar. Gestern hatte ich auch ein wenig umgestellt und Jeff White und Turo Virta bei 5 gegen 3 gebracht, weil sie wirklich sehr gute Schüsse haben. Ich denke, es war schon eine Steigerung zu sehen und ich hoffe, dass am Freitag der Knoten platzt und wir dann auch bei doppelter Überzahl treffen."

Fan: "Ich habe eine Frage zum Fitnesszustand einiger Spieler. Ich habe im Stadionheft das Steckbrief-Foto von Jeff White gesehen - mit Doppelkinn. Und richtig austrainiert sah er bei Saisonbeginn auch nicht aus."

Peter Salmik: "Als Jeff White im Sommer nach Freiburg gekommen ist, hat er fast zehn Kilogramm weniger gewogen wie zuvor in Füssen. Er hat im Sommer wirklich abgespeckt."

Petr Mares: "Jeder sieht anders aus. Jetzt im Winter hab ich auch fünf Kilo weniger Muskelmasse, weil ich nicht jeden Tag trainiere und andauernd spiele. Meiner Meinung nach waren alle fit, als sie gekommen sind."

Fan: "Inwieweit ist Patrick Vozar denn noch durch seine Schulterverletzung eingeschränkt?"

Peter Salmik: "Ich denke, Patrick ist derzeit bei 80 Prozent seines Leistungsvermögens. Gestern hat er sein bestes Spiel abgeliefert, er war lauffreudig, hat viele Checks ausgeteilt und hatte eine sehr gute Bullystatistik. Er hätte gestern auch zwei, drei Tore schießen müssen. Ich hoffe, dass jetzt auch bei ihm der Knoten platzt. Er wird von Woche zu Woche besser."

Fan: "Ich habe gestern gehört, dass Henrik Hölscher in Freiburg angefragt habe."

Holger Döpke: "Da wissen sie mehr als ich. Was ich an dieser Stelle auch noch sagen muss: Chris Billich fehlt uns auch noch. Das wird oftmals vergessen. Chris Billich ist ein Spieler, der nach vorne viel bringt und seine Rückkehr wird der Mannschaft sicherlich helfen. Das wird jedoch sicher noch zwei Wochen dauern."

Peter Salmik: "Zu diesem Aspekt und zum Fitnesszustand möchte ich noch etwas anmerken. Wenn wir Unterzahl spielen, sind es eigentlich nur zwei Reihen oder zwei Verteidigungspärchen. Wenn Chris Billich dabei ist, kann man mehr variieren. Wenn jemand anderes Unterzahl spielen muss, nur zu zweit oder zu viert, dann ist es ein bisschen schwierig und es kann sein, dass man nach 40 Minuten keine Kraft mehr hat."

Fan: "Beim EHC Thüringen gibt es finanzielle Probleme. Steht dem Spiel am 30.November etwas im Wege? Wie ist man generell vorbereitet, sollte ein Oberligist Pleite gehen?"

Holger Döpke: "Der Partie steht derzeit nichts im Wege. Erfurt hat ja nicht gesagt, dass sie nicht mehr weiterspielen, sondern sie werden ihren Kader mit Nachwuchsspielern auffüllen. Erfurt wird nicht aufgeben und das hoffen wir natürlich auch alle. Sollte der Fall eintreten, dass ein Verein pleite geht, wie wir es letzte Saison mit Ratingen erlebt haben, dann gibt es von der ESBG einen "Auffangfond", der diese Sachen regelt. Im Interesse aller sollten wir hoffen, dass Erfurt weiterspielt. Das würde dem Eishockey gut tun, wenn sie weitermachen. Und deswegen ist es auch lobenswert, dass sie sich Mühe geben und sagen, wir können die Stars nicht mehr halten und versuchen mit Nachwuchsspielern einigermaßen den Kopf aus der Schlinge zu ziehen."

Frage aus dem Forum: "Den Fitnesszustand der Spieler betreffend: In den Medien wurde geschrieben, dass einige Spieler mit dem Fitnesszustand von Hobbysportlern in Freiburg aufgetaucht seien. Die jungen Spieler sowie die späten Zugänge, unter anderem auch Petr Bares, waren da explizit ausgenommen. Welche Möglichkeiten sieht man von Seiten der GmbH, dies in Zukunft zu verhindern? Wer waren überhaupt die Spieler mit den schlechten Werten waren?"

Holger Döpke: "Da liegt ja schon einmal der erste Fehler drin. Es wird gesagt, dass die jungen Spieler und spätere Neuzugänge wie Petr Bares ausgenommen seien. Es ist ja überhaupt nicht bekannt, von wem die Werte eventuell schlecht waren. Hier wird einfach spekuliert, dass irgendeiner schlechte Werte hatte, von dem man glaubt, dass es so ist. Die Werte werden von uns auch nicht veröffentlicht. Es sind nicht die, von denen die meisten es wohl glauben. Die Diskussion ist inzwischen einfach müßig und es gibt nicht mehr viel dazu zu sagen. Soviel noch, dass wir erstmal seit langem wieder diese Tests durchgeführt. Nach unseren sportmedizinischen Beratern waren die Werte absolut in Ordnung. Denn man kann diese Werte nicht mir Radfahrern vergleichen. Ich habe zu dem Journalisten, der ja dann auch zurückgerudert hat, gesagt, dass wenn er mir einen Hobbysportler mit diesen Werten bringt, ich mir etwas Besonderes einfallen lassen. Denn das wird im Prinzip unmöglich sein. Es muss endlich verstanden werden, dass Radfahrer oder Fußballer andere Laktatwerte haben als Eishockeyspieler. Das ist ein Wert auf dem Papier, der zu einem Stichtag vor der Saison genommen wurde. Man muss sehen, dass zu Saisonbeginn die Laktatwerte in Ordnung waren."

Frage aus dem Forum: "Wo lagen denn die Gründe, dass man nach dem Austausch aller anderen Ausländer von letzter Saison gerade Antti Karhula behalten hat, nachdem dieser nach einigen guten Spielen vor allem in den Playoffs völlig abgetaucht war und die Qualitäten eines Leaders völlig vermissen ließ? Gab es keine Alternativen oder war man so sehr von seiner Leistungsstärke überzeugt?"

Holger Döpke: "Das ist eine Frage, die man ein Stück weit an den Vorgängertrainer richten muss. Sergej Svetlov wollte Antti Karhula für die neue Mannschaft haben und die GmbH hat diese Entscheidung mitgetragen. Wir haben auch gesagt, dass Karhula es letzte Saison nicht ganz leicht hatte. Er ist erst relativ spät gekommen, hat vielleicht nicht in der richtigen Reihe gespielt. Dass Karhula seine Qualitäten hat, davon sind wir auch weiterhin überzeugt."

Fan: "Wo hat er denn diese Qualitäten? Ich habe davon bisher nichts gesehen! Die Leistung Karhulas in den letzten Spielen war nicht normal für einen Profi."

Holger Döpke: "Das ist ihre Ansicht. Meiner Meinung nach ist bei Karhula eine Leistungssteigerung zu sehen. Das Problem ist auch, dass die Sichtweise oder Beurteilung von Spielern dermaßen verschieden ist, dass es sehr schwierig ist, irgendwo jedem gerecht zu werden. Dass die Ausländer zu schwach waren, dazu haben wir uns oft genug bekannt. Wir müssen aber nun doch auch feststellen, dass in den letzten Spielen mehr gekommen ist."

Frage aus dem Forum: "Steht der Austausch von ausländischen Spielern derzeit noch zur Debatte? Gibt es überhaupt die theoretische Möglichkeit, sich von Spielern zu trennen?"

Holger Döpke: "Dazu habe ich bereits etwas gesagt. Um es klarzustellen: Wir können so viele Ausländer holen, wie wir wollen. Es können aber nur fünf spielen. Wie viele Ausländer man holen kann oder will, das wird die Zukunft zeigen. Aber ich glaube nicht, dass das Heil des Freiburger Eishockeys an den Ausländern liegt, vielleicht müssen wir auch noch deutsche Spieler holen? Es wird teilweise zu viel an den Ausländern festgemacht. Man muss jetzt einfach mal abwarten und der Mannschaft Zeit geben, sich weiter zu finden. Dann wird man weitersehen, was zu tun ist."

Frage aus dem Forum: "Sind momentan überhaupt noch weitere Neuzugänge geplant? Gerade unter dem Aspekt, dass sich Erfurt von mehreren Spielern getrennt hat und die Lage in Landsberg und Regensburg unsicher ist. Dadurch könnten möglicherweise noch mal neue Spieler auf den Transfermarkt gelangen."

Holger Döpke: "Von Erfurt definitiv nicht, nein. Alles andere wird man sehen."

Frage aus dem Forum: "Nächste Saison soll es in der Oberliga nur noch deutsche Torhüter geben. Hat man mit Ronny Glaser bereits über eine Verlängerung gesprochen?"

Holger Döpke: "Wir unterhalten uns sehr oft mit Ronny. Er ist ein guter deutscher Torwart. Wir befürworten die neue Regelung sehr und haben uns dafür auch eingesetzt."

Frage aus dem Forum: "Wir haben in Freiburg teilweise brillantes Spielermaterial, aber das aktuelle Tief ist meiner Meinung nach weniger eine spielerische und mit Training zu kompensierende Schwäche, sondern schlicht ein mentales Problem. Es war zu lesen, dass 'mehrere Spieler Angst hätten, wenn sie die Scheibe zugespielt bekommen'. Wie wird dieses mentale Problem angegangen?"

Holger Döpke: "Mit einem mentalen Problem kann man zu einem Spezialisten gehen, dann hat man das nicht mehr. Aber wenn die Fans hinter der Mannschaft stehen, dann glaube ich sind 80 Prozent davon ohnehin weg."

Peter Salmik: "Die Aussage, dass die Spieler, die die Scheibe bekommen und nicht wissen, was sie damit machen sollen, ist falsch. Ich habe damals gesagt, dass wenn sie die Scheibe haben und vor dem Tor stehen, nicht wissen, welchen Trick sie anwenden, wohin sie schießen sollen, schießen oder ausspielen. Daraufhin habe ich gesagt 'Augen zu und draufhauen, dann geht die Scheibe schon rein.' Man soll bitte genau darauf achten, was ich gesagt habe."

Frage aus dem Forum: "Wer hat denn die Uhrzeit festgelegt und warum gerade um 18 Uhr?"

Holger Döpke: "Das ist eine typische Forumsfrage. Bei jeder anderen Uhrzeit hätte es auch Kritik gegeben."

Frage aus dem Forum: "Eine Frage zur Stadionmusik. Will man mit dieser neueren Art von Pausenmusik neue Fans gewinnen?"

Holger Döpke: "Die Gestaltung der Stadionmusik ist Sache unseres Stadionsprechers. Da schlage ich einfach vor, dass man ihm diese Kritik auch mitteilt. Wir nehmen es jetzt auf, dass wir das auch zur Diskussion bringen. Generell muss es einer organisieren und dafür ist eben unser Stadionsprecher zuständig. Allerdings gibt es auch hier das Problem, dass die Geschmäcker verschieden sind. Aber die Kritik ist notiert!"

Frage aus dem Forum: "Wie steht es um das Abschiedsspiel von Ravil Khaidarov?"

Holger Döpke: "Das Abschiedsspiel für Ravil Khaidarov will jeder haben - er selbst, die Fans und wir. Momentan ist es aber aus technischen Gründen nicht möglich. Ravil ist noch immer berufsgenossenschaftsmäßig krank geschrieben. Die Berufsgenossenschaft würde es nie erlauben, dass er in einem ernsthaften Spiel aufs Eis ginge. Und wenn er ein Abschiedsspiel bekommen soll, dann auch eines, wo er selbst aufs Eis kann. Aus gesetzlichen und rechtlichen Gründen ist dies leider momentan noch nicht möglich. Wenn es möglich ist, wird es mit Sicherheit von uns aufgenommen und natürlich haben auch die Wölfe Freiburg größtes Interesse daran, dass Ravil sein Abschiedsspiel bekommt."

Frage aus dem Forum: "Wie sieht denn die Planung seitens der GmbH aus, sollte der Aufstieg nicht realisiert werden können und schlimmstenfalls sogar die Playoffs verpasst werden. Wäre solch ein Szenario für den Fortbestand der GmbH bedenklich?"

Holger Döpke: "Das ist ein Horrorszenario. Im Moment haben wir ein Saisonziel, daran halten wir fest und arbeiten daran. Wenn es soweit sein sollte, werden wir es sehen. Aber ich glaube, wir sind alle angetreten, um für das Freiburger Eishockey zu kämpfen und so schnell geben wir nicht auf."

Fan: "Das Saisonziel ist der Aufstieg bzw. der Versuch der Rückkehr in die 2.Bundesliga?"

Holger Döpke: "Das Erreichen der Playoffs ist definitiv unser Ziel. Welchen Platz wir in der Hauptrunde erreichen, ist dabei unerheblich, es gibt nur die Plätze 1-4, die die Playoff-Teilnahme ermöglichen. Einer dieser Plätze soll es sein, das ist unser Ziel."

Fan: "Zuerst möchte ich auch mal ein Lob loswerden. Ich sitze auf der Gegengerade und ich möchte auch aus dem Kreis meiner Nachbarn sagen, dass die Stimmung in den letzten Wochen recht positiv geworden ist. Wir finden das Engagement toll, welches wieder da ist. Das ist vielleicht auch der Grund dafür, dass mancher Fan wieder zur Anfeuerung übergegangen ist. Dann hätte ich noch eine Frage. Gestern habe ich erlebt, dass Josef Kottmair eine recht starke Leistung abgeliefert hat. Wie ist eigentlich die Praxis, wenn so gute deutsche Spieler wie er, die wieder zu sich finden, wie verhält sich die GmbH? Sucht sie schon beizeiten das Gespräch vielleicht für die nächste Runde?"

Holger Döpke: "Zunächst vielen Dank für das Lob. Nun ist es sicherlich so, dass man jetzt nicht zu viele Gespräche mit den Spielern hinsichtlich der nächsten Saison führen muss, das ist noch nicht der richtige Zeitpunkt. Wir wissen sicherlich im Moment schon, wen wir im nächsten Jahr gerne wieder sehen wollen und würden. Ob wir es dann können, ist eine andere Frage. Wenn Spieler wie Josef Kottmair zu ihrer Form zurückkommen, dann wollen diese natürlich in der 2.Liga spielen. Das ist für uns wiederum ein Anreiz zu sagen, wir müssen es von unserer Seite vielleicht schaffen, mit ihm aufzusteigen wie es andere auch wollen. Denn wir haben sicherlich den einen oder anderen Spieler, der für die 2.Bundesliga tauglich ist. Und die wollen ja dahin zurück."

Fan: "Eine Frage an Petr Mares. Sie haben aktuell relativ viele Scorerpunkte auf ihrem Konto und liegen in der Liga recht weit vorne. Haben sie sich ein Ziel gesetzt, zum Beispiel Torschützenkönig oder Topscorer der Oberliga zu werden?"

Petr Mares: "Nein, das ist mir eigentlich egal. Denn was bringt mir das? Vor fünf oder sechs Jahren habe ich 37 Tore geschossen und gegen den Abstieg gespielt. Es zählt der Erfolg der Mannschaft. Wichtig ist, dass die Mannschaft gut spielt, harmoniert und wir als Team das erreichen, was wir wollen. Mein Vater mir beigebracht, dass eine Vorlage besser ist als ein Tor. Und diese Einstellung habe ich auch."

Fan: "Wie wird sich denn die Situation bei Förderlizenzspielern entwickeln?"

Holger Döpke: "Ich habe mich am Anfang der Saison etwas skeptisch gegenüber Förderlizenzen geäußert und wir bleiben auch ein bisschen dabei. Denn es ist eine schwierige Sache, zu sehen bei Markus Koch. Wenn Schwenningen ihn braucht, ist er weg und wir stehen da. Bei den Förderlizenzen sitzt man meist immer am kürzeren Hebel. Auf der einen Seite ist ein Förderlizenzspieler in Ordnung, auf der anderen Seite kann er in gewisser Hinsicht auch schwächen. Daher werden wir nicht allzu großes Augenmerk darauf legen."

Fan: "Wir haben Deutsche, Finnen, Tschechen und Kanadier in der Mannschaft - welche Sprache wird denn in der Kabine gesprochen?"

Peter Salmik: "Ab und zu kommt das Schwäbisch bei mir durch, weil ich einige Jahre dort gelebt habe. Ansonsten sprechen wir natürlich ganz normal deutsch, ab und zu auch englisch. Öfters übersetzen auch Patrick Vozar oder Benjamin Wildgruber ins Englische, wenn es bei mir etwas hapert."

Fan: "Sind denn noch Spielerverpflichtung geplant oder gibt es Wünsche?"

Peter Salmik: "Schau'n mer mal. Wenn jemand nächste Woche einen Koffer Geld mitbringt, dann können wir schauen, wen wir verpflichten können."

Fan: "War Tomas Kucharcik denn ein sehr teurer Spieler oder bewegt sich das im Bereich der anderen Ausländer?"

Holger Döpke: "Ich bitte um Verständnis, dass wir über die einzelnen Gehälter der Spieler nicht sprechen werden."

Peter Salmik: "Ich würde gerne noch etwas zum Schluss sagen. Ich weiß, dass einige Fans mit meiner Person Schwierigkeiten haben. Ich würde sie gerne darum bitten, dass wir das Kriegsbeil begraben. Ich hoffe, dass sie hinter der Mannschaft stehen werden. Wenn jemand ein Problem mit mir hat, dann biete ich an, dass wir das unter vier Augen besprechen und persönlich klären. Ich bitte darum, dass es aber nicht mehr zu Situationen kommt wie es in Kaufbeuren der Fall war. Dort bin ich dann auch etwas in Rage geraten und das war von mir auch nicht okay. Ich denke, dass wir zusammen noch eine gute Zeit erleben werden. Danke!"

Fan: "Petr, kannst du denn verstehen, dass die Fans beim Spiel gegen Berlin (2:1 Sieg nach Penaltyschießen) sauer waren?"

Petr Mares: "Naja, man hat wieder erwartet, dass wir 8:0 oder 6:1 gewinnen. Gestern haben die Eisbären zum vierten Mal in sechs Tagen gespielt und nur 0:3 gegen Dresden verloren. Das ist keine schlechte Mannschaft. Es sind junge Spieler, die DEL spielen wollen und auch das Potenzial dazu haben. Okay, wir haben nicht gut gespielt, aber Berlin war nicht schlecht."

Fan: "Kann es sein, dass Berlin mehr Leidenschaft hatte? Bei uns sah es teilweise lustlos aus."

Petr Mares: "Ohne Leidenschaft? Nein, das stimmt nicht. Bei einigen Spielen davor sah es vielleicht so aus, dass die Leidenschaft oder Lust gefehlt hat. Mein Vater hat gesagt, kein Eishockeyspieler kann acht Monate lang durchgehend super Eishockey bieten, nicht einmal Jaromir Jagr. Wahrscheinlich wird es jetzt weiterlaufen und immer besser werden und am Ende stehen wir dort, wo wir hinwollen. Ich kann ja irgendwo verstehen, dass es für die Fans lustlos aussieht, aber das ist nicht der Fall, wirklich. Wenn ich wüsste, dass einer keine Lust hat, dann ich bin der erste, der zu ihm hingeht und sagt, dass er nach Hause gehen kann. Meiner Meinung nach hat da nicht die Lust gefehlt, sondern dass wir das Tor nicht getroffen haben."

Holger Döpke: "Nun muss man ein Stück weit sehen - und da nehme ich uns Gesellschafter auch gar nicht aus - dass man zum Saisonanfang Teams wie Halle, Rostock oder Deggendorf unterschätzt hat. Und das ist das, was Petr Mares sagt - die können auch alle Eishockey spielen. Das ist zumindest eine Lehre, die wir aus der bisherigen Saison gezogen haben. Es gibt eben nicht nur die Favoriten, sondern es eine gemischte Geschichte und letztendlich macht dies auch den Reiz aus, dass diese Mannschaften eine gewisse Stärke haben. Natürlich, ein 8:0 oder 10:0, das man vielleicht von Spielen gegen Berlin erwartet, das ist immer schön. Aber wenn wir ehrlich sind, wenn wir in Spiele gehen und nur noch über die Höhe des Kantersieges reden, dann ist das doch auch nicht das, was der Zuschauer will, denn irgendwo muss es auch spannend bleiben. Diese Mannschaften sorgen dafür, die stellen den anderen auch mal ein Bein und Bad Tölz verliert eben auch mal gegen einen Underdog."

Fan: "Nach der Heimniederlage gegen Bad Nauheim (3:7) war man schon sehr frustriert. Man hatte den Eindruck, dass der Gegner überhaupt nicht richtig ernst genommen wird. Schon beim Hinspiel in Bad Nauheim hatten wir 2:0 geführt und dann beinahe noch verloren."

Holger Döpke: "Hier liegt auch ein Problem: Wir sagen in der Grundtendenz, dass wir diese Spiele hoch gewinnen müssen und gehen mit dieser Einstellung in die Partie. Das ist dann schon mal schwierig und es wird dann auch mal eng. Dann wird jedoch sofort gesagt, die haben keine Einstellung. Man kann sich auch mal gegen Mannschaften wie Bad Nauheim schwer tun, deshalb ist man noch lange keine schlechte Mannschaft."

Peter Salmik: "Wenn es passieren sollte, dass die Mannschaft den Gegner unterschätzt, dann ist es ganz schwer, den Hebel umzulegen. Ich vergleiche die Eishockeyspieler mit Künstlern oder Schauspielern. Ein Schauspieler darf die Szene solange drehen, bis der Regisseur sagt, die passt und die ist im Kasten. Ein Eishockeyspieler hat im übertragenen Sinn jedoch nur eine Möglichkeit, die Szene zu drehen. Entweder ist er der Star oder der Buhmann."

Fan: "Dass ein Spieler mal einen schlechten Tag hat, das ist ja okay, aber dass gleich die gesamte Mannschaft einen Totalausfall hat?"

Peter Salmik: "Das ist wie eine Kette, man steckt sich gegenseitig an. Der eine schafft es, den Hebel umzulegen, bei einem anderen gelingt das nicht mehr. Weil man einfach nicht von Anfang an mit der Konzentration und dem Willen bei dem Spiel war, dann geht es nicht mehr. Man kann tun, was man will, der ganze Körper ist elektrisiert und es geht nichts mehr, es ist alles blockiert und man kann laufen wie man will, aber man steht einfach nicht mehr an der richtigen Stelle. Ich sehe große Fortschritte bei der Mannschaft und ich glaube an die Mannschaft. Ich möchte noch einmal betonen, dass es nicht so ist, wie schon spekuliert wird, dass Antti Karhula oder Tom Herman rausgeschmissen werden sollen, das muss ich klarstellen. Nicht, dass man gleich falsch interpretiert, wenn ich sage, es gibt eine Überraschung. Das kann eine spielerische Überraschung sein oder dass beispielsweise auch mal ein anderer Torhüter spielt. Zwei Tage später musste ich einen Artikel lesen, dass die beiden Ausländer wohl als nächste gehen müssten. Bei mir fängt jeder bei Null an und erhält eine neue Chance. Zum Beispiel Christoph Mathis, der längere Zeit von der Bildfläche verschwunden war und nun wieder im Kader steht. Er trainiert und spielt richtig gut. Ich beobachte jetzt jedes Junioren- und 1b-Spiel, wenn es geht. Ich möchte sehen, wie sich die Jungs entwickeln. Man soll jedem eine faire Chance geben und wenn er sie im Training nutzt, dann wird er auch bei mir spielen."

Holger Döpke: "Gut, dann bedanke ich mich recht herzlich bei allen! Ich hoffe, dass es ein bisschen Aufklärung gebracht hat. Und ich möchte noch mal betonen, dass das Training öffentlich ist, jeder kann hingehen und vor oder nach dem Training das Gespräch suchen. Bevor man sich anonym artikuliert oder sich Aggressionen aufstauen, dann sollte man lieber den direkten Weg gehen. Natürlich stehe auch ich allen zur Verfügung, man kann mir schreiben oder mit mir reden. Wir haben auch Fanbeauftragte, die man ansprechen kann und über die man Fragen weiterleiten kann. Bitte nutzt diese Möglichkeiten. Das wäre mein Appell zum Schluss. Und ich möchte hier noch einmal unterstreichen, dass wir als Gesellschafter hinter der Mannschaft stehen und auch immer gestanden sind, auch wenn es holprig lief. Wir stehen absolut auch hinter unserem Trainer Peter Salmik. Das sollten sie als Fans auch. Vielen Dank!"

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