18.11.2007

Wölfe feiern 4:1 Sieg über Füssen

Mit einer überzeugenden Vorstellung haben die Wölfe Freiburg einen wichtigen Sieg gegen den EV Füssen eingefahren. Vor 1.200 Zuschauern in der Franz-Siegel-Halle verpassten die Gastgeber dabei sogar noch einen deutlicheren Erfolg gegen den direkten Konkurrenten.

Den ersten Schock hatte Freiburg schon nach 38 Sekunden erfahren müssen. Tomas Kucharcik verletzte sich bei einem Zweikampf an der Bande im Gesicht und musste in die Kabine gebracht werden. Der 37jährige Angreifer konnte auch später nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen und schied mit einer Gehirnerschütterung und Verdacht auf Jochbeinbruch aus. Für Kucharcik rückte Marc Wittfoth in die Reihe um Kottmair und Mares (siehe dazu auch "Trainerstimmen"). Etwaige Befürchtungen, dass Freiburg durch den Ausfall Kucharciks schockiert sein könnte, sollten sich nicht bestätigen. Vielmehr übernahmen die Wölfe die Spielkontrolle und ließen die Gäste kaum zum Zug kommen.

Die Dominanz der Gastgeber schlug sich jedoch noch nicht im Ergebnis nieder, eigentlich hätten die Wölfe nach dem ersten Drittel vorne liegen müssen, dennoch ging es mit einem 0:0 Unentschieden in die erste Pause. Gäste-Goalie André Irrgang hatte alle Hände voll zu tun, um seine Mannschaft vor einem Rückstand zu bewahren. So scheiterten die Wölfe-Angreifer reihenweise entweder am 29jährigen Schlussmann oder zuweilen auch an sich selbst. Freiburg war klar spielbestimmend und ließ die Gäste kaum zum Zug kommen, allein die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. In der 18.Minute hätte sich dies beinahe gerächt, doch scheiterte Eric Nadeau mit seinem Alleingang an Ronny Glaser.

Die Erlösung für die Südbadener sollte im zweiten Drittel folgen. Hatte Ronny Glaser gerade noch eine herrliche Parade gezeigt, schlugen die Wölfe auf der Gegenseite endlich zu. Josef Kottmair, einer der stärksten Freiburger an diesem Abend, tauchte allein vor Irrgang auf und schob dem EVF-Goalie die Scheibe durch die Schoner ins Netz. Nur wenige Minuten später erhöhten die Wölfe mit einem Doppelschlag auf 3:0. Zunächst hatte Bares in Überzahl getroffen, dann erzielte Liebsch den dritten Wölfe-Treffer an diesem Abend. Und die Gastgeber hätten die Führung noch weiter ausbauen können, doch vergaben die Wölfe weiterhin viele Chancen. Eine Traumkombination in der 35.Minute fand dann doch den Weg ins Füssener Tor. Patrick Vozar, Tom Herman und Antti Karhula ließen ihre Gegner mit einer schnellen Passfolge alt aussehen und Karhula schloss mustergültig zum 4:0 ab. Wenig später hatte Petr Mares nach einer starken Einzelaktion das 5:0 auf dem Schläger, allerdings verwehrte Irrgang mit einer starken Parade das nächste Wölfe-Tor.

Im Schlussabschnitt schaltete Freiburg einen Gang zurück, ohne dabei aber weniger offensive Gefahr auszustrahlen. Mal zu verspielt, mal an Irrgang scheiternd, mal auch mit ein wenig Pech im Abschluss - die Wölfe ließen mehrere hochkarätige Chancen ungenutzt. In der 48.Minute gelang Füssens Top-Stürmer Garrett Festerling dann doch der Ehrentreffer. In Unterzahl marschierte der 21jährige Kanadier auf Ronny Glaser zu und ließ dem Wölfe-Schlussmann keine Chance. Gegen Ende der Partie wurde es dann noch einmal etwas ruppig, so kassierten Jeff White und Garrett Festerling noch jeweils eine Disziplinarstrafe.

Am Ende stand ein souveräner und völlig verdienter Wölfe-Sieg, der um das ein oder andere Tor zu niedrig ausgefallen war. Freiburg war seinem Gegner deutlich überlegen und bereitete seinen Fans einen schönen Eishockeyabend. Eine gute Leistung, auf der sich aufbauen läßt.


Trainerstimmen

Dave Rich: "Das Spiel am Freitag, ein sehr gutes Heimspiel gegen Bad Tölz, hat uns sehr, sehr viel Kraft gekostet. Wir haben gemerkt, dass wir heute auswärts sehr diszipliniert auftreten und so lang wie möglich ein 0:0 halten müssen. Das haben wir versucht zu machen, aber dann in den ersten beiden Dritteln zu viele Strafen genommen. Wir waren heute leider nicht so diszipliniert wie normalerweise. Unser Torwart hat eine sehr gute Leistung geliefert, aber wir haben auf Freiburger Seite 47 Schüsse gezählt, wir haben hingegen nur 15mal auf das gegnerische Tor geschossen. Das ist sehr wenig, denn normalerweise schießen wir sehr viele Tore. Wir haben heute eine ganz schlechte Leistung abgeliefert, für mich war es kein schönes Spiel - gut für Freiburg wohl eher, denn die Wölfe haben drei Punkte geholt - aber es war im Endeffekt kein superschönes Spiel. Die drei Punkte sind weg, weil wir nicht von Anfang an bereit waren und deshalb sind wir leer ausgegangen."

Peter Salmik: "Heute habe ich Grund zu strahlen. Meine Mannschaft hat endlich mal das Quäntchen Glück auf seiner Seite gehabt. Heute hat sie vielleicht nicht so gut gespielt wie in Kaufbeuren, was das Taktische und Kämpferische angeht. Aber heute haben sie die Torchancen genutzt, wobei ich denke, dass wir noch hätten zwei, drei Tore mehr hätten schießen müssen. Ich denke, wir sind jetzt endlich mal dort angekommen, wo wir sein wollten. Ich erwarte eigentlich, dass jedes Spiel so von meiner Mannschaft gespielt wird und genauso ein Spiel sollte vor unseren Fans gespielt werden."

Peter Salmik über die Leistung von Marc Wittfoth: "Marc hatte das Pech gehabt, dass er Stammspieler war, bevor er mit der Nationalmannschaft nach Kanada gegangen ist. In der Zwischenzeit hatte sich dann in der Mannschaft einiges geändert und als er zurückkam wollte ich die Reihen nicht mehr umstellen. Aber er hat heute seine Chance sehr gut genutzt und sich nahtlos in die Mannschaft eingefügt. Ich war mit seiner Leistung sehr zufrieden."


Personal
Eigentlich wollte Peter Salmik mit vier Reihen antreten, allerdings standen ihm schließlich nur drei Verteidigerpärchen sowie zehn Stürmer zur Verfügung. Weil die Junioren am Sonntag ebenfalls ein Spiel zu absolvieren hatten, musste der Wölfe-Trainer auf mehrere Nachwuchsakteure verzichten. Auf der Backup-Position tauschte Benjamin Dirksen, der gestern noch für die Junioren im Einsatz war, mit Christoph Mathis, der heute das Junioren-Tor gehütet hat.

Kurvengeflüster
Für Manuel Neumann brachte der Sieg zugleich auch einen Verlust: Im zweiten Drittel wurde der Wölfe-Verteidiger von einem Schuss im Gesicht getroffen und verlor dabei einige Zähne. Einen Begleitservice der besonderen Art genossen derweil Jeff White und Garrett Festerling auf ihrem Weg in die Kabine. Als die Kontrahenten kurz vor Spielende jeweils eine Disziplinarstrafe erhielten, ließen es sich die Linienrichter Axel Beitze und Björn Seitz nicht nehmen, die beiden Spieler persönlich auf ihre Kabinenplätze zu begleiten. Ob White und Festerling auf die stille Treppe geschickt wurden, ist derweil nicht überliefert.

fudder-Analyse
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Statistik:

Wölfe Freiburg - EV Füssen 4:1 (0:0, 4:0, 0:1)

1:0 (21:43) Kottmair (Kunz)
2:0 (25:15) Bares (Mares, Kottmair) 5-4
3:0 (26:05) Liebsch (Wildgruber, Zappe)
4:0 (35:01) Karhula (Herman, Vozar)
4:1 (47:26) Festerling (Nadeau, Eickmann) 4-5

Strafen: Freiburg 10 + 10 (White) - Füssen 24 + 10 (Festerling)
Schiedsrichter: Stascha Ninkov (Reutlingen)
Zuschauer: 1182

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