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07.01.2020

Wie TJ Oshie in Sotschi

U15: EHC Nürnberg – EHC Freiburg 4:2 (0:2, 1:0, 3:1). U15: EHC Bayreuth – EHC Freiburg 2:3 n.P. (0:1, 1:1, 1:0).

Olympische Spiele in Sotschi 2014, das Penalty Battle zwischen Russland und den USA, die Trickkiste des TJ Oshie – bei diesen Stichworten bekommen Freunde des gepflegten Pucksports feuchte Augen. Wie der Flügelstürmer Timothy Leif Oshie (damals St. Louis Blues) im epischen Penaltyschießen von Sotschi immer neue Moves auspackte! Wie er von sechs Versuchen gleich vier verwandelte, gegen Sergej Bobrovski, immerhin den besten Torhüter der anschließenden WM! Wie Oshie die USA nach einem heiß umkämpten Spiel im anschließenden Showdown gegen Kowaltschuk und Datsyuk zum Gruppensieg schoss! All das zählt im Eishockey zum Grundvokabular wie das Wembley-Tor im Fußball. Jeder kleine Eishockeyspieler, der das damals miterlebte, möchte einmal sein wie TJ Oshie.

Damit kommt Bayreuth ins Spiel. Und unsere U15. Zuvor nehmen wir aber etwas Dampf raus. Wir verzichten auf das IOC plus Logen-Gast Putin und ersetzen den komfortablen Bolschoi-Eisdom von Sotschi durch das halb-offene Städtische Eisstadion von Bayreuth. Hier fand am Samstag (4.1.) das Schüler-Bundesligaspiel EHC Bayreuth gegen EHC Freiburg statt. Seine Intensität reichte nicht ganz an Sotschi heran, sein Ergebnis aber schon: Nach Ablauf der regulären Spielzeit stand es 2:2. Zwei Mal war Freiburg in Führung gegangen, durch Paul Bechtold (auf Vorlage von Artjom Khaidarov) und durch Milan Klein. Zwei Mal hatten die Gastgeber ausgeglichen, und kurz vor Schluss hatten sie bei einem Lattentreffer Pech.

Also musste die Entscheidung im Penaltyschießen fallen. In Sotschi waren damals 16 Anläufe nötig, bis der Sieger feststand. In Bayreuth boten nun beide Teams dasselbe Spektakel: 16 Penalties – und davon landeten gleich 9 im Ziel. In der ersten Runde trafen die Freiburger Stürmer Janne Salonen und Milan Klein, aber auch zwei Bayreuther Kontrahenten. Nachdem sich weitere Spieler erfolglos bemüht hatten, entwickelte sich die Sache zum Drama à la Oshie vs. Kowaltschuk/Datsyuk. Für die Gäste avancierte Milan Klein zum TJ des Tages: Jeden seiner 4 Penalties brachte er im Bayreuther Tor unter. Da EHC-Goalie Keanu Salmik anschließend den Bayreuther Versuch abwehrte, war der erste Auswärtssieg unserer U15 unter Dach und Fach.

Beinahe hätte es dem Team von Rawil Khaidarov schon am Vorabend zur Überraschung gereicht. In Nürnberg, beim Zweitplatzierten der Meisterrunde, lagen die Gäste dank einer engagierten Teamleistung rasch vorne. Artjom Khaidarov traf zum 0:1 (Vorlage: Milan Schiffermüller), Mischa Erukhimovich veredelte eine schöne Powerplay-Kombination über Janne Salonen und Samuel Flamm mit dem 0:2. Dann begab es sich aber im Frankenland, dass die Gäste aus dem Badischen etwa ab der Hälfte des Spiels fast nur noch in Unterzahl agieren mussten. Mehrfach stand das Auswärtsteam sogar nur zu dritt fünf Spielern der Hausherren gegenüber. Lange wehrten sich unsere Jungs dennoch tapfer. Doch nach und nach gelangen Nürnberg, dem offensivstärksten Team der Liga, dann eben doch die Treffer eins, zwei und drei. Und in der Schlussminute kam sogar noch ein Empty-Net-Goal hinzu.

Jetzt kommt Schwenningen. Das nächste Heimspiel unserer U15 findet diesen Samstag, 11. Januar, gegen den Titel-Mitfavoriten vom Neckar statt. Eröffnungsbully in der Echte-Helden-Arena ist um 17 Uhr.

Text: Toni Klein/Foto: Frank Nieberle

Ergebnisse der Bayern-Meisterrunde:
Nürnberg – Freiburg 4:2,
Bayreuth – Freiburg 2:3 n.P.,
Nürnberg – Kaufbeuren 13:5,
Landshut – Peiting 10:2,
Rosenheim – Straubing 11:5.

Tabelle (Stand 7.1.):
1. EV Landshut 9 Spiele/52:24/21 Punkte
2. EHC 80 Nürnberg 9/59:29/20 Punkte
3. ESV Kaufbeuren 7/48:25/18 Punkte
4. Schwenninger ERC 6/36:22/12 Punkte
5. EV Füssen 7/29:35/11 Punkte
6. EHC Bayreuth 6/19:33/7 Punkte
7. EHC Straubing 8/22:42/7 Punkte
8. Starbulls Rosenheim 9/30:41/7 Punkte
9. EC Peiting 7/31:61/6 Punkte
10. EHC Freiburg 8/20:34/5 Punkte

 

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