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13.12.2018

Sofiene Bräuner im Interview: „Ich hätte es bedauert, wäre ich kein Profi geworden“

Sofiene Bräuner spricht im Interview mit ehc::live unter anderem über seinen Weg zum Profi.

Die Kollegen vom Stadionmagazin ehc::live haben Sofiene Bräuner zum Interview getroffen und ihn unter anderem gefragt, wie sich die Jugend eines aufstrebenden Eishockeyspielers von der seiner Altersgenossen unterscheidet.

ehc::live: Wie wird man vom Eishockey-Anfänger zum Profi?

Sofiene Bräuner: Ich würde sagen, erstmal braucht man viel Disziplin. Ich habe schon früh hart gearbeitet. Mit sechzehn Jahren bin ich nach Schwenningen in die U16 gewechselt, habe zwei Jahre dort im Sportinternat gelebt und in der Deutschen Nachwuchsliga gespielt. Nach den zwei Jahren bin ich wieder zurück nach Freiburg gekommen und habe hier meinen ersten Profivertrag unterschrieben.

ehc::live: Was lernen die Spieler in welchem Alter?

Bräuner: Am Anfang ist es wichtig, zuerst einmal richtig Schlittschuhlaufen zu lernen. Das ist letztlich die Grundlage für alles Weitere. Ab der U14 darf man dann auch mal auf Körper spielen. Das Physische kommt hinzu und auch die Technik spielt allmählich eine Rolle. Im Profibereich ist die größte Herausforderung dann vor allem die nötige mentale Stärke zu entwickeln. Das ist wohl der größte Unterschied zwischen den Nachwuchs-Spielern und den Profis.

ehc::live: Du hast in deiner Jugend viel Zeit mit Eishockey verbracht. Wie war dein Verhältnis zu Gleichaltrigen?

Bräuner: Es war schon manchmal komisch. Ich musste oft absagen, wenn Freunde etwas zusammen unternommen haben. Mit vierzehn Jahren hatten wir schon viermal die Woche Training und die Wochenenden existieren für uns ja eigentlich gar nicht. Die Nachwuchsmannschaften spielen Samstag und Sonntag. Damit ist das Wochenende komplett verplant. Meistens übernachtet man sogar noch. Meine Freunde hatten dafür nicht immer Verständnis und irgendwann bestand mein Freundeskreis nur noch aus denen, die auch Eishockey gespielt haben: Ich hatte für die anderen einfach keine Zeit mehr und habe dann nach und nach den Kontakt verloren. Aber ich hatte tolle Freunde beim Eishockey und kann mich daher nicht beschweren.

ehc::live: Bereust du es, deine Jugend mit Eishockey verbracht zu haben?

Bräuner: Im Großen und Ganzen bereue ich nichts. Ich hätte es aber sehr bedauert, wenn ich kein Profi geworden wäre. Ich habe so viel zurückgesteckt und auf so viel verzichtet. Auch meine Mutter hat viel an Nerven in mich investiert. Ich habe das Gefühl, dass ich es mir schuldig bin und auch den Menschen, die mich immer unterstützt haben.

Was Sofiene Bräuner sich für die Zukunft vorgenommen hat und wie die Spieler Weihnachten feiern, erfahrt ihr in der ausführlichen Version dieses Interviews in der Ausgabe 13 unseres Stadionmagazins ehc::live - erhältlich während des Heimspiels gegen Bad Tölz am 14.12.2018.

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