27.12.2007

Serie reißt in letzter Minute - Wölfe unterliegen Dresden

Am gestrigen Mittwochabend, dem 2. Weihnachtsfeiertag, verloren die Wölfe ihr Gastspiel beim Tabellenführer Dresden mit 3:5 (0:0, 2:1, 1:4). Es war die erste Niederlage nach zwölf Spielen in Folge, und eine äußerst unglückliche obendrein. Freiburg hatte den Zweitliga-Absteiger vor 4.002 Zuschauern in der Freiberger Arena an den Rand der ersten Heimspiel-Niederlage in dieser Saison gebracht, musste die Heimfahrt nach einer dramatischen Schlussphase jedoch ohne Punkte antreten.

Von Beginn war es eine ausgeglichene Partie zweier Spitzenmannschaften vor einer stimmungsvollen Kulisse. Auf beiden Seiten bekamen die Schlussleute Ronny Glasser (Freiburg) und Michal Marik (Dresden) Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Das vermeintlich erste Tor der Partie erzielte Tomas Kucharcik in der 12.Minute - doch hatte der gut leitende Schiedsrichter Matthias Kühnel bereits abgepfiffen, ehe der Wölfe-Stürmer die Scheibe über die Linie stocherte. Direkt im Anschluss hatte Freiburg vier Minuten Unterzahl am Stück zu überstehen und gegen das zweitbeste Powerplay der Liga hielt Glaser, der unter anderem gegen Jason Lundmark einen starken Fanghandsave machte, seinen Kasten sauber. Die beste Chance auf den Führungstreffer hatte Petr Mares in Unterzahl, als er in der 20.Minute jedoch bei einem Alleingang in Marik seinen Meister fand.

Im zweiten Drittel häuften sich die Torchancen und es sollten endlich die ersten Treffer fallen. Scheiterten die Gastgeber in der 31.Minute gerade noch an Ronny Glaser, mussten sie zusehen, wie Mares auf der Gegenseite zum 1:0 für die Wölfe einnetzte. Auch beim zweiten Tor der Gäste hatte kurz zuvor Glaser seine Klasse unter Beweis gestellt, ehe Freiburg wieder traf. Herman hatte Kucharcik bedient und der tschechische Routinier versenkte die Scheibe unhaltbar im Eislöwen-Gehäuse. Es ging weiter Schlag auf Schlag, nur zwei Minuten später durften die Dresdner erstmals jubeln. Das Freiburger Eigengewächs Michael Schmerda hatte den Anschlusstreffer erzielt. Mit dem 2:1 für Freiburg endete auch der Mittelabschnitt.

In den letzten zwanzig Minuten sollte den Fans schließlich ein an Dramatik kaum noch zu überbietendes Eishockeyspiel präsentiert werden. Zunächst gelang den Sachsen in der 46.Minute der 2:2 Ausgleich durch Kevin Gardner. In der Folgezeit boten sich beiden Mannschaften Chancen auf den Führungstreffer, doch je näher die 60.Minute rückte, desto wahrscheinlicher schien die Verlängerung. In der 58.Minute wurde Eislöwen-Angreifer Petr Hruby nach einem Stockschlag gegen Wölfe-Goalie Glaser auf die Strafbank geschickt. Und 98 Sekunden vor dem Ende brachte Tom Herman die Wölfe mit 3:2 in Führung! Nach einem abgewehrten Schuss von Mares schob der kanadische Flügelstürmer die Scheibe ins gegnerische Netz und sorgte unter dem mitgereisten Freiburger Anhang für großen Jubel.

Die Wölfe schienen dem 13.Sieg in Folge nahe - die Eislöwen derweil ihrer ersten Heimniederlage im 14.Spiel. 55 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit gab es Bully vor dem Wölfe-Tor und Dresden nahm eine Auszeit. Mit sechs Mann und ohne Torhüter wollten die Gastgeber den Ausgleich erzwingen - und taten dies. Bei 59:10 fand ein unglücklich abgefälschter Schuss den Weg in den Freiburger Kasten. Fortuna wandte sich schließlich gänzlich gegen Freiburg, als 20 Sekunden später Dresden sogar noch in Führung ging. Über Umwege kam die Scheibe zu Petr Sikora, der ins halbleere Tor einschob und die Partie zugunsten seiner Mannschaft drehte. Die Wölfe setzten noch einmal alles auf eine Karte, nahmen ihren Goalie vom Eis und wollten nicht ohne Punktgewinn aus der sächsischen Metropole abreisen. Doch anstatt des erhofften Comebacks gab es nur noch das 3:5 durch Sikora, der mit der Schlusssirene ins leere Wölfe-Tor traf.

Großer Jubel auf der einen, Niedergeschlagenheit auf der anderen Seite. Trotz der Niederlage konnten die Wölfe aber erhobenen Hauptes vom Eis gehen, hatten sie schließlich eine gute Leistung abgeliefert, die leider nicht mit einem verdienten Punktgewinn enden sollte. Dresden hatte das Glück am Ende erzwungen und sich alle drei Punkte gesichert. Dabei verpasste Freiburg es während der Partie, seine Überzahlmöglichkeiten konsequent auszunutzen, auch wegen des starken Penalty Killings der Gastgeber.


Personal
Die Wölfe hätten das Top-Team der Liga beinahe die erste Heimniederlage zugefügt, und zwar ohne ihren Kapitän. Denn ab der 33..Minute musste Trainer Peter Salmik auf Patrick Vozar verzichten, der nach einem Zweikampf verletzt ausschied. Seinen Platz in der Sturmreihe um Karhula und Herman übernahm Marc Wittfoth. Insgesamt waren 18 Spieler mit nach "Elbflorenz" gefahren und mit Ausnahem von Backup Christoph Mathis kamen alle Spieler zum Einsatz. So löste außerdem im dritten Block Marcel Koch ab dem dritten Drittel Tobias Kunz ab.


Kurvengeflüster
Für Wölfe-Coach Peter Salmik war der 2.Weihnachtsfeiertag zusätzlich noch etwas besonderes. Am 26.Dezember feierte er nämlich seinen 33.Geburtstag, von dieser Stelle noch einmal herzlichen Glückwunsch und alles Gute! Die ca. 25 mitgereisten Wölfe-Fans gratulierten dem Geburtstagskind mit einem Spruchband - auf slowakisch.


Statistik:

Dresdner Eislöwen - Wölfe Freiburg 5:3 (0:0, 1:2, 4:1)

0:1 (30:46) Mares (Kucharcik, Billich)
0:2 (32:54) Kucharcik (Herman)
1:2 (34:42) Schmerda (Guggemos, Vit)
2:2 (45:27) Gardner (Sikora, Musial)
2:3 (58:22) Herman (Mares, White) 5-4
3:3 (59:10) Weilert (Gardner, Lundmark) 6-5
4:3 (59:30) Sikora (Weilert, Musial)
5:3 (59:59) Sikora (Schmerda) 4-6

Strafen: Dresden 18 - Freiburg 10
Schiedsrichter: Matthias Kühnel (Wedemark)
Zuschauer: 4002

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