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22.11.2018

Jannik Herm im Interview: „Es reicht nicht nur auf dem Eis zu trainieren!“

Stürmer Jannik Herm spricht im Interview mit ehc::live unter anderem über seine Eishockey-Anfänge in Tschechien.

Die Kollegen vom Stadionmagazin ehc::live haben Jannik Herm zum Interview getroffen und ihn unter anderem nach seiner Jugend sowie den Unterschieden zwischen der tschechischen und deutschen Eishockey-Ausbildung gefragt.

ehc::live: Wie bist du zum Eishockey gekommen?

Jannik Herm: Mein Bruder war schon ein sehr guter Tennisspieler, als ich klein war. Ich hatte auch mit Tennis angefangen, aber meine Eltern wollten keine Konkurrenz zwischen uns. Sie haben dann für mich einfach eine andere Sportart gesucht. Meine Mutter hat Eishockey geliebt. Sie war früher in Tschechien oft bei den Spielen der ersten Liga und so habe ich dann mit fünf Jahren mit Eishockey angefangen. Ich hab immer noch nebenher Tennis gespielt, aber der Mannschaftssport hat mir viel mehr Spaß gemacht. Ich bin in Tschechien aufgewachsen. Da war Eishockey die Sportart Nummer Eins und ist es bis heute. Ich war daher eigentlich schon von Anfang an vom Eishockey begeistert.

ehc::live: Gibt es einen Unterschied zwischen Eishockey in Deutschland und Eishockey in Tschechien?

Herm: In der Jugend gibt es den auf jeden Fall. In Tschechien hat nahezu jede Mannschaft eine Jugendabteilung von der ersten bis zur neunten Klasse. Das ist nicht so wie hier in Deutschland, wo man Kinder suchen muss, um überhaupt eine Jugendmannschaft zusammenstellen zu können. Eishockey war in Tschechien schon immer groß. Die Tschechen waren immer wieder Weltmeister und haben auch viele Medaillen bei den Olympischen Spielen gewonnen. Eishockey ist in Tschechien das, was in Deutschland Fußball ist. Jeder kleine Junge will einmal Eishockey spielen!

ehc::live: Wie ging deine Karriere weiter?

Herm: Jeder träumt davon, dass er einmal bei den Profis spielt. Mit zehn Jahren kannst du dir mit gar nicht vorstellen, dass das nicht klappen könnte. Ich bin ab der dritten Klasse auf eine Schule gegangen, die auf Eishockey spezialisiert war. In Tschechien haben die meisten Top-Mannschaften solche Schulen. In Deutschland gibt es das gar nicht – vielleicht beim Fußball. Wir hatten vor und nach dem Unterricht Training. Die Schule war direkt gegenüber vom Eisstadion. Wir mussten aber auch gute Noten haben, sonst durften wir nicht aufs Eis. Wir waren sechzig Schüler in der dritten Klasse, und in der fünften Klasse mussten dreißig Jungs gehen. Zwischen uns gab es von Anfang an eine harte Konkurrenz. Als wir klein waren, haben wir das vielleicht noch nicht richtig begriffen, aber unseren Eltern war es bewusst. Erst als wir älter wurden, haben wir mehr und mehr verstanden, dass wir besser sein müssen als die anderen. Eigentlich war das System sehr streng, aber andererseits bin ich ein ehrgeiziger Mensch. Ich wollte immer besser sein und habe alles dafür gegeben, dass ich vorne dabei bin.

Wie Jannik Herm die bisherige Saison beurteilt und was er zur Auszeichnung als „Torschütze des Monats“ sagt, erfahrt ihr in der ausführlichen Version dieses Interviews in der Ausgabe 10 unseres Stadionmagazins ehc::live - erhältlich während des Heimspiels gegen die EC Kassel Huskies am 23.11.2018.

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