13.01.2007

Herzschlagfinale in Rosenheim

Ein Wechselbad der Gefühle erlebten nicht nur die Zuschauer im Rosenheimer Kathrein-Stadion, sondern auch die Wölfe-Fans, welche der Liveübertragung eines Radiosenders lauschten. Es war kein Eishockeyspiel für schwache Nerven, vor allem das letzte Drittel zwischen Rosenheim und Freiburg hatte es in sich. Der Beginn indes weckte bei den EHC-Anhängern Erinnerungen an die Begegnung gegen Heilbronn.

Nach einem frühen Rückstand fand der EHC immer besser ins Spiel und kam zu vielen Chancen, doch die Chancenverwertung wurde den Wölfen in den ersten zwanzig Minuten zum Verhängnis. Alleine Martin Kotasek hatte drei erstklassige Möglichkeiten, einmal traf er dabei nur die Latte, und Michal Bartosch fand in Starbulls-Goalie Häusler seinen Meister - aus vier Metern war er freistehend zum Schuss gekommen. Und wer seine Chancen nicht nutzt, der wird am Ende bestraft. Und so durfte Haudegen Mondi Hilger für die Gastgeber auf 2:0 erhöhen.

Auch im Mittelabschnitt schienen die Rosenheimer den besseren Start erwischt zu haben, doch eine Überzahl verstrich ungenutzt. Vielmehr konnte Simon Danner von der Strafbank kommend den Anschlusstreffer markieren. Nun lief der Wölfe-Motor auf Hochtouren, dem Ausgleich durch Mares in Überzahl folgte gar die Fürhung. Markus Zappe war bei seinem Debüt im Rothaus-Dress gleich erfolgreich und Freiburg lag erstmals vorne. Den Vorsprung nahm das Team von Sergej Svetlov mit in die zweite Pause, auch dank der Paraden von Tim Knudsen, der kurz vor Drittelsende gegen Kujala und Neundorf rettete.

Der Schlussabschnitt sollte schließlich zu einem Herzschlagfinale führen. Zuerst überstanden die Wölfe eine frühe Unterzahl unbeschadet, dann hatte man selbst die Möglichkeit, in doppelter Überzahl für eine Vorentscheidung zu sorgen. Freiburg erspielte sich auch genügend Chancen, aber entweder waren sie nicht zwingend genug oder Oliver Häusler machte sie zunichte. Abermals wurde der EHC dafür bestraft, postwendend nutzten die Starbulls ein Powerplay zum Ausgleich. Und was machten die Wölfe? Sie schlugen umgehend zurück! Vladimirs Mamonovs überwand Oliver Häusler aus spitzem Winkel, nach kurzer Diskussion gab der Unparteiische den Treffer und Freiburg lag wieder in Führung.

Drei Minuten vor dem Ende wurde mit einer Strafe gegen Ketter die heiße Schlussphase eingeläutet. Die Wölfe verteidigten ihren Vorsprung mit letztem Einsatz, SBR-Coach Berwanger nahm eine Auszeit und beorderte einen sechsten Feldspieler zugunsten von Häusler aufs Eis. Der EHC gewann das Bully in der eigenen Zone und Petr Mares vollendete zum 3:5. Die Entscheidung, wie viele dachten. Doch die Gastgeber gaben nicht auf, Schneider traf im direkten Gegenzug und der Anschluss war wieder hergestellt. Und als ob die Nerven der Wölfe-Fans nicht schon genug strapaziert gewesen wären, nahm Paule 44 Sekunden vor der Schlusssirene nochmals eine Strafzeit. Erneut kam es zum Anspiel vor dem Freiburger Tor, Rosenheim brachte die Scheibe auf das Freiburger Tor, aber Knudsen sicherte den knappen Vorsprung und Petr Mares traf im Anschluss zum zweiten Mal ins leere Tor. Die Entscheidung war endgültig gefallen.

Die Wölfe landeten damit einen wichtigen Sieg im Kampf um die Playoffs, durch den Erfolg ist Freiburg auf den siebten Platz vorgerückt. Neben dem Hattrick von Petr Mares waren besonders die Tore der beiden Förderlizenzspieler Simon Danner und Markus Zappe erfreulich. Auch der dritte FöLi-Spieler, Markus Koch, lieferte ein gutes Debüt ab. Verzichten musste Sergej Svetlov in Rosenheim auf das verletzte Quartett Gaus, Henkel, Khaidarov und Vater, Milan Liebsch konnte nach überstandener Erkrankung mitwirken. Am Sonntag werden die Blue Devils Weiden, aktuell auf Tabellenrang 4 zu finden, zu Gast in der Franz-Siegel-Halle sein, Anpfiff ist um 18:30 Uhr.


Statistik:

Starbulls Rosenheim - EHC Freiburg 4:6 (2:0, 0:3, 2:3)

1:0 (04:33) Kempf (Martin, Neundorfer) 5-4
2:0 (13:40) Hilger (Schneider, Akdag)
2:1 (22:47) Danner (Samendinger, Mares)
2:2 (28:14) Mares (Havlik, Samendinger) 5-4
2:3 (31:36) Zappe (Hoffmann, Mamonovs) 5-4
3:3 (52:18) Martin (Hager) 5-4
3:4 (53:01) Mamonovs (Kotasek, Zappe)
3:5 (58:07) Mares (Samendinger) 4-6
4:5 (58:24) Schneider (Hilger, Kujala) 5-4
4:6 (59:25) Mares (Samendinger, Siskovics) 4-6

Strafen: Rosenheim 10 - Freiburg 16
Schiedsrichter: Georg Jablukov (Berlin)
Zuschauer: 1651


Alle Ergebnisse:

Starbulls Rosenheim - EHC Freiburg 4:6 (2:0, 0:3, 2:3)
EV Füssen - EC Peiting 2:9 (1:4, 0:3, 1:2)
EV Ravensburg - Tölzer Löwen 5:3 (1:1, 2:2, 2:0)
EHC Klostersee - Heilbronner Falken 5:8 (3:3, 2:1, 0:4)
Blue Devils Weiden - SC Riessersee 2:4 (1:1, 1:1, 0:2)
Eisbären Juniors Berlin - TEV Miesbach (10.Februar 2007)
spielfrei: Hannover Indians

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