Herzschlagfinale in Rosenheim
Ein Wechselbad der Gefühle erlebten nicht nur die Zuschauer
im Rosenheimer Kathrein-Stadion, sondern auch die Wölfe-Fans, welche der
Liveübertragung eines Radiosenders lauschten. Es war kein Eishockeyspiel
für schwache Nerven, vor allem das letzte Drittel zwischen Rosenheim und
Freiburg hatte es in sich. Der Beginn indes weckte bei den EHC-Anhängern
Erinnerungen an die Begegnung gegen Heilbronn.
Nach einem frühen Rückstand fand der EHC immer besser ins Spiel und
kam zu vielen Chancen, doch die Chancenverwertung wurde den Wölfen in den
ersten zwanzig Minuten zum Verhängnis. Alleine Martin Kotasek hatte drei
erstklassige Möglichkeiten, einmal traf er dabei nur die Latte, und Michal
Bartosch fand in Starbulls-Goalie Häusler seinen Meister - aus vier Metern
war er freistehend zum Schuss gekommen. Und wer seine Chancen nicht nutzt, der
wird am Ende bestraft. Und so durfte Haudegen Mondi Hilger für die Gastgeber
auf 2:0 erhöhen.
Auch im Mittelabschnitt schienen die Rosenheimer den besseren Start erwischt
zu haben, doch eine Überzahl verstrich ungenutzt. Vielmehr konnte Simon
Danner von der Strafbank kommend den Anschlusstreffer markieren. Nun lief der
Wölfe-Motor auf Hochtouren, dem Ausgleich durch Mares in Überzahl
folgte gar die Fürhung. Markus Zappe war bei seinem Debüt im Rothaus-Dress
gleich erfolgreich und Freiburg lag erstmals vorne. Den Vorsprung nahm das Team
von Sergej Svetlov mit in die zweite Pause, auch dank der Paraden von Tim Knudsen,
der kurz vor Drittelsende gegen Kujala und Neundorf rettete.
Der Schlussabschnitt sollte schließlich zu einem Herzschlagfinale führen.
Zuerst überstanden die Wölfe eine frühe Unterzahl unbeschadet,
dann hatte man selbst die Möglichkeit, in doppelter Überzahl für
eine Vorentscheidung zu sorgen. Freiburg erspielte sich auch genügend Chancen,
aber entweder waren sie nicht zwingend genug oder Oliver Häusler machte
sie zunichte. Abermals wurde der EHC dafür bestraft, postwendend nutzten
die Starbulls ein Powerplay zum Ausgleich. Und was machten die Wölfe? Sie
schlugen umgehend zurück! Vladimirs Mamonovs überwand Oliver Häusler
aus spitzem Winkel, nach kurzer Diskussion gab der Unparteiische den Treffer
und Freiburg lag wieder in Führung.
Drei Minuten vor dem Ende wurde mit einer Strafe gegen Ketter die heiße
Schlussphase eingeläutet. Die Wölfe verteidigten ihren Vorsprung mit
letztem Einsatz, SBR-Coach Berwanger nahm eine Auszeit und beorderte einen sechsten
Feldspieler zugunsten von Häusler aufs Eis. Der EHC gewann das Bully in
der eigenen Zone und Petr Mares vollendete zum 3:5. Die Entscheidung, wie viele
dachten. Doch die Gastgeber gaben nicht auf, Schneider traf im direkten Gegenzug
und der Anschluss war wieder hergestellt. Und als ob die Nerven der Wölfe-Fans
nicht schon genug strapaziert gewesen wären, nahm Paule 44 Sekunden vor
der Schlusssirene nochmals eine Strafzeit. Erneut kam es zum Anspiel vor dem
Freiburger Tor, Rosenheim brachte die Scheibe auf das Freiburger Tor, aber Knudsen
sicherte den knappen Vorsprung und Petr Mares traf im Anschluss zum zweiten
Mal ins leere Tor. Die Entscheidung war endgültig gefallen.
Die Wölfe landeten damit einen wichtigen Sieg im Kampf um die Playoffs,
durch den Erfolg ist Freiburg auf den siebten Platz vorgerückt. Neben dem
Hattrick von Petr Mares waren besonders die Tore der beiden Förderlizenzspieler
Simon Danner und Markus Zappe erfreulich. Auch der dritte FöLi-Spieler,
Markus Koch, lieferte ein gutes Debüt ab. Verzichten musste Sergej Svetlov
in Rosenheim auf das verletzte Quartett Gaus, Henkel, Khaidarov und Vater, Milan
Liebsch konnte nach überstandener Erkrankung mitwirken. Am Sonntag werden
die Blue Devils Weiden, aktuell auf Tabellenrang 4 zu finden, zu Gast in der
Franz-Siegel-Halle sein, Anpfiff ist um 18:30 Uhr.
Statistik:
Starbulls Rosenheim - EHC Freiburg 4:6 (2:0, 0:3, 2:3)
1:0 (04:33) Kempf (Martin, Neundorfer) 5-4
2:0 (13:40) Hilger (Schneider, Akdag)
2:1 (22:47) Danner (Samendinger, Mares)
2:2 (28:14) Mares (Havlik, Samendinger) 5-4
2:3 (31:36) Zappe (Hoffmann, Mamonovs) 5-4
3:3 (52:18) Martin (Hager) 5-4
3:4 (53:01) Mamonovs (Kotasek, Zappe)
3:5 (58:07) Mares (Samendinger) 4-6
4:5 (58:24) Schneider (Hilger, Kujala) 5-4
4:6 (59:25) Mares (Samendinger, Siskovics) 4-6
Strafen: Rosenheim 10 - Freiburg 16
Schiedsrichter: Georg Jablukov (Berlin)
Zuschauer: 1651
Alle Ergebnisse:
Starbulls Rosenheim - EHC Freiburg 4:6 (2:0, 0:3, 2:3)
EV Füssen - EC Peiting 2:9 (1:4, 0:3, 1:2)
EV Ravensburg - Tölzer Löwen 5:3 (1:1, 2:2, 2:0)
EHC Klostersee - Heilbronner Falken 5:8 (3:3, 2:1, 0:4)
Blue Devils Weiden - SC Riessersee 2:4 (1:1, 1:1, 0:2)
Eisbären Juniors Berlin - TEV Miesbach (10.Februar 2007)
spielfrei: Hannover Indians