spielbericht wsw2
02.02.2022

Heimsieg nach Verlängerung Teil 2

Zwei Tage nach dem hart erarbeiteten Overtime-Heimerfolg gegen Bad Nauheim trat der EHC am Dienstagabend gegen den unmittelbaren Playoff-Konkurrenten Lausitzer Füchse in der heimischen Echte Helden Arena an und siegte erneut nach Verlängerung

Zu einem Schlüsselspiel um die Playoffteilnahme empfing der EHC am Dienstagabend die Lausitzer Füchse vor 840 Zuschauern. Neben den bekannten Langzeitverletzten stand coronabedingt Captain Simon Danner weiterhin nicht zur Verfügung. Dafür kehrte Oleg-Leon Tschwanow in die Mannschaft zurück und führte die vierte Angriffsreihe als Center an. Somit konnte Cheftrainer Robert Hoffmann erstmals seit langem wieder 12 Stürmer und damit vier komplette Sturmreihen aufbieten. Luca Trinkberger, ebenfalls etatmäßiger Stürmer, lief ein weiteres Mal als Verteidiger an der Seite von Hagen Kaisler in Verteidungsreihe drei auf.

Das erste Drittel: Weißwasser dominiert
Die Gäste aus Sachsen waren bereits am Vortag nach Freiburg angereist. Dies bekamen die heimischen Wölfe vom ersten Bully an deutlich zu spüren. Denn die Gäste waren eindeutig das spielbestimmende und körperlich robustere Team im ersten Durchgang. Vor allem läuferisch zeigten die Füchse aus Sachsen eine Top-Leistung. Abzulesen war dies daran, neben dem Schussverhältnis von 16:4 am Ende des Drittels , daß alle fünf Spieler ein kontinuierlich und unnachgiebiges Forechecking durchzogen, in Kombination mit einem aggressiven Defensivverhalten in der neutralen und Verteidigungszone. So sahen sich die Wölfe während der gesamten ersten 20 Spielminuten in allen drei Zonen auf dem Eis permanent fünf kompakt agierenden Gästespielern gegenüber. Daher folgerichtig fiel das 0-1 in der 8. Minute. Sinnbildlich: eine schon gewonnene Scheibe verlor die Wölfe-Defensive an den nachsetzenden Fleischmann, der den im Slot freistehenden Richie Müller bediente. Dessen Handgelenkschuss schlug vom Torgestänge unhaltbar für EHC-Goalie Patrik Cerveny ein. Etwas überraschend gelang gut vier Minuten später Calvin Pokorny der Ausgleich: Sein Schuss wurde für Lausitz-Goalie vom eigenen Verteidiger unhaltbar abgefälscht.

Das zweite Drittel: Freiburg findet ins Spiel und schafft die Führung
Verliefen die ersten zehn Spielminuten des zweiten Drittels noch sehr ähnlich wie das gesamte erste Drittel, so schaffte es der EHC ungefähr ab der 30. Spielminute sich mehr Spielanteile zu erarbeiten. In einer weiteren wichtigen Kategorie konnten die Hausherren Boden gut machen: Verlor man in Drittel eins noch die Mehrzahl der Zweikämpfe, so entschied man nun verhältnismäßig mehr direkte Duelle zu seinen Gunsten. Zudem wurde das Laufspiel intensiviert und es wurde prompt deutlich, daß die Gäste so ihr bisher gewähltes taktisches Mittel nicht mehr konsequent durchsetzen konnten. Nach wie vor erspielten sich die Füchse aber gute Torchancen, vor allem durch die Kontingentspieler Quenneville, Mäkitalo und Garlent. So z.B. in der 24. Spielminute, als letzterer nach einem Alleingang mit der Rückhand am Aussenpfosten scheiterte. Acht Minuten später zwang Lausitz-Goldhelm Quenneville EHC-Goalie Patrik Cerveny zu seinem bis dahin besten Save des Abends: Blitzschnell bewegte sich Cerveny von der einen Seite seines Tores auf die andere und entschärfte den satten Direktschuss des Angreifers bravourös. Auch der EHC erspielte sich nun die eine oder andere gute Torchance (z.B. Billich, Allen, McLellan), musste jedoch bis drei Minuten vor Drittelende auf den zweiten Treffer warten. Scott Allen sorgte mit einer starken Einzelleistung und seinem 14. Saisontor für die erstmalige Führung des EHC an diesem Abend. Der Angreifer kam mit viel Geschwindigkeit über den rechten Flügel, ließ seinen Gegenspieler mit einer schnellen Körpertäuschung aussteigen und schloss blitzschnell per Handgelenkschuss durch die Beine von Goalie Leon Hungerecker ab.

Das dritte Drittel und die Overtime: Wieder trifft Pageau zum Overtime-Sieg
Als in der 44. Spielminute Calvin Pokorny die erste (und einzige) Strafe des Spiel kassierte dauerte es nur 19 Sekunden ehe Roope Mäkitalo eine saubere Kombination beginnend im eigenen Drittel mit einem Rückhandschuss zum 2-2 abschloss. Waren die ersten vier Minuten des letzten Abschnitts noch relativ ausgeglichen verlaufen so taugte der Ausgleichstreffer als Initialzündung für die Lausitzer, nun wieder – ähnlich wie in Abschnitt eins – die Partie vor allem läuferisch zu dominieren. Bis ungefähr 5 Minuten vor Schluss folgte also wieder eine Phase, in der der EHC sichtlich Mühe hatte, das Angriffsspiel geordnet aufzubauen und im Angriffsdrittel nachhaltig Druck auf den Gegner auszüben. Marvin Nehers Großchance – herrlich freigespielt von Finlay und McLellan – in der 55. Spielminute war wiederum der Startschuss für eine Freiburger Schlussoffensive, die zahlreiche Großchancen hervorbrachte (Lattenschuss von Neher, Cerny freistehend und im letzten Moment von Hanusch geblockt) und in Scott Allens Sololauf rund 3 Sekunden vor Schluss gipfelte, als er drei Gegenspieler aussteigen ließ und aus kurzer Distanz an der Stockhand von Hungerecker scheiterte.

Somit ging es 48 Stunden nach dem Overtime-Sieg gegen Bad Nauheim ein weiteres Mal in die Verlängerung und wieder sollte der Siegtorschütze Nick Pageau heißen. Chris Billich ließ mit einer Körpertäuschung seinen Gegenspieler im Freiburger Angriffsdrittel derart aussteigen, daß dieser das Gleichgewicht verlor und damit komplett aus dem Spiel war. Billichs folgender gefühlvoller Flippass in die Tiefe erreichte Pageau, der geduldig und routiniert Hungerecker umkurvte und mit der Rückhand aus Nahdistanz zum 3-2 Sieg verwandelte – nach gerade einmal 26 Sekunden Spielsekunden.

Fazit
Der EHC schaffte gegen einen direkten Playoff-Konkurrenten einen wichtigen Heimsieg. Die läuferisch starken Gäste aus Sachsen stellten die Wölfe immer wieder vor Probleme, jedoch schaffte es der EHC, getragen und im Spiel gehalten von einem sehr starken Patrik Cerveny, einen Weg zu finden, dieses Spiel zu gewinnen.

Tore:
0:1 (07:41) Richard Mueller (Ilja Fleischmann, Eric Valentin)
1:1 (11:18) Calvin Pokorny (Tyson McLellan, Marc Wittfoth)
2:1 (36:48) Scott Allen (Nikolas Linsenmaier, Marvin Neher)
2:2 (44:02) Roope Mäkitalo (Hunter Garlent, Steve Hanusch) – PP1
3:2 (60:26) Nick Pageau (Chris Billich, Scott Allen) - OT

Strafminuten: Freiburg 2, Lausitz 0
Überzahl-Effizienz: Freiburg 0-0, Lausitz 1-1
Schüsse: Freiburg 27 (4/13/9/1), Lausitz 36 (16/10/10/0)
Schiedsrichter: Michael Klein, Sascha Westrich / Denis Menz, Dominik Pfeifer
Zuschauer: 840

Aufstellung:
Cerveny (Benzing)
Allen, Linsenmaier, Billich / Pageau, Neher
Finlay, McLellan, Wittfoth / Pokorny, Brückmann
Cerny, Kiefersauer, Bräuner / Kaisler, Trinkberger
Makuzki, Tschwanow, Feist

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