19.11.16 u15 milan gg landshuthp
19.11.2019

Gut mitgehalten - U15 in der Bayernrunde

Gut mitgehalten

U15: EHC Freiburg – EV Landshut 2:3 (0:1, 2:0, 0:2).

Auftakt in der Bayern-Meisterrunde

Es gibt Niederlagen, die sich ein bisschen wie ein Sieg anfühlen. Das Auftaktspiel unserer Schüler in der Bayern-Meisterrunde endete am Samstag (16.11.) mit solch einer Niederlage. Ein 2:3 gegen den EV Landshut klingt bitter, einerseits. Andererseits überwog nach der ersten Nachwuchs-Bundesligapartie seit vielen Jahren im EHC das Gefühl: Das haben wir uns schwerer vorgestellt!

 

Vor dem Spiel war die Nervosität im Team von Trainer Ravil Khaydarov und auch im Umfeld groß. Würde Freiburg den stärksten Mannschaften aus dem Bayernland nur als Kanonenfutter dienen? Die grottenschlechte Generalprobe vor sechs Tagen gegen Bietigheim (2:7) war nicht geeignet, diese EHC-Nervosität zu zerstreuen.

 

Nun ist das erste Spiel gespielt, und siehe da: Gegen den EV Landshut, der seine bayrische Quali-Gruppe mit einem Torverhältnis von 89:16 abgeschlossen hat, konnte man über weite Strecken mithalten. Ja, die Landshuter sind breiter besetzt. Ja, sie sind im Verbund besser organisiert, läuferisch stabiler und stocktechnisch sicherer, selbst wenn es brenzlig wird. Der EHC warf aber viel Leidenschaft in die Waagschale, und so bekamen die 150 Zuschauer in der Echte-Helden-Arena guten, temporeichen Nachwuchssport zu sehen.

 

Die Anfangsnervosität der Gastgeber nutzte Landshut früh zum technisch anspruchsvollen Führungstreffer (6. Minute). Danach begannen die Freiburger aber immer mutiger mit Erkundungen des gegnerischen Tor-Raums. Erst waren es nur Warnschüsse, im zweiten Drittel machten sie aber zwei Mal ernst, auf sehenswerte Weise. Das Tor zum 1:1 (22.) fiel dabei kurios. Nicht oft passiert es, dass der Puck nach einem Bully herrenlos liegen bleibt, weil sich die Bullyspieler ineinander verkeilen. Milan Klein sah die herrenlose Scheibe, ahnte die hohle Gasse, fackelte nicht lange – Ausgleich.

Wunderschön fiel dann der zweite EHC-Treffer: Niko Barth, der unerschütterliche Fels in der Freiburger Verteidigung, eroberte hinten die Scheibe. Wagte in Bedrängnis den schnellen Outlet-Pass auf Paul Bechtold. Der leitete sie hart und präzise weiter auf Milan Klein, der durchgestartet war und nun beim sehr großen, sehr breiten Landshuter Torwart genau das Mauseloch fand, durch das er die Scheibe zum 2:1 (25.) einschieben konnte.

 

Erstes Spiel in der Bayernrunde, erste EHC-Führung! Und die war nicht mal unverdient, zumal sich dem EHC danach vier weitere Breakaways anboten. Doch inzwischen hatte Landshut das Mauseloch zugemauert und erspielte sich auf der Gegenseite zunehmend ein Chancenplus. Reihenweise musste nun Keanu Salmik im EHC-Tor Kopf und Kragen riskieren, drei Mal halfen ihm Pfosten und Latte.

 

Je länger das Spiel dauerte, desto seltener wurden die Freiburger Entlastungsangriffe. Das Auf und Ab, fast ohne Unterbrechungen, immer mit High Speed, hatte Kraft gekostet. Und davon besaß Landshut mehr. So fielen im Schlussdrittel doch noch das 2:2 (42.) und das 2:3 (50.). Unhaltbar, schön gemacht, aber halt nicht aus Freiburger Sicht … Zur ersehnten Schlussoffensive kam es dann nicht mehr, weil sich die müden Wölfe durch unnötige Strafzeiten selbst dezimierten.

 

Nach der Schluss-Sirene gab es zunächst natürlich lange Gesichter beim EHC. Aber schon eine halbe Stunde später, beim gemeinsamen Essen beider Teams im Wolfsbau, war an den EHC-Tischen ein gut gelauntes Geraune zu hören: „Oh Mann, war das anstrengend. Aber vielleicht können wir da wirklich mithalten.“

Die Vorfreude auf die nächsten Spiele, z.B. am Samstag, 25. November, um 17 Uhr gegen den EV Füssen ist jedenfalls riesengroß.

 

PS. Schon vor dem Landshut-Spiel war aus München eine frohe Botschaft gekommen: Torwart Keanu Salmik und Stürmer Artjom Khaydarov sind zum DEB-Camp im Dezember eingeladen, aus dessen Teilnehmerkreis später die U16-Nationalmannschaft destilliert wird. Der EHC freut sich über diese Bestätigung seiner engagierten Nachwuchsarbeit. Nur 3 weitere Clubs aus der DEL2 sind bei diesem Camp vertreten: Kaufbeuren, Dresden – und Landshut.

Toni Klein

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