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03.12.2012

Freiburger Siegesserie reißt in Bad Tölz

Über weite Strecken war es eine ausgeglichene Partie, am Ende stand jedoch eine deutliche und zugleich zu hohe Niederlage: Die Siegesserie des EHC Freiburg ist am Sonntag bei den Tölzer Löwen gerissen. Nach zuletzt sechs Erfolgen musste sich der Aufsteiger dem Meister mit 1:8 geschlagen geben.

Im Isarwinkel war in den letzten acht Gastsspielen für die Südbadener nichts zu holen gewesen. Der erste Auftritt in Bad Tölz seit fast vier Jahren sollte sich anfangs aber besser gestalten. Zwar verzeichneten die Hausherren in den ersten Minuten etwas mehr Spielanteile, für die ersten hochkarätigen Chancen sorgte allerdings der EHC. Martin Jenacek und Nikolas Linsenmaier hatten die Führung auf dem Schläger, doch während der Tscheche am Pfosten scheiterte, blieb Löwen-Torfrau Viona Harrer im direkten Duell mit dem Youngster die Siegerin. Alsbald bekam auch Freiburgs Schlussmann Christoph Mathis die Gelegenheit, seine Klasse unter Beweis zu stellen. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Match und in der achten Minute erspielten sich die Gäste zunächst eine Doppelchance, ehe Bad Tölz auf der Gegenseite gefährlich auftauchte.

Die beste Möglichkeit des ersten Abschnitts hatte schließlich Jenacek: Wunderbar am langen Pfosten freigespielt, fehlte dem Tschechen im Abschluss einzig das nötige Quäntchen Glück, um die Scheibe im halbleeren Tor unterzubringen. Erst gegen Ende des Eröffnungsdrittels wurden die Löwen stärker und erzwangen weitere gute Einschussmöglichkeiten. Zwar hatte der EHC zur ersten Pause ein leichtes Chancenplus, aufgrund der Spielanteile gingen beide Teams aber mit einem gerechten Remis in die Kabinen. Im zweiten Abschnitt blieb es weiterhin eine offene Partie und die Chancen auf den ersten Treffer wechselten sich ab. Parierte Mathis gerade noch mit einer sensationallen Reaktion eine Direktabnahme von Yanick Dubé, vergab Jenacek im Gegenzug frei vor Harrer, danach verzeichneten die Löwen eine weitere Großchance.

Ein Konter bescherte dem Aufsteiger in der 29. Minute schließlich die Führung: Jeffrey Szwez hatte sich über den linken Flügel durchgesetzt und Harrer mit einem perfekten Schuss in den Winkel bezwungen. In der 31. Minute wurde es wieder turbulent, erst verhinderte Mathis den Tölzer Ausgleich, dann hatte Jenacek das 2:0 auf dem Schläger: Das Schussglück war ihm aber ein weiteres Mal nicht hold gewesen und Harrer konnte den höheren Rückstand gerade noch verhindern. Nachdem der EHC eine doppelte Überzahl ungenutzt verstreichen ließ und ein kurzes Unterzahlspiel selbst unbeschadet überstand, verstärkte man wieder seine Offensivbemühungen. Eigentlich hätte Freiburg in seiner Drangphase die Führung ausbauen müssen, unter anderem scheiterte Jonas Falb - nach toller Vorarbeit von Benjamin Stehle - mit einem Solo an Harrer.

Die verpassten Chancen sollten sich leider rächen - mit eigenen Fehlern begünstigte Freiburg die Wende. In der 38. Minute führte ein fataler Puckverlust im eigenen Drittel für die Löwen erst zu zwei dicken Möglichkeiten auf den Ausgleich und die Hausherren blieben bei diesem Wechsel weiter am Drücker. Die bittere Folge: Christian Kolacny traf mit einem platzierten Schuss von der blauen Linie, Mathis war die Sicht versperrt gewesen. Das Gegentor traf den Aufsteiger und brachte die junge Mannschaft aus dem Konzept. In einer Unterzahl missglückte die Befreiung und einen Nachschuss setzte Anton Prommersberger unmittelbar vor der Pause in die Maschen. Waren die Südbadener gerade noch auf einem guten Weg gewesen, ihre Führung zu festigen, war man binnen zwei Minuten in Rückstand geraten.

Das Schlussdrittel sollte aber keine Besserung bringen, sondern vielmehr die schnelle Entscheidung. Erst traf Florian Strobl aus der Distanz, dann legte Marco Pfleger das 4:1 nach. Kurz keimte nochmal Hoffnung im Freiburger Lager auf, Anton Bauer hatte die Scheibe über die Linie bugsiert - doch dem Treffer blieb unerklärlicherweise die Anerkennung verweigert. Letztlich war Bad Tölz im Schlussabschnitt aber auch zu dominant gewesen, den Löwen glückte fast alles, während beim EHC jeder Fehler gnadenlos bestraft wurde. Zwischenzeitlich hatte Fabian Hönkhaus den Platz zwischen den Pfosten eingenommen, doch musste er ebenfalls noch vier Gegentore hinnehmen, auch weil seine Vorderleute es den Hausherren sehr einfach machten. Die ein oder andere gute Chance konnten die Gäste noch verzeichnen, ein weiterer Treffer wollte aber nicht mehr gelingen. Mit 8:1 gewann der Meister gegen den Aufsteiger, dessen Niederlage zwar verdient, angesichts des Spielverlaufs in den ersten 40 Minuten allerdings viel zu hoch ausgefallen war.

Freiburg hatte sich ausreichend Chancen erspielt und hätte man diese konsequenter genutzt, ein Punktgewinn wäre realistisch gewesen. Doch der Konjunktiv bringt bekanntermaßen keine Zähler und so stand am Ende eine deutliche Niederlage. Beide Teams konnten mit vier Reihen agieren und hatten sich zwei Drittel lang ein ausgeglichenes Duell geliefert. Der EHC war manchmal etwas zu weit von seinen Gegenspielern weg, konnte die Löwen oftmals aber auch aus der Gefahrenzone direkt vor dem eigenen Tor fernhalten. Mit dem Tölzer Ausgleich nahm die Niederlage ihren Lauf, die schnellen Tore rund um die zweite Pause brachen Freiburg das Genick und im letzten Abschnitt konnte man den Sturmlauf der Hausherren nicht mehr aufhalten. In der Tabelle rangiert der Aufsteiger aber weiterhin auf einem sehr guten vierten Platz, das nächste Spiel steht am kommenden Freitag zu Hause gegen den Tabellennachbarn und Dritten Deggendorf auf dem Programm.


Aufstellung EHC Freiburg

Tor: Fabian Hönkhaus, Christoph Mathis
Abwehr: Alexander Brückmann, Michael Frank, Lutz Kästle, Toni Klante, Timo Linsenmaier, Dennis Meyer, Jan Nemecek
Sturm: Anton Bauer, Steven Billich, Jonas Falb, Martin Jenacek, Jan Kouba, Tobias Kunz, Nikolas Linsenmaier, Philip Rießle, Mike Soccio, Benjamin Stehle , Jeffrey Szwez, Patrick Vozar

Es fehlten: Robert Peleikis, Enrico Saccomani


Statistik

Tölzer Löwen - EHC Freiburg 8:1 (0:0, 2:1, 6:0)

0:1 (28:53) Szwez (N. Linsenmaier)
1:1 (37:35) Kolacny (Fischhaber, Dubé)
2:1 (39:20) Prommersberger (Sternkopf, Merl) 5-4
3:1 (41:53) Strobl (Pfleger, Merl)
4:1 (45:21) Pfleger (Merl, Urban)
5:1 (50:28) Fischhaber (Ketterer, Kolacny)
6:1 (53:11) Mangold (Fischer, Kammerer)
7:1 (57:10) Neal (Urban, Mangold) 5-4
8:1 (57:47) Eder

Strafen: Bad Tölz 10 - Freiburg 12
Schiedsrichter: Stefan Vogl (München)
Zuschauer: 942

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