Freiburg feiert 7:3-Erfolg über Füssen
Der EHC Freiburg hat einen guten Start aus der Länderspielpause hingelegt. Vor über 1400 Zuschauern in der heimischen Franz-Siegel-Halle besiegte der Aufsteiger den EV Füssen mit 7:3. Durch den verdienten Erfolg kletterte der EHC in der Tabelle der Oberliga Süd auf den dritten Rang.
EHC-Coach Thomas Dolak konnte personell nahezu aus dem Vollen schöpfen und mit vier Blöcken agieren, sein Gegenüber Dave Rich musste sich derweil mit deren drei begnügen. Das hinderte die Gäste aber nicht, einen engagierten Beginn zu zeigen. So hatte Füssen in den ersten Wechsel mehr vom Spiel und auch die erste Großchance der Partie. Die Führung fiel in der vierten Minute jedoch auf der Gegenseite. Martin Jenacek und Tobias Kunz vollendeten ein Zwei-gegen-Eins zum 1:0 für Freiburg - Kunz hatte den perfekten Pass von Jenacek sicher in die Maschen gesetzt. Der EHC übernahm nun das Kommando und übte immer wieder Druck auf die Füssener Defensive aus. Zwar deuteten die Gäste mit schnellem Angriffsspiel an, warum sie die erfolgreichste Offensive der Liga stellen, aber wirklich gefährlich ließ es die Freiburger Defensive nicht werden.
In der siebten Minute brandete unterdessen erneuter Jubel in der Franz-Siegel-Halle auf, der jedoch alsbald beendet war. Erneut hatte Jenacek seinen Sturmpartner Kunz bedient und die Scheibe lag im Tor der Gäste, doch fand das vermeintliche 2:0 wegen eines Foulspiels der Hausherren keine Anerkennung. Die Protagonisten holten den zweiten Treffer sieben Minuten später einfach nach: Einen starken Pass von Michael Frank hatte Tobias Kunz sehenswert auf den rechten Flügel abgelenkt und Martin Jenacek in Szene gesetzt. Der Tscheche schickte die Scheibe schließlich umgehend in den Slot zurück und wieder war Kunz zur Stelle. Der EHC hätte seinen Vorsprung noch weiter ausbauen können, doch drei Powerplays blieben ungenutzt - in Überzahl harzte es an diesem Abend, zuweilen fehlte es an Präzision, Konzentration und dem Vorzug für ein schnörkelloseres Spiel. Nichtsdestotrotz hatten die Hausherren den dritten Treffer auf dem Schläger, allerdings war unter anderem Jeffrey Szwez das Schussglück nicht hold gewesen.
An das gute erste Drittel konnten die Südbadener zunächst anknüpfen, auch eine Unterzahl überstand man unbeschadet. Vielmehr erkämpfte sich der vierte Block seinen verdienten Torerfolg: Benjamin Stehle drückte in der 27. Minute den Puck über die Linie. Der 3:0-Vorsprung schien die Hausherren aber zu sehr in Sicherheit zu wiegen, der EHC wurde nachlässiger und hielt den Angriffsdruck nicht mehr aufrecht. Prompt kamen die Allgäuer in der 31. Minute durch Sascha Golts in Überzahl zum 3:1. Der Gegentreffer spornte Freiburg jedoch an, praktisch im Gegenzug setzte Nikolas Linsenmaier die Scheibe in die Maschen zum 4:1. Füssen zeigte sich aber ebensowenig davon beeindruckt und legte wenig später nach, diesmal nutzte Andrej Naumann ein Powerplay zum 4:2. Der EHC hatte es verpasst, den Kontrahenten auf Distanz zu halten, zumal man weiterhin das Spiel bestimmte. Jedoch wurden aussichtsreiche Chancen in der Folge noch vergeben, selbst eine doppelte Überzahl führte nicht zum Torerfolg.
So drohte im letzten Drittel sogleich Ungemach, eine schlampige Abwehrarbeit nutzte Füssen dankend zum Anschlusstreffer durch Eric Nadeau. Füssen witterte seine Chance und die Hausherren mussten nun vehement um ihre Führung kämpfen. Nun zeigte sich der EHC aber auch kaltschnäuzig genug, um endgültig auf die Siegerstraße einzubiegen. Steven Billich hatte einen Aufbaupass im gegnerischen Drittel abgefangen und zockte EVF-Goalie André Irrgang sehenswert zum 5:3 aus! Füssen versuchte noch einmal, seine Offensivbemühungen zu verstärken, hatte mit einem Pfostentreffer auch Pech. Doch der EHC nutzte nun seine Möglichkeiten konsequent aus, zeigte seine Qualitäten im Angriffsspiel und führte die Entscheidung herbei. In der 51. Minute legte Nikolas Linsenmaier das 6:3 nach, in der Schlussphase erhöhte Patrick Vozar auf 7:3. Der Freiburger Sturm produzierte noch weitere hochkarätige Chancen, mit etwas mehr Fortune hätte man das Ergebnis sogar noch weiter in die Höhe schrauben können. Letztlich blieb es beim 7:3 und drei verdienten Zählern für den EHC.
Freiburg hatte die Partie gegen den Altmeister über weite Strecken bestimmt und sich zahlreiche Torchancen erspielt. Zudem hatte der Aufsteiger immer eine passende Antwort parat, wenn Füssen den Rückstand verkürzen konnte. Das einzige Manko auf Seiten des EHC waren Phasen im zweiten Drittel und zu Beginn des Schlussabschnitts, in denen man zu lasch zu Werke gegangen war. So hätte man die Entscheidung bereits früher erzwingen können, konnte den über 1400 Zuschauern dafür aber ein spannendes Spiel mit vielen Toren präsentieren. In der Oberliga Süd liegt der EHC nun auf einem starken dritten Platz, muss sich aber bereits auf die nächste Aufgabe konzentrieren. Am Sonntag gastiert Freiburg beim Ligakonkurrenten Erding.
Aufstellung EHC Freiburg
Tor: Fabian Hönkhaus, Christoph Mathis
Abwehr: Alexander Brückmann, Michael Frank, Lutz Kästle, Toni Klante, Timo Linsenmaier, Dennis Meyer, Jan Nemecek
Sturm: Anton Bauer, Steven Billich, Jonas Falb, Martin Jenacek, Jan Kouba, Tobias Kunz, Nikolas Linsenmaier, Philip Rießle, Mike Soccio, Benjamin Stehle, Jeffrey Szwez, Patrick Vozar
Es fehlten: Robert Peleikis, Enrico Saccomani
Statistik
EHC Freiburg - EV Füssen 7:3 (2:0, 2:2, 3:1)
1:0 (03:20) Kunz (Jenacek, Meyer)
2:0 (13:12) Kunz (Jenacek, Frank)
3:0 (26:35) Stehle (Soccio, Kästle)
3:1 (30:32) Golts (Meier) 5-4
4:1 (31:24) N. Linsenmaier (Billich, Szwez)
4:2 (33:37) Naumann (Sezemsky, Wolsch) 5-4
4:3 (40:35) Nadeau (Meier)
5:3 (44:26) Billich
6:3 (50:47) N. Linsenmaier (Billich, T. Linsenmaier)
7:3 (56:05) Vozar (Kunz, Jenacek)
Strafen: Freiburg 14 - Füssen 16
Schiedsrichter: Roland Seckler (Augsburg)
Zuschauer: 1403