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22.02.2019

Derby-Niederlage - EHC verliert gegen Heilbronn

Der EHC Freiburg hat sein Heimspiel gegen die Heilbronner Falken mit 2-5 verloren.

In einem Spiel, das vier seiner insgesamt sieben Tore als Resultat eines Fehlpasses oder Scheibenverlusts fallen sah, lief der EHC Freiburg gegen die Heilbronner Falken ab der 12. Minute einem Rückstand hinterher und verlor schließlich zuhause deutlich mit 2:5.

Die Freiburger Formation
Im heutigen Spiel stand erstmals seit drei Spielen Pause wieder Matthias Nemec im Tor der Wölfe - womit dieser nun alle vier Partien gegen Heilbronn bestritten hat. Auch in den Sturmformationen war ein gewohnter Anblick anzutreffen: Jannik Herm lief nämlich wieder als Angreifer auf und befand sich in einer Reihe mit Marc Wittfoth und Enrico Saccomani. Da heute Josef Mikyska die Rolle des fünften Kontingentspielers übernahm, der sich nicht in Eishockey-Montur werfen durfte, wurde wieder ein Defensiv-Platz für Radek Havel frei. Ebenfalls kehrte Christian Neuert in die Reihen der Wölfe zurück.

Die heißen Minuten
Nachdem Heilbronn in der 28. Minute „wie aus dem Nichts”, so Jan Melichar, mit 2:0 in Führung gegangen war und kurz darauf durch Roope Ranta und Greg Gibson beinahe für die frühe Vorentscheidung gesorgt hatte, gelang dem EHC durch eine Passstafette seiner Top-Reihe der Anschlusstreffer: Tobias Kunz spielte aus dem Mitteldrittel heraus Nikolas Linsenmaier auf dem Flügel an und dieser leitete auf Ryon Moser weiter, der zum Anschlusstreffer einnetzte. Plötzlich stand das Spiel in der 32. Minute statt 0:3 also 1:2. Und noch in der gleichen Spielminute wurde die Euphorie der 1789 Zuschauer in der Franz-Siegel-Halle fast noch größer, als erneut Moser nun den Ausgleich auf der Rückhand hatte. Allerdings parierte der zwischenzeitlich an den Heilbronner Partnerverein Mannheim ausgeliehene Mirko Pantkowski in Butterfly-Manier mit seiner Fanghand und hielt somit sein Team in Führung. Die Folgeminute sah dann statt dem 2:2-Ausgleich den Ausbau der Heilbronner Führung auf 3:1, als die erste Sturmreihe dafür sorgte, dass Verteidiger Brock Maschmeyer freigespielt wurde und über den Innenpfosten traf (33.). „Hervorragende Chancen” habe sich seine Mannschaft in dieser Phase erspielt, so Jan Melichar nach dem Spiel, und man sei auch immer wieder am Drücker geblieben, doch neben dem fehlenden finalen Torerfolg zum Ausgleich in dieser Phase seien es - wie sich im Folgenden zeigen wird - insbesondere selbstverursachte Fehler gewesen, die die Wölfe auf die Verliererseite beförderten.

Der Reihe nach
Nach frühen Chancen durch die beiden „Nummern 14” - Ryon Moser und Kevin Lavallée, die beide in diesem Spiel zu Torschützen für ihre Farben avancieren sollten - gehörten die ersten Minuten der Partie eher dem EHC. In diese auch von Jan Melichar so benannten Phase des hohen Spielanteils der Wölfe fiel ein Powerplay, das den EHC wieder in einer 1-3-1-Formation auflaufen sah und einmal eine große Chance nach einer Passstafette von Havel und den am Flügel positionierten Brad McGowan (der seinerseits heute in der regulären Formation an der Seite von Stas und Balej stürmte) auf Wittfoth am langen Pfosten sah. Ab der 10. Minute fanden dann aber die Heilbronner durch einen gefährlichen Schlenzer von Jannik Mörser ins Spiel. In der 12. Minute machte sich dann die spielerische Klasse der ersten Reihe der Falken bemerkbar, als nach einem Puckverlust im Mitteldrittel Goldhelm Roope Ranta Derek Damon auf dem Flügel fand, der wiederum auf Greg Gibson ablegte, welcher zum 0:1 verwandelte. Nachdem er beim Spiel im Januar nicht getroffen hatte, erzielte der wie Ryon Moser in der Nähe von Toronto aufgewachsene Kanadier somit sein sechstes Tor in den vier Spielen in dieser Saison gegen den EHC. Die weiteren Chancen des ersten Drittels gehörten ebenfalls vermehrt den Heilbronnern - wie etwa die von Jan Pavlu in der Schlussminute nach einem zuvor geblockten Schuss.
Im zweiten Drittel konnte Heilbronn seine 1:0-Führung in ein 3:1 umwandeln. Auf der Seite des EHC waren es vor allem drei Puckgewinne, die zu zwingenden Torchancen führten: Eine Kombination von Kunz auf Moser und ein Lattentreffer von McGowan (beides 24.), sowie Saccomanis Pass auf Wittfoth (25.). Als den Heilbronnern jedoch ihrerseits ein Puckgewinn im Freiburger Drittel gelang, konnten die Falken auf 0:2 erhöhen (28.). Es folgten die oben beschriebenen hektischen Spielminuten, die jedoch lediglich den Status Quo beibehielten und Heilbronn statt mit einer 2:0- mit einer 3:1-Führung in die zweite Drittelpause gingen ließen. An dieser hätte höchstens noch ein guter Angriff der dritten Sturmreihe um Wittfoth, Saccomani und Herm etwas ändern können (45.) - auch diese Chance resultierte aus einem Scheibenverlust, konnte jedoch nichts Zählbares hervorbringen.
Das dritte Drittel erlebte zwei Heilbronner Tore - erneut auf Puckgewinne im Freiburger Drittel -, die jeweils eine Drei-Tore-Tore-Führung der Falken zum 1:4 und 2:5 herbeibrachten, sowie den zwischenzeitlichen Freiburger Anschlusstreffer zum 2:4. Freiburger Chancen entstanden zunächst durch starke Alleingänge von Antti Kauppila (47.) und Jozef Balej (50.) - zählbaren Erfolg zum 2:4-Anschlusstreffer brachte jedoch erst Sergej Stas aus relativ unverhoffter Position im Powerplay herbei (54.; neun Sekunden vor Ende der Strafzeit). Das finale Tor zum 2:5 in der 55. Minute wurde durch eine Scheibeneroberung von Derek Damon vorbereitet, der auf Roope Ranta ablegte. Zwei Minuten später sorgte Ranta dann für die einzige große Aufregung in den letzten Minuten, als er im Zuge eines Gerangels mit Marc Wittfoth während einer Spielunterbrechung wegen eines Stockstichs vom Eis geschickt wurde (57.). Trotz dieser etwas unrühmlichen Aktion, von der selbst sein Trainer, Alexander Mellitzer, nach dem Spiel sagte, sie habe „nichts im Sport verloren”, hat der in Helsinki geborene Goldhelm der Heilbronner als Spieler der Saisonserie gegen den EHC zu gelten: In den vier Siegen der Falken über die Wölfe war er an 13 der 21 Tore seiner Mannen beteiligt - in den ersten beiden Spielen konnte er jeweils vier Assists verbuchen und in den beiden Rückrundenspielen war es jeweils ein Tor und ein, bzw. heute zwei, Assists.

So geht’s weiter
Der sich nun wieder auf dem vorletzten Tabellenplatz befindende EHC Freiburg (punktgleich mit Deggendorf) trifft am Sonntag um 17.00 Uhr auswärts auf Dresden. Die Eislöwen haben lediglich drei Punkte Vorsprung auf den 11. Tabellenplatz und sind somit ein möglicher Playdown-Gegner der Wölfe.
Das nächste Heimspiel, das gleichzeitig das letzte Hauptrundenspiel sein wird, findet am Sonntag, 3. März gegen Bietigheim statt.

Tore:
0-1 (11:46) Greg Gibson (Derek Damon, Roope Ranta)
0-2 (27:39) Alex Lambacher (Kyle Helms, James Sharrow)
1-2 (31:35) Ryon Moser (Nikolas Linsenmaier, Tobias Kunz)
1-3 (32:11) Brock Maschmeyer (Roope Ranta, Derek Damon)
1-4 (47:27) Kevin Lavallée
2-4 (53:01) Sergej Stas (Jannik Herm, Enrico Saccomani - PP1)
2-5 (54:16) Roope Ranta (Derek Damon, Markus Eberhardt)

Strafzeiten: Freiburg 6, Heilbronn 33
Schiedsrichter: Christoffer Hurtik, Erich Singaitis / Thomas Haas, Peter Wagner
Zuschauer: 1.789

Die Freiburger Aufstellung:
Nemec (Hertel)
Kauppila, Seeger / Kunz, Linsenmaier, Moser
Neher, Havel / Balej, Stas, McGowan
Bednar, Rießle / Wittfoth, Herm, Saccomani
Cihak, Neuert

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