spielbericht rav 51
13.12.2025

Bittere Derby-Niederlage

Nach vier Gegentoren im zweiten Drittel verliert der EHC Freiburg sein Heimspiel gegen die Ravensburg Towerstars mit 1:5.

Ein Eishockeyabend der mit der Ehrung für Alexander De Los Rios für dessen 700. Spiel im EHC-Dress so prunkvoll begann und mit einem spielerisch aufregenden ersten Drittel einen zunächst vielversprechenden Verlauf nahm, fand im zweiten Drittel, an dessen Ende ein 1:5-Rückstand für Blau-Weiß-Rot stand eine verheerende – und letztlich mehr als vorentscheidende Wendung.

Die vier Gegentore im zweiten Drittel beendeten einen zunächst offenen Schlagabtausch im Baden-Württemberg-Derby und sorgten dafür, dass sich die Wölfe einem physisch starken Gegner geschlagen geben mussten – was durch den Hattrick von Ravensburgs 1,88-m-Hühnen Mark Rassel versinnbildlicht wurde, dem gut 13 Minuten im Mitteldrittel genügten um seinen Geniestreich zu vollziehen.

Im besagten munteren Beginn mit Chancen auf beiden Seiten zeichnete sich in im Dunkelblau der Wölfe immer wieder Fabian Ilestedt als immerwährender Motor des Freiburger Offensivspiels aus – ob im Alleingang, nach einer Scheibeneroberung im Mitteldrittel oder gar im Spielaufbau leitete Freiburgs Goldhelm immer wieder Chancen für Blau-Weiß-Rot ein und zog im Zuge dessen auch die zweite der beiden Ravensburger Strafen im ersten Drittel.

Auf der anderen Seite des Eises zeigten sich die Gäste aus Ravensburg von Anfang an körperlich präsent und torgefährlich am Torraum vor dem heute von Fabian Hegmann gehüteten Wölfe-Tor. Nickolas Latta und der spätere Hattrick-Schütze Mark Rassell traten dabei immer wieder mit Tip-In- und Rebound-Chancen in Vorschein, womit Latta in der 4. Spielminute seine Farben in Führung bringen konnte (0:1), was dafür sorgte, dass der EHC zum nunmehr 13. Mal in Folge und 19. Mal in seinen 23 Saisonspielen einen solchen Rückstand hinnehmen musste.

Präsenz zeigten die Gäste aus Oberschwaben auch in ihrem Forechecking, das sie immer wieder mit gar drei Akteuren im Freiburger Drittel auftauchen ließ, was die Wölfe in ihrem Spielaufbau jedoch zu meistern wussten. Zu zählbarem Erfolg kam der EHC dann in seinem ersten Powerplay, als Nikolas Linsenmaier den Puck in einer unübersichtlichen Situation am Torraum von Ilya Sharipov über die Linie bugsierte (1:1, 10.).

Als der EHC stark in das zweite Drittel startete, wurde ihm ausgerechnet diese Präsenz im Ravensburger Drittel zum Verhängnis und leitete den Torreigen von vier Gegentreffern in diesem verheerenden Mittelabschnitt ein – Rassels Hattrick begann nämlich mit einem Konter, in dem er in der neutralen Zone angespielt wurde und im Alleingang Fabian Hegmann überwand (1:2, 23.). Freiburg zeigte sich daraufhin weiterhin in eben diesem Bereich des Eises anfällig und kassierte auf diesem Wege keine fünf Minuten später auch das 1:3 (28.).

Dass die physische Präsenz vor dem gegnerischen Tor im Zusammenhang mit den erfolgversprechenden Wegen dorthin und dem Wahrnehmen der entscheidenden Laufwinkel an diesem Freitagabend die Expertise der Gäste war, zeigte alsbald die mittlere Phase dieses 23. Saisonspiels für den EHC: Eero Elo und Nikolas Linsenmaier stürmten zwar mit Gusto in Richtung Ravensburger Tor, der Abschluss von Freiburgs Nummer 9 vollzog sich, durch gutes Backchecking der Ravensburger, allerdings nur aus denkbar schlechtem Winkel (28.) – und auf der anderen Seite des Eises, vor der Nordkurve, ließ sich Rassel die sprichwörtliche Butter nicht vom Brot nehmen, als er sich am Torraum gegen die Freiburger Defensive durchsetzte (1:4, 30.) und allem Freiburger Elend obendrauf auch noch einen Rebound eines Schusses, der außergewöhnlich scharf von der hinteren Torbande zurück in den Slot sprang, einnetzte (1:4, 36.).

Zwar überstand Blau-Weiß-Rot anschließend zum nunmehr dritten Mal ein Powerplay des schlechtesten Überzahlspiels der Liga (Erfolgsquote 9,2% vor Spielbeginn), musste aber dennoch mit einem quasi uneinholbaren Vier-Tore-Rückstand ein zweites Mal in die Kabine gehen.

Der amtierender Vizemeister der DEL2, der sich vor dem Spiel allerdings seinerseits auf einem Playdown-Platz befand, hielt im letzten Drittel zwar an seinem aggressiven Forechecking fest, stellte aber insgesamt auf Modus Ergebnisverwaltung, indem er gar Angriffe im Offensivdrittel abbrach – was jedoch nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass sich Akteure wie Lukas Jung bei seinem geblockten Schuss weiterhin aufopferungsvoll zu zeigen wussten.

Als dann ein Tip-in-Versuch von Shwan O’Donnell und eine stringente Kombi von Ilestedt auf Elo im nunmehr dritten Powerplay nicht gelingen wollten, war ein gebrauchter Eishockeyabend für den EHC unter Dach und Fach.

Auf einen besseren Ausgang hofft das Team von Juraj Faith nun am Sonntag, 14.12., wenn es sich auf seine Auswärtsfahrt nach Regensburg begibt.

Tore:
0:1 (04:00) Latta (Ketterer, Jung)
1:1 (09:01) Linsenmaier (Ilestedt, O’Donnell) – PP1
1:2 (22:32) Rassell (Karlsson)
1:3 (27:06) Ahlroth (Pfaffengut, Kessler)
1:4 (29:24) Rassell (Karlsson)
1:5 (35:43) Rassell (Mass, Karlsson) 

Schüsse: Freiburg 23 (11/32/9), Ravensburg 36 (15/17/4)
Strafminuten: Freiburg 6, Ravensburg 6
Überzahleffizienz: Freiburg 1-3, Ravensburg 0-3
Schiedsrichter: Polaczek, Singaitis / van der Heyd, Jürgens
Zuschauer: 2480 

Aufstellung:
Hegmann (Goss)
Elo-Linsenmaier-Schwamberger / Schindler-Ventelä
Billich-Ewanyk-Ilestedt / De Los Rios-Kühnhauser
Mühlbauer-Kretschmann-O’Donnell / Heider-Trinkberger
Airich-Majher / Schlenker

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19.12.2025 - 19:30
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