09.04.2012

Am Rande der Länderspielbande

Das Länderspiel zwischen Deutschland und Russland hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der 4:3-Erfolg der deutschen Mannschaft über die Sbornaja fügte sich perfekt in die feierliche Stimmung in der altehrwürdigen Franz-Siegel-Halle ein. Es war das fünfte internationale Match auf Freiburger Eis - und darüber hinaus gab es am Rande der Länderspielbande noch das ein oder andere Detail zu notieren.

Weiße Weste
Deutschland ist in der Freiburger Franz-Siegel-Halle weiterhin ungeschlagen! Das 4:3 über Russland war der vierte Sieg im fünften Spiel, eine Partie endete unentschieden. 1976 triumphierte das DEB-Team mit 9:2 über die Schweiz, fünf Jahre später folgte ein 5:3-Sieg über die Eidgenossen. Es dauerte schließlich 20 Jahre bis zum nächsten Länderspiel in der Franz-Siegel-Halle: 2001 trennte sich Deutschland mit 3:3 von der Ukraine. Nur ein Jahr später gastierte die deutsche Auswahl erneut an der Ensisheimerstraße und gewann mit 3:1 gegen Frankreich.

Kunst auf dem Eis
Deutschland und Russland sorgten mit ihrem überzeugenden Duell für große Eishockeykunst auf dem gefrorenen Nass. Doch schon vor dem Eröffnungsbully wurde auf dem Eis große Kunst geboten. Eugen Zak trug die russische und deutsche Nationalhyme vor - ohne musikalische Untermalung, einzig mit seiner Stimme. Mit seiner beeindruckenden Darbietung gelang dem Studenten der Freiburger Musikhochschule eine perfekte Einstimmung auf das Länderspiel. Chapeau!

36 Kerzen
Einst stand Erich "Rick" Goldmann für die Iserlohn Roosters in der DEL-Saison 2003/04 als gegnerischer Akteur auf dem Freiburger Eis. Nun kehrte der ehemalige Nationalverteidiger in die Franz-Siegel-Halle zurück, und zwar als Kommentator und Experte des TV-Senders Sport1. Ganz nebenbei feierte Rick Goldmann seinen Geburtstag im Breisgau - 36 Jahre wurde der gebürtigte Dingolfinger am Samstag alt. Nachträglich alles Gute!

FSH? Kenn ich schon!
Wurde vor dem Spiel orakelt, dass der Auftritt an die Ensisheimerstraße für manche Akteure eine Zeitreise in unbekannte, weil altehrwürdige Hallenzeiten sein würde, so traf das auf mehrere deutsche Spieler nicht zu. Denn eine stattliche Anzahl an DEB-Cracks stand schon als Profis auf dem Eis der Franz-Siegel-Halle. Allen voran Tim Schüle, der 2009/10 den Wölfe-Dress übergestreift hatte. In Freiburg schaffte der 21-jährige Verteidiger den Sprung in den Profi-Bereich, mittlerweile verteidigt er für Nürnberg in der DEL und absolvierte am Samstag sein drittes Länderspiel - allesamt übrigens gegen Russland.

Ob Sinan Akdag, Alexander Barta, Martin Buchwieser, Christopher Fischer, Jerome Flaake - der just seine einzigen beide Zweitliga-Spiele gegen Freiburg und eines davon im Breisgau absolviert hat -, Benedikt Kohl, Dimitrij Kotschnew, Kevin Lavallee, Moritz Müller, Dimitri Pätzold, Felix Petermann, Daniel Pietta oder Felix Schütz, sie alle traten auch schon im Seniorenbereich in der Franz-Siegel-Halle an. Für Alexander Weiß war es sozusagen ein Seitenwechsel. Der Stürmer der Kölner Haie, der in Titesee-Neustadt geboren wurde, stand in jungen Jahren immer wieder mal auf den Zuschauerrängen - nun kehrte er als Spieler auf die Eisfläche zurück.

Eduard Lewandowski war einst zwischen 1999 und 2001 mit dem EC Wilhelmshaven in Freiburg als Zweitligist zu Gast, DEB-Captain Kai Hospelt und Sebastian Furchner traten beispielsweise 2003/04 mit den Kölner Haien zu DEL-Partien bei den Wölfen an. Furchner, der am Ostersamstag sein Comeback im DEB-Dress gefeiert hat, gelangen seinerzeit sogar vier Treffer in der Franz-Siegel-Halle, darunter ein "natural hattrick" (binnen sechs Minuten traf Furchner dreimal direkt hintereinander).

Patrick Hager hat zudem eine familiäre Verbindung zum EHC Freiburg: Sein Vater Anton "Toni" Hager spielte zwischen 1985 und 1988 für den EHC in der 2. Bundesliga. Der Sohnemann trat einst mit Rosenheim an der ehemaligen Wirkungsstätte seines Vaters an, längst hat sich der 23-jährige Stürmer jedoch in der DEL etabliert und bereits zwei Weltmeisterschaften für Deutschland absolviert. Und zu guter letzt war es auch für Nationaltrainer Jakob Kölliker kein Debüt in der Franz-Siegel-Halle. Als Schweizer Nationalspieler hatte er 1976 am ersten Länderspiel in Freiburg teilgenommen, auch mit dem EHC Biel war er im Breisgau schon zu Gast gewesen. 

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