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24.03.2019

4:3 nach 1:3 - Furioses Finish bringt den Matchball!

Der EHC Freiburg hat das vierte Playdown-Spiel gegen die Tölzer Löwen mit 4-3 gewonnen. Somit steht es in der Best-of-Seven-Serie nun 3-1 für den EHC.

Ein solch furioses Schlussdrittel hat man in der Franz-Siegel-Halle schon länger nicht mehr erlebt. Der EHC Freiburg ging mit einem 1-3-Rückstand in die letzten 20 Minuten, am Ende steht ein durch große Moral verdienter 4-3-Sieg zu Buche. Somit führt Freiburg nun in der Playdown-Serie gegen Bad Tölz mit 3-1 und braucht nur noch einen Sieg zum Klassenerhalt.

Der Reihe nach
Die 2.623 Zuschauer im Freiburger Westen sahen zunächst ein ausgeglichenes Spiel mit wenig echten Chancen auf beiden Seiten. Nach knapp zehn Minuten des Abtastens fasste sich Manuel Edfelder ein Herz und schlenzte die Scheibe aus halblinker Position aufs Freiburger Tor. Jimmy Hertel im Kasten des EHC hatte offenbar mit einem Querpass gerechnet und musste den Schuss im kurzen Eck passieren lassen. In der Folge drehten die Gäste aus Bayern mächtig auf und Freiburg konnte von Glück reden, „nur“ mit 0-1 in die Pause zu gehen.

Das zweite Drittel bot dann ein etwas anderes Bild: Die Gastgeber agierten nun offensiver, sowohl im eigenen Angriff als auch in Form höheren Verteidigens. Freiburg erspielte sich so auch direkt Chancen, gleichzeitig erhöhte sich jedoch auch die Gefahr von Kontern … und genau diese lieferte Bad Tölz gleich zweimal in Perfektion ab – sowohl Jordan Hickmott als auch Florian Strobl überwanden Hertel. Da der wieder einmal sehr auffällige Jozef Balej in der Zwischenzeit per Schlagschuss ins Kreuzeck immerhin auch das erste Tor für die Hausherren erzielt hatte, stand es nach Durchgang Zwei – zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient – 1-3 für Bad Tölz.

Was auch immer Coach Jan Melichar seinem Team in der zweiten Pause gesagt haben muss, er sollte es niederschreiben und rahmen lassen. Denn mit welcher Moral – und auch deutlich verbesserter spielerischer Leistung – die Wölfe ins Schlussdrittel starteten, war phänomenal. Zunächst war es Alex Brückmann, der nach einem perfekten Querpass von Balej nach nicht einmal einer Minute im Powerplay den Anschluss markierte. Nach knapp fünf Minuten, in denen Freiburg weiter Druck machte, erkämpfte sich Brad McGowan hinter dem Tor den Puck und passte im richtigen Moment durch den Slot auf Marc Wittfoth, der Ben Meisner zum Ausgleich überwand. Spätestens jetzt war die Halle am Kochen – und sprudelte weitere knapp fünf Minuten später schier über, als Enrico Saccomani einen Flatterpuck aus der Luft per Volley-Schuss in die Maschen setzte. Zwar vergingen einige bange Minuten, in denen die Schiedsrichter per Video-Beweis zunächst überprüfen mussten, ob Saccomanis Schläger nicht zu hoch gewesen war – doch als die Entscheidung auf Tor feststand, hielt es keinen Fan mehr auf seinem Sitz. In den verbleibenden zehn Minuten machten die Löwen nochmal ordentlich Druck, aber Freiburg verteidigte mit zunehmender Spielzeit immer cleverer und brachte den Sieg schließlich verdient nach Hause.

Der entscheidende Moment …
… war – so sah es nach dem Spiel auch Gästetrainer Scott Beattie – der 2-3-Anschlusstreffer durch Alex Brückmann. Nicht einmal eine Minute war im Schlussabschnitt zu diesem Zeitpunkt gespielt und die Wölfe wussten, dass sie nun noch fast ein komplettes Drittel Zeit hätten, den Ausgleich zu schießen. Zusätzlichen Auftrieb gab dem EHC, dass der Treffer in Überzahl fiel – nachdem sämtliche Powerplay-Situationen bis zu diesem Treffer eher als harmlos zu bewerten waren.

Überhaupt, die Special Teams …
… machten am heutigen Abend einen wichtigen Unterschied aus. Während Freiburg sich gleich fünfmal in Überzahl austoben konnte, bekam Bad Tölz kein einziges Powerplay zugesprochen. Beattie bewertete dies – sehr fair – mit der Aussage, dass sein Team wohl nicht hart genug dafür arbeite, Strafzeiten beim Gegner zu erzwingen. Aus Freiburger Sicht muss man das eigene Powerplay aber weiter mit ein wenig Skepsis betrachten. Zwar fiel der vermutlich entscheidende Treffer dieser Partie wie gesagt in einem solchen, die anderen Situation waren aber – wie über den gesamten Saisonverlauf beobachtet – durchaus ausbaufähig.

Man of the match …
… war einmal mehr Jozef Balej. Zwar ist – vor allem im letzten Drittel – der gesamten Mannschaft ein dickes Lob auszusprechen, aber den Grundstein für diesen Erfolg legte der Slowake mit seinem wichtigen Treffer zum 1-2, der perfekten Vorlage zum 2-3 und nicht zuletzt seinem Einsatz und Siegeswillen über die gesamte Spielzeit. Und ganz ehrlich: Niemand feiert seine Tore schöner als Balej!

Wie geht’s weiter?
Schon am Dienstag, den 26.3., geht es zu Spiel 5 nach Bad Tölz. Und da hat der EHC den ersten Matchball zum Gewinn der Serie. Sollte dies nicht klappen, sehen sich beide Teams am Freitag, den 29.3., in Freiburg wieder.

Tore:
0-1 (11:01) Manuel Edfelder (Andreas Schwarz)
0-2 (23:09) Jordan Hickmott (Florian Kraus, Manuel Edfelder)
1-2 (24:51) Jozef Balej (Marc Wittfoth, Brad McGowan)
1-3 (30:06) Florian Strobl (Yannick Drews, Philipp Schlager)
2-3 (40:43) Alexander Brückmann (Jozef Balej, Nikolas Linsenmaier - PP1)
3-3 (45:44) Marc Wittfoth (Brad McGowan, Jozef Balej)
4-3 (49:36) Enrico Saccomani (Antti Kauppila, Alexander Brückmann)

Strafzeiten: Freiburg 16, Bad Tölz 26
Schiedsrichter: Benjamin Hoppe, Christoffer Hurtik / Dominic Borger, Chris van Grinsven
Zuschauer: 2.623

Die Freiburger Aufstellung:
Hertel (Meder)
Seeger, Brückmann / Kunz, Linsenmaier, Moser
Havel, Kauppila / Balej, McGowan, Wittfoth
Neher, Rießle / Herm, Stas, Saccomani
Cihak, Neuert

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