19.10.2007

4:6 Niederlage bei Spitzenreiter Bad Tölz

Die Wölfe Freiburg haben am Freitagabend ihr Gastspiel beim Spitzenreiter Bad Tölz mit 4:6 verloren. Das Team von Sergej Svetlov leistete sich gerade im Mittelabschnitt zu viele Strafzeiten, darunter auch eine Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Verteidiger Benjamin Wildgruber (am Sonntag gegen Nauheim gesperrt). Zudem bekam man die Paradereihe der Löwen um Yannick Dubé nur selten in den Griff. Für die Wölfe-Treffer sorgten die Blueliner White und Virta (2) sowie Spielmacher Karhula.

Eishockey ist ein schneller Sport, gerade deshalb auch bei seinen Anhängern so beliebt. Besonders eilig hatten es aus diesem Grund wohl gestern auch beide Teams, dem Ruf einer schnellen Mannschaftssportart gerecht zu werden. Nicht ganz vier Minuten waren am gestrigen Abend in der Hacker-Pschorr-Arena gespielt, die turbulente Anfangsphase beendet, da Stand es bereits 2:1 für die Tölzer.

Der Freiburger Kottmair eröffnete den Statistikreigen und wanderte bereits in der 2. Minute (1:24) wegen Hakens auf die Strafbank. Die Paradereihe der Tölzer ließ sich nicht lange bitten und konnte nach erfolgreichem Bullygewinn durch Mulock (Vorlage Dubé und Zeller) schnell mit 1:0 in Führung gehen. Kurz darauf wanderte Göldner auf die Strafbank und die Wölfe hatten im Powerplay die Chance den frühen Rückstand zu egalisieren. Dies misslang vorerst gründlich.

Beim Versuch die Powerplayformation aufzubauen verloren die Wölfe die Scheibe, Dubé bediente Mulock und dieser ließ Glaser bei seinem Alleingang keine Chance, 2:0 in Unterzahl. Die Wölfe hingegen zeigten sich vom schnellen Rückstand nicht geschockt und machten es im zweiten Anlauf besser. Mares auf Jeff White und diesem gelang es, mit einem schönen Schlagschuß von der blauen Linie, auf 2:1 zu verkürzen. Gespielt waren da gerade mal 3:41 Minuten.

Wölfe-Trainer Svetlov musste heute Abend, aufgrund der Verletzung von Billich, die Reihen erneut umstellen. Neben Karhula spielten Herman und Zappe in der Offensive sowie Wildgruber und Virta als Verteidigerpaar, Ketter übernahm über weite Strecken Wildgrubers Part nach dessen Spieldauerdiszi. Mares spielte zusammen mit Kottmair und Kunz sowie Bares und White. Die Dritte Reihe bildeten Wittfoth, Böcherer, Liebsch sowie Markus Koch und Ketter in der Verteidigung.

Tölz spielte im weiteren Spielverlauf gefällig, den Freiburgern gelang es jedoch in dieser Phase gegenzuhalten, auch wenn die letzte Konsequenz in manchen Situationen fehlte. Als Mangold auf der Strafbank Platz nahm gelang es Turo Virta (10.) mit einem Schlagschuß von der Blauen, den Tölzer Goalie Ower zu überwinden, die 16 mitgereisten Freiburger Fans zu entzücken und auf 2:2 auszugleichen.

In der Folgezeit geriet die Strafbank, vor allem die der Freiburger, wieder vermehrt in den Blickpunkt des Geschehens. In der 16. Minute folgte Mares (2+2 nach Foul an Waldowsky) den bereits im "VIP"-Bereich befindlichen Virta und Karhula. Tölz wollte die mehrminütige 5:3 Überzahl unbedingt nutzen und erzeugte immensen Druck. Glück für die Freiburger als der Treffer von Dubè (16.) nicht anerkannt wurde, der Linesman hatte das Spiel kurz zuvor unterbrochen, die Gründe hierfür behielt das Schiedsrichtergespann für sich.

Der Treffer viel dann wenig später durch Baindl, Freiburg zu diesem Zeitpunkt wieder mit vier Feldspielern. Urban spielt in die Mitte auf besagten Baindl dieser trifft die Scheibe nicht voll, aber Glaser ist die Sicht verdeckt und die Scheibe landet zur erneuten Tölzer Führung im Kasten (18.).

Im Mittelabschnitt gelang Freiburg durch Virta\'s zweiten Treffer am heutigen Abend (23.), auch dies ein Schlagschuß von der blauen Linie in Überzahl, der schnelle Ausgleich. Wenig später dann die erneute Führung der Tölzer, wie sollte es anderst sein, in nummerischer Überlegenheit. Virta und Wildgruber sitzen bei Freiburg auf der Strafbank, Borzecki schießt und Glaser hält, allem Anschein nach, doch die Scheibe rutscht ihm durch die Schoner und Campbell kann als Nutznießer zum 4:3 abstauben.

In der Folgezeit ging das muntere "Bäumchen wechsel Dich" auf der Strafbank der Wölfe weiter, diese waren zwischen der 28. und 35. Minute regelmässig in Unterzahl. Mehr als ein Treffer wollte den Tölzern in diesem Zeitraum aber nicht gelingen. Dubè gelang es (32.), nach schönem Zuspiel von Zeller und Campbell, die Scheibe im oberen linken Eck zum 5:3 unterzubringen. Unrühmlicher Höhepunkt dieser Phase war der Ellenbogencheck von Wildgruber an Waldowsky (29.), welcher vom Schiedsrichter mit 5+Spieldauer geahndet wurde.

Die endgültige Entscheidung viel bereits nach 29 Sekunden im letzten Drittel. Zeller gelang es nach Vorlage von Mulock und Dubè das vorentscheidende 6:3 zu erzielen. In der Folgezeit waren die Wölfe bemüht das Ergebniss noch zu drehen, die Tölzer verwalteten jedoch clever ihren Vorsprung. Mehr als das 6:4 durch Karhula in der 51. Minute wollte den Wölfen nicht mehr gelingen.

Tölz gewinnt das Spiel verdient, auch aufgrund der Tatsache das die Wölfe viele unnötige Strafzeiten kassierten. Tölz wirkte in den entscheidenden Phasen des Spiels einen Tick aggressiver und agiler, sicherlich auch begünstigt durch die Strafzeiten der Wölfe im Mittelabschnitt. Das Schiedsrichtergespann konnte dieser Partie nicht gerecht werden und viel durch einige umstrittene Entscheidungen auf beiden Seiten auf.

Trainerstimmen:
Ein Mitschnitt der Pressekonferenz (Dauer 7:50 Minuten) findet sich hier

Personal:
Patrick Vozar stand auch in Bad Tölz nicht zur Verfügung, er befindet sich derzeit noch im Aufbautraining. Die Wölfe mussten weiterhin auf Chris Billich und Benjamin Dirksen verzichten. Billich zog sich beim Spiel in Füssen einen Knochenbruch im Handgelenk zu, OP wahrscheinlich am kommenden Montag, und fällt für mehrere Wochen aus.

Kurvengeflüster:
Einen eisigen Empfang bereitete uns der ortsansässige Wetterfrosch der Tölzer. Immerhin genehmigte er uns noch ein Grad plus auf dem Thermometer. Umso herzlicher und professioneller dann der Empfang in der Geschäftsstelle der Löwen. Alles war vorbereitet und die Abwicklung verlief zügig und reibungslos. Hierfür bedanken wir uns nochmals auf diesem Wege.

Hilfsbereit, ja das sind sie, die Tölzer. Auch die "Bullen von Tölz" gaben sich hilfsbereit, waren sie doch figurtechnisch wesentlich besser in Form als ihr Namenspatron und erleuchteten die schneebedeckten Fahrzeuge, mittels ihrer Taschenlampen, bei der abendlichen Räumungsaktion, auch dafür gibts noch ein goldenes Sternchen ins Hausaufgabenheft.

Statistik:

Tölzer Löwen - Wölfe Freiburg 6:4 (3:2, 2:1, 1:1)

1:0 (01:45) Mulock (Dubé, Zeller) 5-4
2:0 (03:06) Mulock (Dubé, Borzecki) 4-5
2:1 (03:41) White (Mares) 5-4
2:2 (09:02) Virta (Karhula, Herman) 5-4
3:2 (17:50) Baindl (Borzecki, Göldner) 5-4
3:3 (22:28) Virta (Herman) 5-4
4:3 (24:59) Campbell (Borzecki) 5-3
5:3 (31:43) Dubé (Zeller, Morin) 5-3
6:3 (40:29) Zeller (Dubé, Mulock)
6:4 (50:40) Karhula (Ketter, Zappe)

Strafen: Tölz 14 + 10 (Borzecki) - Freiburg 33 + SD Wildgruber
Schiedsrichter: Andreas Kissing (Wiehl)
Zuschauer: 1790

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