U17: Essen mit Drei-Punkte-Garantie
Ein Interview mit Andreas Eggert, dem Mannschaftskoch unserer U17
Manche fragen sich, warum sich die Jugendmannschaft des EHC Freiburg als Aufsteiger so prächtig in der Jugend-Bundesliga, Division II, schlägt. Hier ist das Geheimrezept: die U17 ist das einzige Team der Liga mit einem Mannschaftskoch! Nach dem Sechs-Punkte-Wochenende in Deggendorf haben wir mit ihm gesprochen.
Hallo Andreas, was gab´s am Deggendorf-Wochenende für die Mannschaft zu essen? Immerhin hat es sie zu zwei Auswärtssiegen beflügelt.
Für unsere Jungs lass ich mir jedes Mal was Neues einfallen. Diesmal gab es Gyros im Bratensaft, dazu gelben Reis mit Mais und Erbsen, und Eisbergsalat mit Karottenstiften in Haus-Dressing.
Wie lange brauchst Du für Planung, Einkauf und Zubereitung des Essens?
Das ist alles gut durchgetaktet. Nach 5 Minuten Planung nehme ich mir 2 Stunden für den Einkauf der Zutaten und etwa 4 Stunden für die Zubereitung des Essens. Vor Ort brauche ich dann noch 10 Minuten für den Aufbau des Kochstandes.
Das schwierigste Thema beim Essen – wer macht hinterher den Abwasch?
Das erledigen wir gleich am Rastplatz, da helfen immer die Eltern und Betreuer, die im Bus mitfahren. Dafür habe ich immer Warmwasser im 15-Liter-Fass dabei.
Einen Freiluftkoch auf langen Busfahrten im Winter – von dieser Sorte gibt es nicht viele in Deutschland. Nach welchen Kriterien suchst Du den Pausenort aus?
Das richtet sich nach den Lenkzeiten des Busfahrers. Wenn er seine große Pause machen muss, geht´s gleich los. Auf dem Rastplatz selbst brauchen wir für den Boxenstopp maximal 45 Minuten, inklusive Aufbau und Abwasch.
Und was ist, wenn es dort dann gerade regnet oder schneit?
Das stört mich nicht. Ich bleib draußen und koche. Auf der Fahrt nach Weiden vor einigen Wochen hatten wir Schneeflocken als Deko. Ein bisschen Schnee oder Geniesel macht den Jungs nichts aus. Wir sind Eishockeyspieler. (überlegt) Wenn der Winter aber voll zuschlägt, wäre natürlich ein Alu-Faltpavillon ideal. So einer mit PVC-Dach, 3 mal 4 Meter groß. Allerdings liegen die guten bei 400 bis 600 Euro. Falls jemand so einen Pavillon hat und in nächster Zeit nicht braucht, kann er sich gerne bei mir melden.
Wie oft hast Du das schon für dieses Team gemacht?
Bisher war ich an zwei Doppelspiel-Wochenenden dabei. Die Mannschaft hat es mir jedes Mal mit zwei Siegen gedankt. Die nächsten Wochenenden sind auch schon vorgemerkt. Da gibt´s immer auf der Hinfahrt ordentlich was auf den Teller.
Was gibt´s beim nächsten Mal zu essen?
Am 10. Dezember auf der Fahrt nach Peiting habe ich Currywurst mit Baguette und Nudelsalat im Angebot, am 17. Dezember auf der Fahrt nach Landsberg gibt´s Chili con carne mit Baguette. Und dazu natürlich immer gemischten Salat.
Hast Du schon herausgefunden, nach welchen Essen die Mannschaft die meisten Punkte holt?
Die Bolognese mit Teigwaren und gehobeltem Emmentaler kam ganz gut an. Aber bisher hat die Mannschaft nach jedem Essen gewonnen. Wahrscheinlich ist es also nur wichtig, dass sie vor dem Spiel überhaupt eine ordentliche warme Mahlzeit im Bauch hat, und danach genug Verdauungszeit im Bus. Wir wollten einfach nicht immer auf den Fastfood an Raststätten ausweichen.
Was machst Du eigentlich im "richtigen" Leben?
Ich bin stolzer Vater von Robin, unserer Nummer 21. Außerdem habe ich einen kleinen Handwerksbetrieb im Bereich Komplettsanierungen für Wohnungen, und seit diesem Jahre betreibe ich meinen Partyservice „eggi-food“, der ja durch den Nachwuchskiosk und die EHC-Turniere mittlerweile manchen bekannt ist.
Interview: Toni Klein