20221129 u15 jesper salzmann sarah ploeger
13.12.2022

U15: KO in 4:19 Minuten

EHC Freiburg – Mannheimer ERC (weiß) 5:6 (1:2, 2:1, 2:3)

Eigentlich ist Eishockey ganz schön. Manchmal ist es aber auch ganz schön gemein. Das erfuhr unsere U15 am Sonntag (11.12.), als mal wieder ein Spiel gegen den MERC anstand. Bisher konnten die Wölfe jeder Partie gegen die Mannheimer für sich verbuchen. Doch diesmal gab es für EHC-Trainer Lukas Smolka andere Vorzeichen. Seine Top-Scorer Rafael Brug und Michael Miller fehlten, auch die Stammverteidiger Dominik Bauer und Christrian Gvanovski waren nicht dabei. Weil Julius Wulff nach zwei Wochen Krankheit in den Kader zurückkehrte, standen Smolka immerhin 13+1 Spieler zur Verfügung.

Schon im ersten Drittel konnte man sehen, dass es ein Spiel auf Messers Schneide würde. Beide Teams waren absolut ebenbürdig. Nach 7 Minuten konnte sich der MERC-Stürmer Arne Schäfer durch die Freiburger Reihen durchtanken und den Puck im EHC-Gehäuse versenken. Dann leisteten sich die Mannheimer mehrere Undiszipliniertheiten und so saßen plötzlich drei von ihnen gleichzeitig auf der Strafbank. Dies nutzten die Freiburger, die nicht unbedingt für ihr Überzahlspiel bekannt sind, und schafften den umjubelten Ausgleich. Julius Wulf vollendete eine schön herausgespielte Stafette durch seine Vorlagengeber Jannik Rutz und Emilio Dinges. Das 1:1 hielt fünf Minuten, dann nutzten die Gäste wieder einen EHC-Fehler zur erneuten Führung.

Das Mitteldrittel begann wie das erste; Mannheim traf zuerst, sein Stürmer Arne Schäfer erhöhte auf 1:3. Doch diesmal dauerte es nur 18 Sekunden, ehe Julius Wulf der Anschlusstreffer gelang. Auf der Gegenseite zeigte EHC-Torwart Jan Plöger immer wieder seine Klasse und fischte einen Puck nach dem anderen oder kratzte ihn im letzten Moment von der Linie. Nach mehreren Über- und Unterzahlsituationen kam die Zeit der jungen Wilden. In Unterzahl kämpften sich die Freiburger ins Angriffsdrittel. Der Puck kam zu Ben Vögele, der vier Tage zuvor seinen 12. Geburtstag gefeiert hatte. Jetzt schickte Ben einen krachenden Schlagschuss auf die Reise, den Theo Vogtmann, ebenfalls 2010er, unhaltbar in die Mannheimer Maschen lenkte. Ausgleich!

Das Schlussdrittel fing aus Freiburger Sicht besser an als die ersten beiden. Erst traf Jesper Salzmann, noch ein 2010er, zur Führung (42. Minute), die dann Milana Smorka auf 5:3 erhöhte (51.). Es war ein Tor mit Vorgeschichte, denn Milana (Jahrgang 2007) hat relativ spät, mit neun, mit dem Eishockey angefangen, sich dann aber mit Geduld und Ehrgeiz an die Jungs herangekämpft, die schon mit drei, vier Jahren auf den Schlittschuhen standen. Da die EHC-Stürmerin in mehreren Schul-AGs mitmacht, viel Nachmittagsunterricht hat und dazu noch Jugendvertreterin in Gundelfingen ist, war es erst ihr drittes Spiel in dieser Saison. Umso größer war der Jubel nach ihrer Tor-Premiere in der U15.

Doch dann kam das, was so oft kommt, wenn sich eine Mannschaft zu früh über ihren Sieg freut. Schließlich hatte unsere U15 den MERC in dieser Saison schon mit 15:2, 7:6 und 7:3 besiegt. Was sollte hier noch passieren? Es passierte dies: MERC-Stürmer Arne Schäfer verkürzte auf 5:4 (52.), während ein Freiburger die Strafbank drückte. Dann ließ der EHC auch sein fünftes Powerplay unmgenutzt; stattdessen schaffte Mannheim, kaum wieder vollzählig, den Ausgleich zum 5:5 (55.) – und 42 Sekunden später fiel sogar noch das 5:6. So gab das Schüler-Team des EHC Freiburg innerhalb von 4:19 Minuten den achten Sieg im achten Saisonspiel aus der Hand und muss jetzt sechs Wochen warten, bis es seinen Frust in Tore ummünzen kann: Am 21. Januar geht es nach Waldbronn.

EHC Freiburg U15 (in Klammern: Tore/Vorlagen): Jan Plöger (Tor); Ozan Cuming, Ben Horstschäfer (-/2), Milana Smorka (1/-), Samuel Wilhelm (-/1), Maxim Reckling, Fabian Bräuner (-/2), Noel Madach, Jesper Salzmann (1/-), Julius Wulf (2/1), Theo Vogtmann (1/-), Jannik Rutz (-/1), Emilio Dinges (-/1), Ben Voegele (-/1)

Text: Raphael Vögele+Toni Klein/Archivfoto: Sarah Plöger

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