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09.03.2022

U13: Der Krimi am Sonntag

EHC Freiburg – Mannheimer MERC 7:6 (2:2, 3:2, 2:2).

Es ist Sonntag, der 6. März 2022, 12:30 Uhr und auf dem Eis der Echte-Helden-Arena stehen sich die U13-Knaben des EHC Freiburg und des Mannheimer ERC gegenüber. Die Bank der Hausherren ist dünn besiedelt, weil gleichzeitig Auswärtsspiele der U15 und der U11 laufen, mit deren Hilfe EHC-Trainer Max Bauer teilweise seine Reihen auffüllt. Auf der Bank der Mannheimer herrscht dagegen drangvolle Enge, sie können mit 4 vollen Reihen antreten. Die letzten Begegnungen beider Teams versprechen Spannung, Körpereinsatz und ein heiß umkämpftes Spiel, das jetzt durch das Bully der Schiedsrichter beginnt.

Gleich zu Beginn sind beide Teams energisch Richtung gegnerisches Tor unterwegs. So dauert es nicht lange, bis den Gästen das 0:1 (3. Minute) gelingt. Jedoch lässt sich Freiburg davon nicht verunsichern, bald gleicht Luca Tichelkamp zum 1:1 aus. Es beginnt ein energiegeladener Schlagabtausch, fair verteilt auf beiden Seiten. Viele schöne Spielzüge folgen – und weitere Treffer: der MERC geht in Führung, EHC-Stürmer Fabian Bräuner kann kurz vor Drittelende mit einem schön herausgespielten Alleingang den Puck, am gegnerischen Torhüter vorbei, präzise im oberen Eck des Tores versenken.

Zu Beginn des zweiten Drittels gehen die Jungwölfe erstmals in Führung, durch ein Tor von Jannik Rutz zum 3:2 (23.). Doch die Mannheimer antworten mit einem Doppelschlag binnen 35 Sekunden; plötzlich liegen sie vorne, mit 3:4 (26.). Die EHC-Knaben merken, dass sie hier alle Kraftreserven herausholen und noch körperbetonter spielen müssen, so wie sie es letzte Woche beim Tagesturnier in Basel erlebt haben. Zwar erntet der EHC damit mehrere Strafzeiten, aber auch mehrere Puckgewinne, die nacheinander Fabian Bräuner (34.) und Jesper Salzmann (40.) zu Toren nutzen. Mit einem knappen 5:4 geht es in die letzte Pause.

Eines ist zu Beginn des letzten Drittels klar: Was jetzt noch kommt, ist nichts für schwache Nerven. Die Freiburger machen mit voller Konzentration weiter, Leonardo Rabeiro Hübner trifft bald zum 6:4 (41.). Nun nimmt das Spiel nochmals an Fahrt auf, denn auch Mannheim geht die Sache nun immer körperbetonter an. Beide Teams sammeln Strafminuten, beide Torhüter werden wechselweise stark unter Druck gesetzt. Dabei sind die Gäste erfolgreicher; dank zweier Überzahltreffer macht MERC-Torjäger Felix Beisel den 6:6-Ausgleich klar (51.). Die Anspannung auf den Tribünen ist kaum mehr auszuhalten, erste Mütter suchen nach dem Riechsalz. Dann lässt EHC-Stürmer Jesper Salzmann die Hausherren jubeln: ein Powerplay krönt er mit dem 7:6 (53.). Nun werfen die müden EHC-Knaben alles nach hinten, was sie noch haben. Das ganze Team, von Torhüter bis Stürmer, gibt die letzten Reserven und stemmt sich gegen (dank Empty Net) sechs anstürmende Mannheimer. So bleibt es beim hauchdünnen Heimsieg – und hinterher sind alle froh: Trotz knapper Besetzung haben alle 13 Feldspieler und beide Torhüter mit allen Mitteln diesen Sieg erkämpft. Keiner der Anwesenden braucht am Abend noch den bekannten Sonntags-Krimi im Fernsehen. Was sie am Mittag bei der U13 hautnah miterlebt haben, kann kein „Tatort“ übertreffen.

Für den EHC spielten (Tore/Vorlagen): Collin Lieberwirth, Lenny Waßmann (Tor); Janis Hofmaier -/1, Fabian Bräuner 2/1, Jesper Salzmann 2/1, Dominik Bauer, Noel Madach -/1, Luca Tichelkamp 1/-, Christian Gvanovski, Leonardo Rabeiro Hübner 1/-, Theo Vogtmann -/1, Jannik Rutz 1/-, Emilio Dinges -/1, Ben Vögele, Gabriel Stroh

Text & Foto: Christian Lieberwirth

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