EHC Freiburg - Ravensburg Towerstars 4-3 n.P.

Es war ein packendes, atemberaubendes Derby zwischen dem EHC Freiburg und den Ravensburg Towerstars: vor knapp 2.000 Zuschauern in der Franz-Siegel-Halle behielt am Ende der EHC mit 4-3 nach Penaltyschießen die Oberhand und nahm somit zumindest teilweise Revanche für die Niederlage am Sonntag. 

Der erste Abschnitt im Derby zwischen dem EHC und den Towerstars wurde in erster Linie von den beiden (fast) fehlerfreien Defensivabteilungen geprägt. In den ersten zwanzig Minuten fielen keine Treffer, da die Stürmer beider Mannschaften vorbildlich nach hinten arbeiteten und die Räume vor dem gegnerischen Tor eng machten. Langweilig war's trotzdem nicht, zahlreiche Schüsse von der blauen Linie flogen auf Jimmy Hertel und Miroslav Hanuljak zu, die sich beide jedoch kaum Abrpaller leisteten - und wenn, dann waren die jeweiligen Verteidiger zur Stelle und räumten auf. Dazu kam eine prächtige Stimmung auf den Rängen, zahlreiche Gästefans hatten ihr Team mit nach Freiburg begleitet, die EHC-Nordkurve hielt natürlich wie immer stimmgewaltig dagegen. Freiburg hatte in diesem ersten Abschnitt vielleicht einen Tick mehr vom Spiel, am Ende ging es aber wie schon erwähnt mit einem 0-0 zum ersten Mal in die Kabine. Das Spiel nahm erstmal langsam Fahrt auf.

Bei einem Powerplay kurz nach Beginn des zweiten Drittels eröffnete dann Adam Lapsansky für die Ravensburg Towerstars den Score. Der Ex-Freiburger Lukas Slavetinsky hatte die Scheibe scharf auf den in halbrechter Position lauernden Außenstürmer abgelegt, der mit einer satten Direktabnahme zur 1-0 Führung für die Gäste traf. Der EHC antwortete nur wenig später durch Chris Billich, der nach einem Freiburger Scheibengewinn in der gegnerischen Zone blitzschnell schaltete, vors Tor zog und Jimmy Hertel flach unter dem Schoner hindurch bezwang. Anschließend ging es einige Minuten in einem enormen Tempo rauf und runter, in dieser Phase kam man aus dem Staunen kaum heraus, beide Teams ließen hundertprozentige Chancen liegen und lieferten sich einen Kampf mit offenem Visier. Als sich beide Teams wieder mehr auf ihre Defensive besannen, schlug Robin Just zu: Der Ravensburger Stürmer nahm eine quer springende Scheibe direkt auf und setzte sie mit einem platzierten Schuss zum 1-2 genau in das Freiburger Lattenkreuz.  

Im Schlussabschnitt war es dann erneut Robin Just, der einen zwei auf eins Konter zur 3-1 Führung für die Towerstars verwerten konnte. Bei Freiburg lief nun fast gar nichts mehr zusammen, Leos Sulak nahm eine Auszeit und stellte seine Mannschaft neu ein. Zum einen musste der EHC jetzt mehr riskieren, mehr in die Offensive gehen, außerdem stellte der Freiburger Trainer auf drei Reihen um. Und dies zeigte sofort Wirkung: Mit einem von Chris Billich sehenswert eingeleiteten Angriff stellte Tobi Kunz in der 47. Spielminute den Anschluss her. In der 50. Spielminute glich Marc Wittfoth mit dem 3-3 die Partie wieder aus, mit der Rückhand bezwang er Jimmy Hertel hoch im linken Toreck - und die Halle stand Kopf. Beide Teams spielten weiter auf Angriff, Ravensburg hatte durch Lapsansky die Vorentscheidung auf dem Schläger, auf der anderen Seite vergab Freiburg in einer fulminanten Schlussminute gleich zwei Großchancen, Jimmy Hertel hielt den Gästen zumindest einen Zähler fest.

In der Verlängerung ging es dann auch gleich spektakulär weiter: Marc Wittfoth scheiterte mit einem Solo an Hertel, auf der anderen Seite brachte Adam Lapsansky die Scheibe nicht an Miroslav Hanuljak vorbei. Ravensburg hatte in der Verlängerung etwas mehr vom Spiel und hätte sich mit den qualitativ besseren Möglichkeit den Zusatzpunkt sichern können - da aber in der Overtime letztlich keine Treffer fielen, musste das Penaltyschießen über den Sieger in diesem Baden-Württembergischen Derby entscheiden. Während auf Freiburger Seite Miroslav Hanuljak zwei Versuche der Gäste mit sehenswerten Fanghand-Saves vereitelte, waren für den EHC Radek Duda mit einem Flachschuss und Tobi Kunz mit einem traumhaft sicher verwandelten Penalty erfolgreich. Der Zusatzpunkt ging damit an den EHC, der Jubel in der Franz-Siegel-Halle war entsprechend riesengroß. Die Fans in der Franz-Siegel-Halle hatten einen dieser ganz besonderen Eishockey-Abende erlebt: Es war ein Match, das langsam Fahrt aufnahm und das bis zum letzten Penalty spannende Momente parat hatte, die diesen Sport auszeichnen. 

Tore
0-1 (21:47) Adam Lapsansky (Lukas Slavetinsky/Jakub Svoboda - 5:4)
1-1 (23:23) Chris Billich (Niko Linsenmaier)         
1-2 (35:02) Robin Just (Sören Sturm/Maximilian Kolb)
1-3 (43:41) Robin Just (Brian Roloff/Daniel Pfaffengut)
2-3 (46:04) Tobi Kunz (Chris Billich/Jannik Woidtke)
3-3 (50:19) Marc Wittfoth (Philipp Rießle/Gabriel Federolf)
4-3 (65:00) Radek Duda (Penalty)

Strafzeiten: Freiburg 8, Ravensburg 4
Schiedsrichter: Ralph Bidoul, Alfred Hascher / Linienrichter: Tobias Gazzo, Stefan Schusser
Zuschauer: 1.984

Pressekonferenz: YouTube 
Alle Highlights und ToreYouTube 

Die Freiburger Aufstellung:
Hanuljak (Meder)
Brückmann, Woidkte / Kunz, Linsenmaier, Billich
Körner, Kästle/ Wittfoth, Duda, Tomanek
Rießle, Federolf / Herm, Saccomani, Airich
Maly / Cihak, Meyer, Bräuner