EHC Freiburg - Bietigheim Steelers 3-1

Nach der Auswärtsniederlage bei den Bayreuth Tigers wollte der EHC seinen treuen Fans zuhause wieder beweisen, dass sie vor der Deutschland Cup Pause in die Erfolgsspur zurück kommen können. Motto für diesen verregneten Herbstsonntag könnte aber auch lauten David gegen Goliath, Baden gegen Schwaben, Tabellenzwölfter gegen Tabellenführer oder einfach gesagt EHC Freiburg gegen Bietigheim Steelers. Die Breisgauer müssen weiterhin auf die Langzeitverletzten Marc Wittforth, Gabriel Federolf und Benjamin Walker verzichten. Aber auch die Gäste hatten eine lange Verletztenliste zu beklagen: Die Bietigheimer mussten ohne Frederic Cabana, Marcus Sommerfeld, Justin Kelly, Max Prommersberger und Andrew McPherson anreisen. Die Steelers konnten im Gegensatz zum EHC Freiburg ihr Freitagsspiel mit 3-2 gegen den Tabellenzweiten Frankfurt gewinnen und somit ihren Vorsprung an der Tabellenspitze ausbauen.

Man merkte den Schwaben die zahlreichen Ausfälle zu Beginn doch etwas an und so erspielte sich der EHC in den Anfangsminuten Chance um Chance. In den ersten Spielminuten gehörte das Spiel den Jungs aus Freiburg: Niko Linsenmaier scheiterte auf Zuspiel von Chris Billich an Ilya Sharipov, der heute im Tor der Gäste stand. Der Tabellenzwölfte erspielte sich immer weitere Tormöglichkeiten durch Radek Duda, der den Puck nur knapp übers Tor beförderte oder Mark Mancari, der von den blauen Linie aufs Gehäuse der Gäste feuerte. In der 7.Spielminute kamen die Steelers in Person von Max Lukes im Powerplay das erste Mal gefährlich vors Freiburger Tor. Nach überstandener Unterzahl hatte erneut Radek Duda die EHC-Führung auf dem Schläger, konnte aber den Ex-Freiburger Sharipov nicht überwinden. Im Gegenzug zeigte der Topscorer der Bietigheim Steelers, Shawn Weller, sein Können, doch Miro Hanjulak löste die Situationen souverän. Die Stürmer der Gäste hatten sich nun warm gespielt, doch die Verteidigung der Freiburger und Hanjulak konnten die Chancen von Norman Hauner sowie von Alex Preibisch entschärfen. Auch wenn's ohne Tore in die erste Pause ging: Es war ein temporeiches, hochklassiges erstes Drittel, in dem Freiburg in Sachen Torschüsse mit 16 zu 7 die Nase vorn hatte.

Auch der Spielverlauf im 2. Drittel spiegelte keinesfalls die Tabellensituation auf dem Eis wieder: Die neu zusammengestellten EHC-Reihen zeigten Wirkung und so scheiterte Mancari nach 30 Sekunden knapp, als er den Puck übers Tor beförderte. Jakub Babka spielte die gesamte Steelers Verteidigung mit einem schönen Move aus, jedoch stand Sharipov auf seinem Pfosten. In der 27. Minute tauchten dann die Steelers in Person von Weller gefährlich vor dem Freiburger Tor auf, doch diesen Konter konnten sie nicht verwerten. Ein Fehlpass in der EHC-Abwehr ermöglichte Preibisch eine sehr gute Möglichkeit freistehend vor dem Freiburger Gehäuse, Miro Hanjulak hatte jedoch aufgepasst und verhinderte Schlimmeres. Wie schon mehrfach in dieser Saison stand es lange 0-0, beide Keeper zeigten sich in Topform, bis eine Einzelaktion von Radek Duda den Bann brach: In der 30.Spielminute zog der Angreifer mit der Scheibe ins gegnerische Drittel, nahm den Kopf hoch und zirekte die Scheibe aufs kurze Eck, an Sharipov und dem Torgestänge vorbei. Dem Steelers-Keeper blieb nur der verdutzte Blick hinter sich, Duda hatte aus nahezu unmöglichem Winkel zum 1-0 für Freiburg getroffen! Nur 71 Sekunden später erhöhte der EHC auf 2-0, und wieder war es die Reihe um Radek Duda, die sich für den Treffer verantwortlich zeichnete. Julian Airich spielte den Pass in die Mitte zum aufgerückten Philip Rießle, der aus dem Slot abdrückte, Jannik Herm fälschte wohl vor dem Tor noch ab - die Scheibe landete jedenfalls entgegen der Laufrichtung von Sharipov im Steelers-Netz. Die Gäste waren nach dem zweiten Gegentreffer sichtlich angestachelt und schnürten den EHC sechs, sieben Minuten im eigenen Drittel ein. Die Steelers hatten mehrfach beste Möglichkeiten zu verkürzen, doch Tyler McNeeley sowie Benjamin Zientek scheiterten an Miroslav Hanuljak, der Freiburg die 2-0 Führung in die Pause rettete.

Im letzten Drittel konnten die Steelers die Chancenverteilung auf ihrer Seite deutlich erhöhen und es ging fortan quasi nur auf das Tor der Freiburger. Die beste Chance zum Anschlusstreffer hatte Norman Hauner im Powerplay in der 49. Spielminute als er den Puck am bereits auf dem Boden liegenden Miro Hanjulak nebens Tor beförderte. Zwei Spielminuten vor Ende dann die Schrecksekunde für alle EHC-Anhänger: Hanjulak blieb verletzt auf dem Eis liegen, konnte jedoch nach kurzer Behandlungspause weiterspielen. Knapp 90 Sekunden vor Ende erzielten die Gäste mit sechs Feldspielern dann doch noch den 1-2 Anschlusstreffer durch Norman Hauner. Bietigheim setzte weiter alles auf eine Karte und nahm nach Scheibengewinn erneut den Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Es gab noch einmal Bully im Freiburger Drittel, Hanuljak klärte und irgendwie gelangte die Scheibe dann über Jannik Herm zu Radek Duda, der mit dem Treffer ins leere Bietigheimer Tor alles klar machte. Freiburg hatte aufopferungsvoll gekämpft und zum Schluss auch endlich einmal das Glück auf seiner Seite: Vor 1.783 Zuschauer am letzten Spieltag vor der Deutschlandcup Pause sammelte der EHC verdiente drei Punkte gegen den Tabellenführer ein.

Auf der anschließenden Ehrenrunde feierten die EHC-Fans vor allem Miro Hanuljak, der mit seinen Paraden den EHC in den Druckphasen der Steelers im Spiel gehalten hatte. Insgesamt war es jedoch eine geschlossene Mannschaftsleistung der drei neu formierten Blöcke: Laufstark, kämpferisch top und auch mit dem Zug zum Tor - der EHC hatte beim 3-1 gegen die Bietigheim Steelers ein rundum starkes Match abgeliefert!

Tore:
1-0 (29:30) Radek Duda (Philipp Rießle/Jannik Herm)
2-0 (30:41) Philipp Rießle (Julian Airich/Radek Duda)
2-1 (58:32) Norman Hauner (Tyler McNeely/Bastian Steingross)
3-1 (59:15) Radek Duda (Jannik Herm/Miroslav Hanuljak - 5:6, ENG)

Strafzeiten: Freiburg 38, Bietigheim 34
Schiedsrichter: Patrick Gogulla, Eugen Schmidt / Linienrichter: Kai Jürgens, Dominic Kontny
Zuschauer: 1.763

Der Video-Spielbericht mit allen Highlights und die Pressekonferenz findet ihr nach dem Spiel in den entsprechenden Playlists auf unserem YouTube-Kanal EHCF-TV.

Die Freiburger Aufstellung:
Hanuljak (Haas)
Meyer, Kästle / Babka, Saccomani, Mancari
Brückmann, Woidtke / Kunz, Linsenmaier, Billich
Körner, Rießle / Herm, Duda, Airich
Maly / Cihak

Die Bietigheim Steelers:
Sharipov (Martinovic)
Steingross, Hüfner / Weller, McNeely, Hauner
Borzecki, Brown / Lukes, McKnight, Schwarz
Auger / Zientek, Schoofs, Preibisch