Bietigheim Steelers - EHC Freiburg 2-3

Was für ein toller Rahmen beim baden-württembergischen Derby zwischen den Bietigheim Steelers und dem EHC Freiburg: Die EgeTransArena in Bietigheim war bestens gefüllt, auch Dank der mehr als 400 EHC-Fans, die mit einem Sonderzug zum Spiel ins Ellental gereist waren. Die Stimmung im Freiburger Fanlager war topp, die Fans feierten ihre Jungs schon beim Warmlaufen und unterstützen den EHC dann natürlich auch beim Spiel stimmgewaltig. Der EHC trat mit der gleichen Besetzung wie beim Freitags-Heimspiel gegen Ravensburg an, Leos Sulak musste also wieder auf Petr Haluza und Dennis Meyer verzichten. Einzige Änderung im Vergleich zur letzten Partie: Marco Wölfl stand diesmal zwischen den Pfosten und der EHC-Keeper hatte von der ersten Minute an jede Menge Arbeit. Die Schüsse von Shawn Weller, David Wrigley oder Marcus Sommerfeld flogen quasi im Sekundentakt auf ihn zu - allerdings gingen doch einige Steelers-Versuche am Tor vorbei, bei einem Powerplay in der 5. Spielminute verfehlte Sommerfeld sogar das leere Freiburger Gehäuse. Wenn eine Scheibe aufs Tor kam, hielt Marco Wölfl sehr sicher und ließ in nur wenigen Situationen einen Rebound zu. In der 9. Spielminute flippten die EHC-Fans dann so richtig aus, Julian Airich kurvte mit der Scheibe ins Bietigheimer Drittel, zog trotz Bedrängnis einfach ab und erwischte Sinisa Martinovic eiskalt auf der Fanghand zum 1-0 für Freiburg! Riesenjubel natürlich auf Freiburger Seite, der EHC hatte in der abgelaufenen Saison in Bietigheim in drei Partien inklusive der Vorbereitung insgesamt nur ein Treffer in der EgeTransArena erzielen können. Der EHC hatte noch ein, zwei gute Torchancen im ersten Abschnitt, ansonsten dominierten eindeutig die Steelers die Partie, die es in diesen ersten 20 Minuten jedoch nicht schafften, Marco Wölfl zu überwinden.

Abschnitt 2 begann mit einem Überzahlspiel für die Hausherren und das war, ums mit einem Wort zu beschreiben, atemberaubend. Stocktechnik, Handlungsschnelligkeit, Positionsspiel und Auge für die Spielsituation, das war nahe dran an "perfekt": Der Tabellenführer schnürte den EHC vorm eigenen Tor ein, Marco Wölfl musste mehrmals in höchster Not retten, am Ende hatten er gegen den wuchtigen Schlagschuss von Dominic Auger bei viel Verkehr vorm Tor keine Abwehrmöglichkeit. Das 1-1 fiel, als der EHC gerade wieder komplett war, versetzte Freiburg aber nicht wirklich einen Dämpfer. Der EHC legte nach dem Ausgleichstreffer einen guten zweiten Abschnitt aufs glatte Parkett, Freiburg schaffte es, die Chancen der Steelers ein wenig zu minimieren und tauchte auch hin und wieder gefährlich vor Martinovic auf. In der 37. Spielminute hatte der EHC dann eine weitere Überzahlgelegenheit, Yannick Mund zog aus der Ecke ab und Martinovics Abwehrreaktion beförderte die Scheibe genau auf den Schläger von Tobi Kunz. Der Riesenjubelschrei aus der Gästekurve hallte in der schlagartig stillen EgeTransArena sekundenlang nach. Freiburg führte wieder und konnte das 2-1 auch in die 2. Pause retten. 

Im Schlussdrittel - völlig logisch - legten die Steelers noch einmal eine Schippe drauf. Besonders bei Überzahl der Hausherren brannte die Luft vor dem Tor von Marco Wölfl, eine erste 2-Minuten-Strafe konnte der EHC noch schadlos überstehen, beim kurz darauf folgenden Überzahlspiel passierte es dann aber doch: Shawn Weller erzielte in der 50. Spielminute den 2-2 Ausgleich. Bietigheim blieb anschließend am Drücker, Freiburg hielt mit viel Kampf und Einsatz dagegen und erkämpfte sich tatsächlich noch einmal die Führung zurück. Niko Linsenmaier trug die Scheibe ins Drittel der Hausherren, legte ab auf Marton Vas, dessen platzierter Schlenker genau in die linke Torecke passte. 3-2 und die Gästekurve stand ein weiteres Mal Kopf. Die Schlussphase war dann an Spannung nicht zu überbieten, die Steelers versuchten es in der Schlussminute mit sechs Feldspielern und belagerten den EHC-Torraum. Aber die Uhr tickte runter, Freiburg brachte die Scheibe raus und das Spiel mit einem Riesenjubelknäuel rund um EHC-Keeper Marco Wölfl. Der EHC hatte die Sensation geschafft und mit dem 3-2 drei Punkte in Bietigheim ergattert!

Und jetzt wird gefeiert!! 

Tore:
0-1 (08:55) Julian Airich (Alex Brückmann/Enrico Saccomani) 
1-1 (21:42) Dominic Auger (Matt McKnight/Shawn Weller)
1-2 (36:29) Tobi Kunz (Yannick Mund/Alex Brückmann)
2-2 (49:39) Shawn Weller (Marcus Sommerfeld/David Wrigley - 5:4)
2-3 (51:22) Márton Vas (Niko Linsenmaier/Tobi Kunz)

Zuschauer: 3.819
Schiedsrichter: Alfred Hascher / Christian Deffner, Christian Höck
Strafminuten: Bietigheim 20, Freiburg 10

Die Freiburger Aufstellung:
94 Wölfl / 51 Mensator
86 Brückmann, 64 Mund / 9 Linsenmaier, 22 Kunz, 81 C. Billich
4 Vavrusa, 26 Rießle / 43 Wittfoth, 41 Herm, 69 Duda
92 Kästle, 42 Vas / 83 Schlenker, 17 Bräuner, 28 Cihak
45 Wagner, 19 Saccomani, 67 Airich