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26.01.2014

Torfestival: Freiburg fertigt Erding mit 14:3 ab

EHC bodigt die Gladiators mit einem überragenden Auftritt

Was für ein furioser Heimauftritt des EHC Freiburg! Mit 14:3 haben die Südbadener am Sonntagabend die Erding Gladiators aus der Franz-Siegel-Halle gefegt. Eine überragende Mannschaftsleistung bescherte dem EHC vor 1153 Zuschauern den höchsten Sieg seit der Regionalliga-Saison.

Vor der Partie waren die Kräfteverhältnisse dahingehend noch ausgeglichen, dass sowohl Freiburg als auch Erding auf Stammspieler verzichten mussten. Beim EHC fehlten Bauer, Billich, Danner, T. Linsenmaier und Mauch, auf Seiten der Oberbayern unter anderem Torjäger Daniel Krzizok und die beiden Abwehrspieler Christian Mitternacht und Bernd Rische. Doch das war es dann auch mit den Gemeinsamkeiten, denn für die beiden Kontrahenten sollte die Partie ein einziger Kontrast werden.

Gerade einmal 22 Sekunden hatte es gedauert, als in der Franz-Siegel-Halle der erste Jubel aufbrandete. Michael Frank hatte von der blauen Linie abgezogen, unterwegs noch entscheidend abgefälscht fand die Scheibe den Weg ins Erdinger Tor. Und der EHC hielt den Druck gleich hoch, hatte das schnelle 2:0 auf dem Schläger. Doch stattdessen musste Freiburg eine Unterzahl überstehen, was dem Spielfluss der Hausherren aber keinen Abbruch tun sollte. Wieder komplett verlagerte sich das Duell wieder ins Drittel der Gladiators und Nikolas Linsenmaier baute den Vorsprung nach fünf Minuten aus. Nun passte bei den Südbadenern alles: Jannik Herm und erneut Linsenmaier sorgten binnen 15 Sekunden für eine 4:0-Führung! Die Gäste waren überrannt worden. Erdings Schlussmann Timo Ewert, der machtlos und von seinen Vorderleuten im Stich gelassen worden war, verließ entnervt das Gehäuse und machte Platz für Patrick Ashton.

Für den zweiten Gladiators-Goalie an diesem Abend sollte es noch nicht derart turbulent beginnen, auch wenn der EHC weiter zu Chancen kam. Die Oberbayern konnten nur wenig klare Möglichkeiten verbuchen und scheiterten dann auch an Fabian Hönkhaus. Nach dem torreichen Auftakt dauerte es bis zur 17. Minute, bis der nächste Treffer fiel. In Überzahl hatte Michael Frank einen satten Schuss abgefeuert - 5:0! Das Tableau sprach zur Pause eine deutliche Sprache. Aus Erdinger Sicht sollte das zweite Drittel aber erfreulicher beginnen, ein abgefälschter Schuss landete im Freiburger Kasten, Ales Jirik war der Torschütze gewesen. Die Gladiators waren bemüht, nicht aufzustecken, doch bei den Hausherren lief es einfach rund. Erst traf Jakub Wiecki mit einem schönen Schuss nach einem Bullygewinn, dann legte Enrico Saccomani unmittelbar später das 7:1 nach. Es ging wieder Schlag auf Schlag in der Franz-Siegel-Halle, denn kurz darauf gelang Chris Cahill der zweite Erdinger Treffer.

Doch auch im Mittelabschnitt hatte Freiburg am Ende die Nase vorn: Bei Vier gegen Vier zockte sich der EHC durchs Angriffsdrittel und Wiecki hob die Scheibe sehenswert ins Kreuzeck. Und es sollte noch besser kommen: In Unterzahl hatten sich die Youngster Enrico Saccomani und Julian Airich klug einen 2-auf-1-Konter erspielt. Saccomani legte quer und Airich setzte den Puck präzise an den Innenpfosten - 9:2! Und zugleich das erste Oberliga-Tor für Airich! Die Pause bot erstmal Zeit zum Durchschnaufen, doch die Hausherren spielten danach weiter wie aufgedreht. Nach 42 Minuten war das Stängeli perfekt: Airich schob einen Nachschuss zum 10:2 über die Linie. Erstmal auf den Geschmack gekommen, bekam der Tordebütant sogleich die nächste Chance auf einen Treffer. In Unterzahl war er bei einem Solo vor dem Erdinger Kasten gefoult worden - Penalty. Abgezockt verwandelte Julian Airich seinen Versuch mit der Rückhand - Hattrick!

Die Gladiators nutzten das Powerplay zwar noch zum 11:3 durch Valentin Scharpf, die Freiburger Show sollte jedoch weitergehen. Die drei südbadischen Blöcke sprühten vor Spielfreude und hatten noch lange nicht genug gehabt. Mitten in den "Hund" der Nordkurve platzten die nächsten beiden Treffern des EHC. Robert Peleikis gelang dabei ebenfalls sein erster Oberliga-Treffer, keine Minute später legte Patrick Vozar nach. Weitere hochkarätige, teils sehenswerte Möglichkeiten folgten. Zwei Minuten vor der Schlusssirene zappelte die Scheibe dann ein letztes Mal im Erdinger Netz, ein weiteres Mal hatte die dritte Formation für Offensivfreude gesorgt und Peleikis schnürte seinen Doppelpack zum 14:3-Endstand.

Ein furioser Kantersieg des EHC Freiburg, der sich in einen wahren Rausch gespielt hatte. Läuferisch und spielerisch ein ganz starker Auftritt der Südbadener vor heimischem Publikum. Während bei den Hausherren einfach alles gepasst hatte, erwischten die Oberbayern einen rabenschwarzen Tag und waren meist einen Schritt zu spät dran. Zwar versuchte Erding über die gesamte Spielzeit, auch im eigenen Offensivspiel etwas zu bewegen, allerdings agierte der EHC auch in der Defensive über weite Strecken souverän, die Zweikämpfe gingen - ob vorne oder hinten - regelmäßig an die Freiburger Akteure. So durfte der EHC Freiburg einen grandiosen Eishockeyabend in der Franz-Siegel-Halle feiern.


Statistik

EHC Freiburg - Erding Gladiators 14:3 (5:0, 4:2, 5:1)

1:0 (00:22) Frank (Appel, Wiecki)
2:0 (05:12) N. Linsenmaier (Wiecki, Kunz)
3:0 (07:00) Herm (Vozar, Appel)
4:0 (07:15) N. Linsenmaier (Wiecki, Kunz)
5:0 (16:35) Frank (Appel, Rießle) 5-4
5:1 (20:42) Jirik (Gantschnig, Cahill)
6:1 (26:38) Wiecki (N. Linsenmaier)
7:1 (27:16) Saccomani (Peleikis, Airich)
7:2 (28:06) Cahill (Jirik, Schwarz)
8:2 (33:30) Wiecki (Kunz, N. Linsenmaier) 4-4
9:2 (36:38) Airich (Saccomani) 4-5
10:2 (42:05) Airich (Peleikis, Saccomani)
11:2 (45:01) Airich PEN
11:3 (45:59) Scharpf (Trox, Engel) 5-4
12:3 (50:18) Peleikis (Airich, Saccomani)
13:3 (51:02) Vozar (Frank)
14:3 (58:05) Peleikis (Rießle, Saccomani)

Strafen: Freiburg 12 - Erding 8
Schiedsrichter: Marc-André Naust (Iserlohn)
Zuschauer: 1153

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