22.07.2015

Teddy Bear Toss 2014: Kuscheltiere erreichen Syrien

Seien wir mal ehrlich: Es kommt selten vor, dass Ereignisse in einer Eissporthalle spürbare Folgen weit außerhalb des Eishockey-Kosmos' haben. Nun aber sind die Kuscheltiere vom Freiburger Teddy Bear Toss im syrischen Bürgerkriegsgebiet angekommen. Die mehr als 2000 Seelentröster haben eine lange, beschwerliche Reise hinter sich.


Rückblende: Beim 3. Freiburger Teddy Bear Toss haben die Freiburger Sportfans am 19. Dezember 2014 genau 2627 Kuscheltiere auf Eis geworfen. Das entspricht, sehr vorsichtig kalkuliert, einer Spendensumme von mehr als 40.000 Euro - und zeigt, welch großes Herz die südbadische Eishockeyfamilie hat. Denn der Teddy Bear Toss hat, so bunt und spektakulär er auch ist, einen ernsten Hintergrund: Die plüschigen Geschenke gehen an Kinder in Not. Mehrere Hundert wurden von unseren Partnern in südbadischen Einrichtungen verteilt. Mehr als 2000 traten die Reise ins syrische Bürgerkriegsgebiet an.

Eine private Initiative aus Baden-Württemberg sorgt dafür, dass in ihren Hilfslieferungen in syrische Flüchtlingslager und Krisengebiete neben Medikamenten, Lebensmitteln und technischem Support immer auch Geschenke für syrische Buben und Mädchen dabei sind, die oft alles verloren haben. Der Deutsch-Syrer Faruk al-Sibai und seine Mitstreiter bringen ihre Hilfslieferungen auf dem Landweg zu Menschen, die sowohl vor der Terrormiliz des IS als auch vor dem tyrannischen Assad-Regime geflohen sind.  

Dies gestaltet sich oft langwierig und gefährlich - auch für den Konvoi, zu dem die Freiburger Kuscheltiere gehörten. Es kam zu einer längeren Wartezeit an der türkisch-syrischen Grenze und zu weiteren logistischen Schwierigkeiten in Folge der anhaltenden Luftangriffe. Nun aber konnten Faruk al-Sibai und seine ebenfalls ehrenamtlichen Mitstreiter vom Syrian Humanitary Forum e.V. die Stofftiere an ihre neuen Besitzer übergeben. Die Bilder aus dem Bürgerkriegsgebiet, die die Organisation auf ihrer Facebookseite veröffentlicht hat, sind eindrücklich: im Hintergrund zerbombte Häuser, im Vordergrund bunte Stofftiere aus der Freiburger Franz-Siegel-Halle in Händen von Kindern, denen ihr schweres Schicksal ins Gesicht geschrieben steht.

Stofftiere stehen für Geborgenheit, für das Gefühl: "Alles in gut, jemand ist bei dir." Das ist genau das Sicherheitsempfinden, das den Kindern im syrischen Bürgerkrieg abhanden gekommen ist. Nichts ist gut. Ihre Welt liegt in Trümmern, viele von ihnen haben Eltern, Verwandte und Freunde verloren. Das sind Wunden, die auch ein Kuscheltier nicht heilen kann. Aber: Ein Kuscheltier kann ihnen dabei helfen, kann ein Tröster sein und ein flauschiger Freund in der Not. Deshalb sind die großzügigen Spenden der EHC-Familie nun genau dort angekommen, wo sie dringend gebraucht werden.

Der EHC Freiburg dankt - auch im Namen aller Fans und Spender - Faruk al-Sibai und seinen Helfern für den mutigen Einsatz und die hervorragende Zusammenarbeit.

Ein Video vom Teddy Bear Toss 2014 gibt es bei unserem Medienpartner baden.fm.

Zurück