niko
20.01.2016

Niko Linsenmaier im Interview mit dem ehc::live

„Ich hatte mir fest vorgenommen, dieses Jahr noch auf dem Eis zu stehen“

Nach seiner schweren Kopfverletzung war die schnelle Rückkehr von Niko Linsenmaier wahrscheinlich das beste verfrühte Weihnachtsgeschenk für jeden EHC-Fan. Der Publikumsliebling aus der Freiburger Nachwuchsschmiede gibt seit Anfang Dezember wieder Vollgas auf dem Eis. ehc::live hat nach dem Spiel gegen die Lausitzer Füchse mit ihm gesprochen.

ehc::live: Niko, heute war Teddy Bear Toss – ein ganz besonderes Ereignis. Wie ist das für dich so kurz vor dem Spiel? Freust du dich, oder bist du schon so konzentriert, dass es eher ablenkt?

Niko Linsenmaier: Nein, das war überhaupt keine Ablenkung. Ich finde so was sehr schön. Die Kuscheltiere gehen an bedürftige Kinder, das ist also auch eine richtig gute Sache!

 

ehc::live: Nach deinem Schädelbasisbruch standest du jetzt wieder sehr schnell auf dem Eis. Hattest du eine so schnelle Rückkehr selbst erwartet?

Linsenmaier: Es hat mich schon ein bisschen überrascht. Als ich im Krankenhaus lag, hab ich mir fest vorgenommen dieses Jahr noch auf dem Eis zu stehen. Und das hat dann auch irgendwie geklappt. Mir geht es momentan wirklich gut, ich habe keine Probleme mehr, keine Schmerzen. Nur schmecken und riechen kann ich immer noch nichts. Der Arzt hat mir sogar gesagt, dass das für immer wegbleiben kann. Aber ich hoffe einfach, dass es irgendwann wiederkommt.

 

ehc::live: Ein Schädelbasisbruch ist ja eine wirklich heftige Verletzung. Gehst du deshalb momentan vielleicht noch ein bisschen vorsichtiger in direkte Duelle rein?

Linsenmaier: Nein, gar nicht. Ich bin auf dem Eis eher aggressiver geworden. (lacht) Ich checke jetzt mehr und bin insgesamt härter. Eigentlich komisch...

 

ehc::live: Was sind deine Ziele für diese Saison?

Linsenmaier: Der Klassenerhalt natürlich! In die Play Offs zu kommen und oben zu bleiben. Das wird echt schwierig, aber das ist auf jeden Fall das große Ziel!

 

ehc::live: Willst du den Goldhelm zurück?

Linsenmaier: Nein! (lacht) Als Marc Wittfoth den Helm bekommen hat, hab ich ihm schon gesagt, dass er mit dem Ding die ganze Zeit nur dumm angemacht wird und härter gecheckt wird als alle anderen. Da hat er gefragt, ob ich den Helm vielleicht haben will. Das Teil sieht zwar schön aus, aber der Gegner sieht halt direkt, wen er mal besser schnell aus dem Spiel nimmt.

 

ehc::live: Eure Gegner in der DEL2 sind deutlich größer und schwerer als noch in der Oberliga. Hat man da Angst, wenn so ein riesiger Schrank auf dich zukommt?

Linsenmaier: In der Ecke nicht unbedingt. Aber wenn du als Stürmer läufst, den Pass vom eigenen Verteidiger kriegst und der gegnerische Verteidiger steht plötzlich vor dir und ist über zwei Meter groß – da überlegst du dir schon, ob du den Puck tief schießt oder mal dein Glück probierst. Du musst halt bedenken, dass der Typ dich zerstört, wenn es dumm läuft. (lacht) Wenn so einer zu dir kommt und sich schlagen will – da geht man dann besser ganz schnell wechseln...

 

ehc::live: Durch den Aufstieg in die DEL2 ist der Druck auf die Mannschaft gestiegen. Neue Spieler kamen dazu und mussten teilweise wieder gehen. Hat sich die Stimmung in der Mannschaft dadurch verändert?

Linsenmaier: Nein, gar nicht. Und ich denke auch, dass in jeder Mannschaft gute Stimmung sein muss, egal was ist. Wir motivieren uns immer gegenseitig und verstehen uns gut. Sonst würde überhaupt nichts klappen.

 

ehc::live: Sportreporter reden gerne über die Plus/Minus Statistik. Was für eine Rolle spielt das für euch Spieler? Sprecht ihr da in der Kabine drüber?

Linsenmaier: Über Plus/Minus eher weniger. Eher über die Punkte, ob man Tore schießt oder Vorlagen gibt. Aber klar gehören Statistiken dazu. Wenn man bei -20 in der Statistik steht, dann will dich halt kein Team haben. Da muss man schon ein bisschen drauf achten.

 

ehc::live: Rückennummer haben ja bei jedem Spieler eine andere Bedeutung. Was steckt bei dir dahinter? Warum die 9?

Linsenmaier: Ich hab irgendwann meine Ziehmutter Esther gefragt, welche Nummer sie gut fände. Sie meinte, die Nummer Neun wäre schön, also hab ich die als Rückennummer genommen. Und die behalte ich jetzt glaube ich auch mein Leben lang. (grinst)

 

ehc::live: Weihnachten steht vor der Tür. Für euch Jungs ist aber auch mitten in der Saison. Was sind deine Pläne für die Feiertage?

Linsenmaier: Ganz normal – Schön essen, Geschenke verteilen und bekommen, gemütliche Abende mit der Familie verbringen.

 

ehc::live:  Wenn das Christkind an Weihnachten vorbeischaut: Was wünscht du dir?

Linsenmaier: Ich wünsche mir immer gar nichts zu Weihnachten. Ich krieg natürlich trotzdem Geschenke und freue mich drüber, aber Wünsche hab ich gar keine!

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