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13.03.2018

Neu in Freiburg: Para-Eishockey - ein Sport, der Grenzen sprengt

Freiburg hat eine neue Sportart zu bieten: Para-Eishockey. Das Besondere an der paralympischen Disziplin ist, dass sie Grenzen überschreitet: Athleten mit Handicap und Nicht-Behinderte, Frauen und Männer spielen beim Para-Eishockey in EINEM Team. Der EHC Freiburg nimmt hier eine Vorreiterrolle in ein: An keinem anderen Eissport-Standort in Baden-Württemberg wird dem Puck auf Schlitten nachgejagt. Nun stellt sich die neu gegründete Abteilung den Medien und der Öffentlichkeit vor.

Am Freitag  zeigen und erläutern die Freiburger Para-Puckjägerinnen und -jäger ihre Sportart von 12 bis 13 Uhr  den Medienvertetern, am Sonntag  präsentieren sie sich vor der Playdown-Partie zwischen dem EHC Freiburg und den Tölzer Löwen dem südbadischen Eishockey-Publikum (das erste Spiel der Serie findet bekanntlich am Dienstag um 19.30 Uhr in Freiburg statt).

Para-Eishockey, das ist Kufensport wie das bekannte Eishockey. Nur sitzen die Kufen unter einem eigens konstruierten Schlitten (durch den es zu der früheren Bezeichnung Sledge-Hockey kam). In diesem Schlitten kann jeder Platz nehmen, der Lust dazu hat. Ursprünglich wurde die Sportart zwar für Menschen mit Handicaps im unteren Körperbereich konzipiert - längst spielen in den Para-Eishockey-Teams aber auch Cracks, die keine Behinderung haben. Integrativer kann Sport nicht sein.

So ist das auch in Freiburg: Den Kern der Para-Eishockey-Abteilung bildet ein Freudeskreis aus dem südlichen Breisgau, der Freude am Eissport hat und für den es keine Rolle spielt, wie fix jemand zu Fuß ist. Auf dem Schlitten sind alle gleich - und ein Match ist für alle gleich anspruchsvoll: Gespielt wird über das komplette Eishockeyfeld in voller Eishockeymontur. In Schwung kommen die Schlitten durch kraftvolle Bewegungen der Schläger, welche mit Spikes versehen sind. Die meisten der Freiburger Frauen und Männer sind klassische Quereinsteiger, die den paralymischen Sport einfach mal ausprobiert haben und so viel Begeisterung und Enthusiasmus an den Tag legen, dass sie eine neue Abteilung im EHC Freiburg aus der Taufe hoben. Für diese suchen sie nun Mitstreiter (Kontakt: woelfe@ehcf.de, Betreff: Para-Eishockey).

Der Schritt stellt im süddeutschen Raum eine Seltenheit dar: Der nächstgelegene Ort, in dem Para-Eishockey gespielt wird, ist das bayerische Dachau. Ansonsten gibt es im Norden der Republik noch eine Handvoll Vereine; der Sport steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen. In Freiburg könnte sich da aber etwas ergeben, das Potenzial ist bereits da: "Wir haben noch gar keine Werbung gemacht, haben aber trotzdem schon bis zu zehn Leute im Training", sagt Marc Hauger von der Para-Abteilung - und setzt darauf, dass die Sache spätestens zur Eissport-Saison 2018/19 so richtig Fahrt aufnimmt. Das Ziel? Die Bundesliga.



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