171015 Frankfurt
15.10.2017

Meister zu stark für den EHC

Am Ende war der amtierende Meister zu stark für den EHC: Freiburg musste sich den Löwen Frankfurt in einem Spiel mit vielen Torszenen und Chancen hüben wie drüben schlussendlich mit 3-6 (1-1,1-2,1-3) geschlagen geben. Nach einem guten ersten Abschnitt setzte sich im Verlauf des zweiten Drittels die spielerische Klasse der Löwen immer mehr durch, mit dem vierten Frankfurter Treffer kurz nach Beginn des Schlussdrittels war die Partie dann entschieden.

Der EHC musste in diesem Spiel nicht nur auf Marc Wittfoth und Ben Walker verzichten, mit einer Verletzung aus der Freitags-Partie in Kassel fiel auch noch Verteidiger Alex Brückmann aus. Leos Sulak beorderte Dennis Meyer in die Abwehr an die Seite von Jannik Woidtke, eine vierte Angriffsreihe brachte der EHC damit nicht mehr aufs Eis. Vor dem Spiel wurde Tobi Kunz für seinen neuen Vereinsrekord auf dem Eis geehrt - das Match gegen Frankfurt war seine Partie Nummer 552 in blau-weiß-rot, kein anderer Spieler hat mehr Spiele für Freiburg absolviert! 

Der EHC gab in der Anfangsphase der Partie ordentlich Gas, und erspielte sich einige gute Möglichkeit, die Scheibe landete schließlich jedoch auf der anderen Seite des Eises zum ersten Mal im Netz: Der Treffer von Patrick Jarrett wurde jedoch nach Videobeweis nicht gegeben, da er die Scheibe per Hackentrick und damit per Schlittschuh über die Linie befördert hatte. In Überzahl erzielte Chris Billich in der 9. Spielminute die Führung für den EHC, nachdem sich Freiburg zuvor in Überzahl recht schwer getan hatte, führte ein satter Schlagschuss des Freiburger Goldhelms dann doch zum Erfolg. Frankfurt antwortete allerdings noch im ersten Abschnitt, als Nils Liesegang mit einem starken Pass Matt Pistilli auf dem Flügel bediente und der Außenstürmer ins quasi leere EHC-Netz zum 1-1 abschloss. Es war ein ausgeglichenes Spiel in diesem ersten Abschnitt, in das Freiburg allerdings physisch viel investieren musste, um dem letztjährigen Meister Paroli zu bieten.

Zu Beginn des Mitteldrittels überschlugen sich dann die Ereignisse: Zuerst erzielte Frankfurt durch Clarke Breitkreuz per Nachschuss die Führung für die Löwen, und nur wenig später beförderte Lucas Dumont EHC-Verteidiger Gabriel Federolf unsanft in die Bande. Man hörte einen lauten Schlag, als Federolf in die Bande knallte und lange Zeit auf dem Rücken auf dem Eis liegen blieb - und schließlich mit Hilfe einer Trage vom Eis gebracht werden musste. Mit einer Verletzung im oberen Körperbereich wurde der junge Verteidiger umgehend ins Krankenhaus gebracht, ihm droht eine längere Verletzungspause. Dumont erhielt für seine Aktion eine Spieldauerstrafe, somit war die Partie für ihn vorzeitig beendet. Im weiteren Verlauf des zweiten Drittels sicherten sich die Löwen immer mehr Spielanteile und kamen durch Brett Breitkreuz zum 3-1, der EHC hielt aufopferungsvoll dagegen und konnte durch einen stark ausgespielten Konter kurz vor der Pause auf 2-3 verkürzen. Niko Linsenmaier hatte nach perfekter Vorarbeit von Jannik Herm den Anschluss hergestellt und hielt damit die Hoffnung auf eine Überraschung in dieser Partie Elfter gegen Zweiter am Leben.

Nach nur 36 Sekunden im Schlussabschnitt gab Frankfurts Topskorer C.J. Stretch den Freiburger Hoffnungen dann aber einen kräftigen Dämpfer, mit einem platzierten Handgelenkschuss in den Winkel zum 2-4 sorgte er für die Vorentscheidung in dieser Partie. Die Löwen ließen anschließend nicht nach und drückten den EHC über weite Strecken ins eigene Drittel. Ein Schussverhältnis von 18 zu 2 in dieser Phase drückt die Überlegenheit der Gäste aus, während Freiburg keine Mittel und Wege fand, das Spiel noch einmal zu drehen. Nach einem Doppelpack von Tyler Gron (47./51. Spielminute) setzte Jannik Woidtke mit seinem dritten Saisontreffer den Schlusspunkt unter diese Partie, in der sich Freiburg zwar achtbar schlug - aber erneut nichts Zählbares aufs eigene Konto bringen konnte. Die EHC-Fans sangen trotzdem bis Spielende weiter, und feierten dabei vor allem Julian Airich für seinen Fight gegen Dalton Yorke in der 49. Spielminute: Nachdem es während der Partie schon die ein oder andere Meinungsverschiedenheit gegeben hatte, flogen zwischen "AJ" und dem jungen Frankfurter Verteidiger so richtig die Fäuste. Beide hielten sich lange auf den Schlittschuhen, ein Sieger nach Punkten war in diesem Faustkampf nicht auszumachen - im Gegensatz zum Score auf der Anzeigetafel, auf der nach 60 turbulenten Minuten ein 6-3 zugunsten der Löwen Frankfurt stand.

Zum Schluss möchten wir - das gesamte EHC-Online-Team - unserem Verteidiger Gabriel Federolf gute Besserung wünschen!

Tore
0-1 (08:34) Chris Billich (Tobi Kunz/Niko Linsenmaier - 5:4) 
1-1 (16:45) Matthew Pistilli (Nils Liesegang/Vladislav Filin)
1-2 (21:50) Clarke Breitkreuz (Pawel Dronia/Patrick Jarrett)
1-3 (28:33) Brett Breitkreuz (Vladislav Filin/Tyler Gron)
2-3 (35:58) Niko Linsenmaier (Jannik Herm/Chris Billich) 
2-4 (40:36) C.J. Stretch (Wade MacLeod/Tim Schüle)
2-5 (46:34) Tyler Gron (Wade MacLeod/C.J. Stretch)
2-6 (51:31) Tyler Gron (C.J. Stretch/Wade MacLeod)
3-6 (57:11) Jannik Woidtke (Niko Linsenmaier/Roman Tománek)

Strafzeiten: Freiburg 38, Frankfurt 59
Schiedsrichter: Toni Engelmann, Nicole Hertrich / Dominik Borger, Markus Eberl
Zuschauer: 1.557

Der Video-Spielbericht mit allen Highlights und die Pressekonferenz findet ihr nach dem Spiel in den entsprechenden Playlists auf unserem YouTube-Kanal EHCF-TV.

Die Freiburger Aufstellung:
Hanuljak (Meder)
Körner, Kästle / Kunz, Duda, Babka
Meyer, Woidkte / Herm, Linsenmaier, Billich
Rießle, Federolf / Tomanek, Saccomani, Airich
Maly, Bräuner, Cihak

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