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11.01.2014

Letztes Aufgebot liefert großen Fight in Bad Tölz

EHC mit unglücklicher 2:3-Niederlage bei den Löwen

Mit einem gefühlt letzten Aufgebot hatte sich der EHC Freiburg auf den Weg nach Bad Tölz gemacht. Dennoch lieferten die Südbadener den Löwen einen großartigen Kampf. Nur knapp verpasste der EHC einen Punktgewinn und musste sich mit 2:3 geschlagen geben.

Die Ausfälle beim EHC schienen vor dem Duell endlos zu sein. Andrei Salzer, Michael Frank, David Danner, Steven Billich und Patrick Vozar fehlten verletzt, Dennis Meyer musste krankheitsbedingt passen. Dafür feierte Enrico Saccomani sein Comeback, allerdings war er erst kürzlich wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. So machten auch die Nachwuchskräfte Aaron Kupzick und Iven Rösch, der sein Debüt in der ersten Mannschaft gab, die Reise in den Isarwinkel mit.

Personell schien die Ausgangslage alles andere als optimal, nur ließ der EHC das auf dem Eis nicht zur Geltung kommen. Hatte Bad Tölz anfangs optische Vorteile, sorgte Freiburg für die ersten Großchancen in Überzahl. Einmal war die Scheibe auch drin. Weil das Tölzer aber Bruchteile zuvor verschoben wurde, konnte der Treffer nicht gegeben werden. Mehr Glück hatten die Löwen im Abschluss. Gerade war eine Freiburger Strafe abgelaufen, als Christoph Fischhaber frei vor EHC-Goalie Fabian Hönkhaus zum 1:0 einschieben konnte. Dass die Isarwinkler ihren knappe Vorsprung mit in die Pause nahmen, war aus Freiburger Sicht nicht zwingend gewesen. Zwar ließ Bad Tölz noch eine Großchance liegen, aber hätten die Gäste zuvor den Ausgleich erzielen können. Im Powerplay scheiterten Timo Linsenmaier und Anton Bauer allerdings am starken Löwen-Schlussmann Marco Wölfl.

Der zweite Abschnitt begann für Freiburg zwar mit einer Unterzahl, diese überstanden die Gäste jedoch und übten ihrerseits Druck in einem folgenden Powerplay aus. Die Löwen waren wieder vollzählig, als Alexander Brückmann sich links durchsetzen konnte und Tobias Kunz mit einem wunderbaren Pass bediente. Der Angreifer setzte die Scheibe trocken in den Winkel zum verdienten Ausgleich. Die Reaktion von Bad Tölz ließ nicht lange auf sich warten, die Hausherren versuchten, das Heft in die Hand zu nehmen. Freiburg stand defensiv jedoch weitestgehend gut und hatte selbst die Führung auf dem Schläger. Binnen kürzester Zeit mussten die Löwen gegen Bauer und Kunz retten. Die Oberbayern hatten weiter optisch mehr vom Spiel, eine weitere gute Chance ließ aber Freiburg liegen. Das sollte sich rächen, Klaus Kathan brachte die Tölzer wieder in Führung. Kurz darauf mussten die Südbadener auch noch eine Strafe überstehen und taten dies mit einem starken Penalty Killing.

Das letzte Drittel begann mit einer Schrecksekunde, weil Hönkhaus umgehend zu einem Riesensave gezwungen wurde. Die Gäste zeigten sich aber unbeeindruckt und offensiv brandgefährlich. Riesenchancen blieben ungenutzt, einmal verfehlte Milos Vavrusa das halbleere Tor nur knapp. Bitter, dass wenig später die Hausherren zum dritten Mal jubeln durften. Dominic Fuchs war der Torschütze gewesen. Trotz des neuerlichen Rückschlags gab sich der EHC nicht auf. Allerdings stand Bad Tölz nun gut und konnte die Südbadener aus der Gefahrenzone weitestgehend heraushalten. Die Zeit lief Freiburg davon, wobei sich in der Schlussphase auch wieder gute Möglichkeiten boten. Julian Airich und Tobias Kunz scheiterten allerdings an Wölfl. Auf der Gegenseite musste Hönkhaus eingreifen und einen Alleingang mit einer bärenstarken Reaktion abwehren.

So brachen die letzten drei Minuten an und bescherten dem EHC nochmal eine Überzahl. Als Freiburg in seine Formation gefunden hatte, ging Hönkhaus für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Die Südbadener setzten das Löwen-Gehäuse vehement unter Druck. Der späte Lohn folgte 48 Sekunden vor dem Ende: Jakub Wiecki zimmerte die Scheibe in die Maschen. Der EHC war wieder dran und setzte erneut alles auf eine Karte. Bad Tölz verteidigte den Vorsprung jedoch geschickt und brachte den Sieg über die Zeit.

Auch wenn eine 2:3-Niederlage zu Buche stand, konnte der EHC Freiburg das Tölzer Eis erhobenen Hauptes verlassen. Trotz der immensen Personalsorgen schlug sich die Rumpftruppe mehr als nur achtbar. Vielmehr lieferte man den Oberbayern bis zum Ende einen harten, ausgeglichenen Kampf und begegnete den Löwen auf Augenhöhe. Der EHC agierte diszipliniert und kam durch alle Blöcke zu guten Möglichkeiten. So blieb als einziges Manko, dass Freiburg seine Chancen nicht ausreichend zu nutzen wusste, während Tölz den entscheidenden Tick effektiver war. Den Gästen fehlten es hier an der nötigen Fortune. Überragend war der Kampfgeist und die Moral bis zur letzten Sekunde. Unterm Strich wäre ein Punktgewinn mehr als verdient gewesen. So verabschiedeten die etwa 30 Freiburger Fans, darunter die lauteste VIP-Gäste-Box der Liga, ihr Team mir reichlich Applaus. In der Oberliga Süd holte sich derweil Selb die Tabellenführung zurück. Dennoch findet das Topspiel am Sonntag in der Franz-Siegel-Halle statt, wenn es zum Duell des EHC Freiburg gegen den Dritten EHC Bayreuth kommt.


Statistik

Tölzer Löwen - EHC Freiburg 3:2 (1:0, 1:1, 1:1)

1:0 (10:11) Fischhaber (Kottmair, Schenkel)
1:1 (25:30) Kunz (Brückmann)
2:1 (36:10) Kathan (Sedlmayr, Dubé)
3:1 (44:59) Fuchs (Schwarz, Walleitner)
3:2 (59:12) Wiecki (Kunz, N. Linsenmaier) 6-4

Strafen: Bad Tölz 16 - Freiburg 12 + 10 (N. Linsenmaier)
Schiedsrichter: Marc Naust (Iserlohn)
Zuschauer: 932

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