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05.03.2014

Freiburger Aufholjäger gewinnen in Füssen

EHC feiert 5:3-Auswärtssieg im Allgäu

Es war ein harter Playoff-Fight mit dem besseren Ende für den EHC Freiburg. Mit 5:3 haben die Südbadener am Dienstagabend beim EV Füssen gewonnen und die Viertelfinalserie damit zum 2:2 ausgeglichen. Vor stimmungsvoller Kulisse im Allgäu holte der EHC gleich dreimal einen Rückstand auf und sorgte in den Schlussminuten für die siegreiche Wende.

Ohne den verletzten Jakub Wiecki, dafür aber wieder mit Julian Airich und Steven Billich war Freiburg in Füssen angetreten. Vollen Einsatz gab es bereits vor dem Anpfiff: Zwei EHC-Spieler waren aufgrund von Terminen von Privatfahrern nach Füssen gebracht worden, ein weiterer Akteur traf zum Spielbeginn in der Halle ein. Zwischen den Kontrahenten entwickelte sich ein intensives, offenes Duell, in dem die Defensivreihen gute Arbeit verrichteten. Das disziplinierte Spiel auf beiden Seiten führte dazu, dass Großchancen nicht gerade üppig verteilt waren. Eine nutzten die Hausherren aber zur Führung: Gerade in Überzahl gerutscht, hatte Eric Nadeau einen Schuss zum 1:0 für den EVF abgefälscht. Ein knapper Vorsprung zur Pause für die Leoparden, auch weil Freiburg die Ausgleichsmöglichkeiten noch nicht verwerten konnte.

Nach 26 Minuten waren die Bemühungen der Südbadener aber erstmals von Erfolg gekrönt, Nikolas Linsenmaier hatte zum 1:1 getroffen. Das Match blieb kampfbetont und wurde in der Folge auch zunehmend nickliger. Die Abwehrreihen lieferten weiter eine intensive Partie ab, die meisten Chancen entschärften die beiden Goalies. Auf Freiburger Seite musste sich Fabian Hönkhaus in der 33. Minute zum zweiten Mal geschlagen geben, ein Schuss von Björn Friedl war unglücklich hinter die Linie getrudelt. Nun begann für den EHC eine schwierige Phase, weil Füssen den Druck erhöhen konnte und darauf drängte, den Vorsprung auszubauen. Doch auch in Unterzahl boten die Südbadener Paroli und kamen kurz vor der Pause erneut zum Ausgleich. Eigentlich war der schnelle Gegenstoß von den Allgäuern schon abgewehrt worden, doch erarbeiteten sich die Gäste direkt eine zweite Chance und Steven Billich vollendete zum 2:2.

So ging es ausgeglichen in einen packenden Schlussabschnitt. Freiburg spielte gut, konnte aber ein weiteres Powerplay nicht in einen Treffer ummünzen. Zugleich stand der EHC defensiv stabil, die Intensität auf beiden Seiten steigerte sich nochmals. In der 50. Minute folgte eine strittige Szene: Julian Airich hatte Pavel Mojtek mit einem fairen Open-Ice-Check gestoppt, auch wenn der EVF-Stürmer dabei offenbar äußerst unglücklich getroffen wurde und mit der Trage vom Eis gebracht werden musste (gute Besserung an dieser Stelle). Der Freiburger Youngster aber wurde mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe bedacht, und das auch noch wegen eines angeblichen Checks gegen die Bande - dabei wurde der Check noch nicht mal annähernd in Richtung der Umrandung ausgeführt, sondern ausschließlich auf offenem Eis.

Nichtsdestotrotz standen die Südbadener vor der Herausforderung, die fünfminütige Unterzahl zu überstehen. Als John Gordon die Gastgeber allerdings nach einem Querpass trocken in Führung bringen konnte, wurde die Aufgabe wahrhaft nicht einfacher. Der EHC kämpfte aber verbissen und erspielte sich selbst eine Kontermöglichkeit. Billich bediente Nikolas Linsenmaier, per Shorthander traf er zum viel umjubelten 3:3! Zum dritten Mal hatte Freiburg einen Rückstand aufgeholt, diesmal sogar in Unterzahl. Die Partie war wieder völlig offen und zweieinhalb Minuten vor dem Ende ließ Enrico Saccomani den Freiburger Fanblock mit dem 4:3 endgültig toben. Die Gäste hatten das Spiel gedreht! Füssen musste reagieren - kassierte aber in den Schlussminuten zwei Strafen. Doch wurde es auch für Freiburg nochmal spannend, weil auch ein EHC-Spieler noch auf der Strafbank Platz nehmen musste. Mit vier Feldspielern, aber ohne Goalie brachten die Allgäuer noch einen letzten Schuss auf das Freiburger Gehäuse - daneben. Stattdessen machte Patrick Vozar mit dem Empty-Net-Goal den Freiburger Auswärtssieg endgültig perfekt.

Mit 5:3 hatten die Südbadener den Sieg davongetragen, angefeuert von erneut über 100 lautstarken EHC-Fans. Es war spielerisch vielleicht kein hochklassiges Duell, doch ein umso intensiverer Playoff-Fight gewesen. Beide Mannschaften agierten äußerst kämpferisch und defensiv über weite Strecken diszipliniert, an diesem Abend war Freiburg das effizientere Team gewesen. Vor allem dank einer großartigen Moral schnappten sich die Gäste den zweiten Sieg in dieser Serie. Das nächste Duell steht am Freitag um 19:30 Uhr in der Freiburger Franz-Siegel-Halle an.


Statistik

EV Füssen - EHC Freiburg 3:5 (1:0, 1:2, 1:3)

1:0 (12:50) Nadeau (Gordon, Richter) 5-4
1:1 (25:59) N. Linsenmaier (Meyer, Danner)
2:1 (32:28) Friedl (Kirsch)
2:2 (38:47) Billich (N. Linsenmaier)
3:2 (51:18) Gordon (Friedl) 5-4
3:3 (53:31) N. Linsenmaier (Billich) 4-5
3:4 (57:32) Saccomani (Peleikis)
3:5 (59:59) Vozar (Hönkhaus, Vavrusa) 4-4

Strafen: Füssen 12 + 10 (Friedl) - Freiburg 17 + 20 (Airich)
Schiedsrichter: Simon Aicher (Rosenheim)
Zuschauer: 1462

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