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17.01.2014

Freiburg muss die Punkte in Weiden lassen

EHC verliert 5:6 in der Oberpfalz

Ohne Punkte hat der EHC Freiburg die Heimreise aus Weiden antreten müssen.  Bei den Blue Devils unterlagen die Südbadener mit 5:6. Den Ausschlag gab letztlich die ungewohnt schwache Defensivleistung des EHC.

Die personelle Situation bei Freiburg hatte sich vor dem Wochenende leicht gebessert. Neuzugang Jannik Herm war ebenso im Kader wie auch die Rückkehrer Michael Frank und Patrick Vozar. Passen mussten allerdings Anton Bauer und Dennis Meyer wie auch die bekannten Langzeitverletzen.

In der Oberpfalz lieferte der EHC eine gute Anfangsphase ab, in der fünften Minute gelang Enrico Saccomani der Führungstreffer. Die Freude währte jedoch nicht lange. Dusan Andrasovsky glich schnell zum 1:1 aus. Es entwickelte sich eine Partie mit guten Chancen auf beiden Seiten. Freiburg hatte leicht die Nase vorn und kam durch Nikolas Linsenmaier zur erneuten Führung. Diesmal bauten die Gäste ihren Vorsprung aus, in Überzahl nutzte David Appel einen Nachschuss zum 3:1. Beinahe hätte der EHC im Powerplay noch weiter erhöht,  Timo Linsenmaier kam nach einem tollen Spielzug zum Abschluss - Oliver Engmann im Weidener Tor packte aber einen ganz großen Save aus. Auf der Gegenseite verpassten die Gastgeber den Anschluss, so dass der EHC zur Pause weiter mit 3:1 vorne lag.

Im zweiten Abschnitt sollte sich ein Problem verschärfen, das sich schon im ersten Drittel immer wieder angedeutet hatte: die Defensivarbeit. Zu oft wurden den Blue Devils große Freiräume gewährt, die Zuordnung stimmte nicht immer und die Hausherren nutzten dies aus. Andrasovsky und Felix Köbele sorgten bis zur 28. Minute für das 3:3. Immerhin hatte Freiburg in Person von Patrick Vozar die passende Antwort parat. Der Routinier überwand Engmann mit einem flachen wie scharfen Handgelenkschuss. Ruhe sollte dadurch aber nicht einkehren. In Unterzahl fing sich Freiburg das vierte Gegentor, allerdings einmal mehr vermeidbar. In der Defensive unachtsam ermöglichte man es Köbele, allein vor Mathis aufzutauchen - 4:4. Doch noch konnten die Südbadener vorne nachlegen. In der 39. Minute münzte Philip Rießle eine doppelte Überzahl zur dritten Freiburger Führung um. Zwar lagen die Gäste auch zur zweiten Pause vorn, doch fehlte es an der defensiven Souveränität.

Auch das dritte Drittel brachte dahingehend keine Besserung, zumal man erneut in Unterzahl beginnen musste und sich nach deren Ablauf eine weitere Strafe leistete. Zwar funktionierte das Penalty Killing recht gut, aber auch komplett geriet der EHC unter Druck. Der abermalige Ausgleich, zum dritten Mal traf Andrasovsky, in der 46. Minute war praktisch die logische Konsequenz. Das Problem: Vorne kam Freiburg nun zu selten zum Abschluss und nutzte nun auch seine Chancen nicht mehr. Dafür kassierte man eine weitere Strafe und musste gerade wieder vollzählig den erstmaligen Rückstand hinnehmen. Am langen Pfosten durfte Barry Noe einschieben. Ein Ex-Freiburger trifft - ein Evergreen. Die Südbadener waren in der Folge auch im Powerplay nicht zwingend genug und machten sich in der Schlussphase das Leben selbst schwer. Doch just in Unterzahl gelang es dem EHC mit vier Mann Druck auszuüben. Den Ausgleich erzwingen konnten die Gäste aber nicht, auch nicht in der letzten Minute mit sechs Feldspielern.

So musste Freiburg am Ende eine verdiente Niederlage hinnehmen. Nach einem guten Eröffnungsdrittel kam der EHC aus dem Tritt und präsentierte sich in der Abwehr ungewohnt anfällig. EHC-Goalie Christoph Mathis wurde immer wieder im Stich gelassen, die defensiven Nachlässigkeiten betrafen Sturm wie Verteidigung. Weiden nutzte die sich bietenden Freiräume konsequent aus und agierte konzentrierter. Die Südbadener waren an diesem Abend zudem nicht diszipliniert genug und nahmen sich letztlich zur falschen Zeit die Strafen. Unterm Strich gilt: Wer auf fremdem Eis fünf Tore schießt, der sollte etwas Zählbares mitnehmen. So musste sich der EHC aber ohne Punkte von den neun mitgereisten Fans, die derweil für einen starken und nimmermüden Support sorgten, verabschieden. Am Sonntag geht es in der Franz-Siegel-Halle gegen die Mighty Dogs aus Schweinfurt.


Statistik

Blue Devils Weiden - EHC Freiburg 6:5 (1:3, 3:2, 2:0)

0:1 (04:18) Saccomani (Kunz, Mauch)
1:1 (06:01) Andrasovsky (Faschingbauer, Soares)
1:2 (13:06) N. Linsenmaier (Kunz, Wiecki)
1:3 (16:04) Appel (Vozar, Herm) 5-4
2:3 (24:35) Andrasovsky (Soares, Faschingbauer)
3:3 (27:42) Köbele (Waldowsky)
3:4 (28:49) Vozar (Appel)
4:4 (34:05) Köbele (Zellner, Waldowsky) 5-4
4:5 (38:22) Rießle (Appel) 5-3
5:5 (45:54) Andrasovsky (Soares, Faschingbauer)
6:5 (50:25) Noe (Soares)

Strafen: Weiden 12 - Freiburg 16
Schiedsrichter: Göran Noeller (Bad Muskau)
Zuschauer: 1185

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