20.10.2012

Freiburg gewinnt Krimi in Schweinfurt

Es braucht nicht zwingend viele Tore für ein spannendes und nervenaufreibendes Spiel. So führte im Aufsteiger-Duell zwischen Schweinfurt und Freiburg ein später Treffer zur Entscheidung - und das zugunsten des EHC! In einem packenden Krimi landeten die Südbadener einen verdienten 1:0-Auswärtssieg

Die Pokal-Niederlage bei den Mighty Dogs im September hatte die EHC-Mannschaft abgehakt und zeigte sich im neuerlichen Aufeinandertreffen im Oberliga-Alltag deutlich verbessert. Im Icedome konnte EHC-Trainer Thomas Dolak drei komplette Blöcke sowie eine weitere Sturmformation - Nikolas Linsenmaier fuhr Doppelschichten - aufbieten. Defensiv standen die Gäste über weite Strecken sehr kompakt und konnten auch die ersten Wechsel bestimmen. Gefährlich wurde es für ERV-Schlussmann Benjamin Dirksen aber noch nicht. Es dauerte einige Minuten, ehe die Partie die ersten guten Chancen auf beiden Seiten sah. Es entwickelte sich zunächst ein Match auf Augenhöhe, wobei die beste Möglichkeit auf den Führungstreffer der EHC hatte. In der 17. Minute trat Tobias Kunz zu einem Penalty an und hatte Dirksen bereits verladen, doch brachte der Schweinfurter Goalie seine Fanghand noch zwischen Scheibe und Torerfolg. Auf der Gegenseite konnte sich auch Christoph Mathis mit einer überragenden Parade auszeichnen.

Mit dem zweiten Drittel bekam Freiburg langsam aber sicher die Kontrolle über die Partie. Drei Strafen überstanden die Südbadener unbeschadet und kamen in der Folge offensiv immer besser ins Rollen. Allmählich machte sich eine läuferische Überlegenheit der Gäste deutlich, zudem gab der EHC bei ausgeglichener Stärke die Marschroute vor. Einziges Manko war die Chancenverwertung. Mal retteten die Mighty Dogs die Scheibe auf der Linie, mal scheiterte Nikolas Linsenmaier nach einem tollen Solo an Dirksen, mal stand bei einem Schuss von Jan Nemecek das Metall im Wege. Zunehmend waren aber auch die Special Teams gefordert, gegen Ende des Mittelabschnitts häuften sich die Strafen auf beiden Seiten nun merklich.

Im letzten Drittel waren die Strafbänke kaum einmal nicht besetzt. Allen voran Freiburg befand sich anfangs immer wieder in Unterzahl, musste sogar über eine Minute mit zwei Mann weniger agieren. Aber mit großem Einsatz und Christoph Mathis als sicheren Rückhalt machte das Penalty Killing seinem Namen alle Ehre. Wieder vollzählig dominierte der EHC die Partie nun eindeutig und es entwickelte sich praktisch ein Spiel auf ein Tor. Der erlösende Treffer wollte aber lange Zeit nicht fallen, auch in Überzahl nicht. Die Gäste intensivierten ihre Angriffsbemühungen weiter und wollten die Führung - zuweilen mit Einzelaktionen - förmlich erzwingen. In der 57. Minute wurden die Südbadener endlich belohnt: Patrick Vozar wurde mustergültig von Tobias Kunz bedient und schob zum 1:0 ein. Und der EHC behielt das Kommando und hatte sogar den zweiten Treffer auf dem Schläger. Die Vorentscheidung blieb jedoch - auch in Überzahl - aus, so dass es in der Schlussphase nochmal brenzlig wurde. Mit vereinten Kräften brachte Freiburg den Sieg jedoch über die Zeit.

Der Erfolg in der Fremde war absolut verdient - defensiv stand der EHC meist sicher und war offensiv gefährlicher als die Hausherren gewesen. Läuferisch im Vorteil und gewohnt kämpferisch hatten die Gäste lange auf den fälligen Führungstreffer hingearbeitet. Während im Powerplay allerdings der Zug zum Tor oftmals fehlte, funktionierte das Penalty Killing hervorragend. Zehnmal musste der EHC in Unterzahl agieren und ließ dabei keinen Gegentreffer zu - wie schließlich auch im gesamten Spiel nicht. Das war natürlich auch das Verdienst von Christoph Mathis, der eine tadellose wie starke Leistung abrief und bereits zum zweiten Mal in dieser Saison einen Shutout feiern durfte. Mit drei Zählern im Gepäck durfte der EHC Freiburg die Heimreise antreten und kletterte in der Tabelle auf den sechsten Rang. Das nächste Oberliga-Match steht am Sonntag auf dem Programm: Um 18:30 Uhr trifft der Aufsteiger zu Hause auf den Titelverteidiger Bad Tölz.


Aufstellung EHC Freiburg

Tor: Fabian Hönkhaus, Christoph Mathis
Abwehr: Alexander Brückmann, Michael Frank, Lutz Kästle, Toni Klante, Timo Linsenmaier, Jan Nemecek
Sturm: Anton Bauer, Steven Billich, Jonas Falb, Martin Jenacek, Jan Kouba, Tobias Kunz, Nikolas Linsenmaier, Philip Rießle, Benjamin Stehle, Jeffrey Szwez, Patrick Vozar

Es fehlten: Dennis Meyer, Robert Peleikis, Enrico Saccomani, Mike Soccio


Statistik

Mighty Dogs Schweinfurt - EHC Freiburg 0:1 (0:0, 0:0, 0:1)

0:1 (56:17) Vozar (Kunz)

Strafen: Schweinfurt 24 + 10 (Hollweg) + 10 (S. Knaup) - Freiburg 34 + 10 (Jenacek) + 10 (Klante)
Schiedsrichter: Simon Aicher (Rosenheim)
Zuschauer: 676

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