140419 Kassel
20.04.2014

Erneute Niederlage gegen Kassel - Showdown am Montag

EHC muss am letzten Spieltag gegen Selb gewinnen und auf Frankfurter Schützenhilfe hoffen

Durch eine 1-6 (1-1,0-4,0-1) Niederlage bei den Kassel Huskies hat es die Mannschaft von Leos Sulak nicht mehr in eigenen Händen, die Sensation zu schaffen: Den Aufstiegsrang vier eroberte am Ostersamstag Zweitligist Kaufbeuren durch einen Auswärtssieg in Selb. Damit muss Freiburg am letzten Spieltag nicht nur Oberligameister Selb schlagen, sondern gleichzeitig auf einen Sieg der Löwen Frankfurt in Kaufbeuren hoffen.

Die Konstellation vor dem Match gegen die Huskies war nicht gerade einfach: Kassel hatte bereits am Donnerstag gegen den EHC gewonnen und konnte vor ausverkauftem Haus den Aufstieg in die DEL2 perfekt machen – entsprechend euphorisch war die Stimmung unter den 6.100 Zuschauern, die Sitzplatzbesucher verbrachten gut die Hälfte der Partie stehend, die Welle schwappte mehrfach durch die Halle. Und auch die Spieler auf dem Eis nahmen viel von dem Schwung aus dem „Hinspiel“ mit, Freiburg hielt jedoch mit genau dem Einsatz dagegen, den das Team über die ganze Saison hin ausgezeichnet hatte. Beim EHC war der frisch gebackene Vater David Appel wieder von der Partie, der aus Amsterdam zur Mannschaft zurück gekehrt war.

Im ersten Drittel entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel zwischen den beiden Teams, wobei Freiburg weniger, aber hochkarätigere Chancen hatte. Michael Schmerda traf mit einem satten Schlagschuss nur die Latte, Jannik Herm scheiterte mit einem Alleingang am guten Kasseler Goalie Kai Kristian. Die Führung erzielten indes die Hausherren – doch bei doppelter Überzahl gelang Milos Vavrusa der zu diesem Zeitpunkt nicht unverdiente Ausgleich.

Im zweiten Abschnitt wendete sich das Blatt dann jedoch zu Gunsten der Gastgeber: Branislav Pohanka brachte Kassel mit 2-1 in Führung, in der Folge wechselten sich beide Teams mit dem Überzahlspiel ab. Die Entscheidung fiel durch einen Doppelschlag - binnen einer Minute zogen die Huskies auf 4-1 davon, das fünfte Kasseler Tor kurz vor der Pause, wieder durch Pohanka, schraubte die Lautstärke in der Halle noch einmal eine Stufe in die Höhe. Beim Feiern taten sich ganz erstaunliche Parallelen zwischen Freiburg und den Huskies auf: So wurde nicht nur zehn Minuten vor Schluss der „Hund“ angestimmt, die Fans forderten auch einzelne Stadionbereiche zum Hüpfen auf – unter anderem auch kurz vor Schluss die Spielerbank. Die Spieler kamen dem Wunsch nach und feierten nach der Schluss-Sirene ausgelassen den Aufstieg in die DEL2.

Im letzten Abschnitt hatte sich Freiburg noch die ein oder andere Chance erarbeitet und sich somit ein klein wenig Selbstvertrauen zurückgeholt. Die Spieler waren nach dem Match sichtlich niedergeschlagen – die rund 100 mitgereisten Fans versuchten, ihre Cracks am Mannschaftsbus etwas aufzumuntern und sangen mehrfach: „Wir sind stolz auf unser Team“. Es gab Applaus für jeden EHC-Crack, der aus der Kabine kam.

Für den EHC gilt es jetzt, sich wieder aufzurichten und die keineswegs leichte Aufgabe gegen die Selber Wölfe in Angriff zu nehmen. Als Fünftplatzierter in der Tabelle bei vier zu vergebenen Aufstiegsplätzen muss der EHC auf einen Ausrutscher des ESV Kaufbeuren hoffen, um die Sensation doch noch zu schaffen. Es ist das letzte Spiel einer bis dahin tollen Spielzeit, in der noch diese eine Aufgabe ansteht: ein Sieg in eigener Halle gegen die Selber Wölfe, das ist das Ziel zum Ende dieser Saison. Wer weiß, was dann kommt.

Tore:
1-0 (09:20) Brad Snetsinger (Kyle Doyle, Christian Billich)
1-1 (13:26) Milos Vavrusa (Philip Rießle – 5:3)
2-1 (24:37) Branislav Pohanka (Manuel Klinge, Sven Valenti – 5:4)
3-1 (34:34) Manuel Klinge (Christian Billich, Alexander Heinrich)
4-1 (35:31) Tobias Schwab (Artjom Kostyrev, Austin Wycisk)
5-1 (39:02) Branislav Pohanka (Sven Valenti, Manuel Klinge – 5:4)
6-1 (41:26) Kyle Doyle (Brad Snetsinger, Christian Billich)

Zuschauer: 6.100 (ausverkauft)
Schiedsrichter: Eric Daniels
Strafminuten: Kassel 12, Freiburg 14

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