180126 Dresden
26.01.2018

EHC schlägt Dresden

Freiburg gegen Dresden, Baden gegen Sachsen oder Wölfe gegen Eislöwen. Egal wie man diese DEL2-Paarung benennt, Feuer steckt auf jeden Fall drin, denn für beide Mannschaften geht es im Saisonendspurt um alles. Zwar zählten die Dresdner Eislöwen zu einer der letzten drei Mannschaften gegen die in der laufenden Saison noch keinen Punkt geholt werden konnte, jedoch haben die Eislöwen ihre letzten fünf Spiele allesamt verloren, Freiburg hingegen nur vier. Im direkten Vergleich hatte der EHC die beiden bisherigen Spiele gegen Dresden jeweils knapp mit 1-3 verloren.

Die Personalsituation beider Mannschaften ist überschaubar: Beim EHC fehlen weiterhin Federolf und Walker (beide verletzt), sowie Julian Airich (gesperrt) und Jakub Körner, der sich am Dienstag in Bad Tölz eine Verletzung im unteren Körperbereich zugezogen hat. Auf der Gegenseite mussten die Dresdner Eislöwen auf ihre Langzeitverletzten Harrison Reed, Petr Macholda, Sebastian Stefaniszin und Dominik Grafenthin verzichten, dafür gab Eislöwen-Kapitän René Kramer gibt sein Comeback.

Pünktlich um 19:30 Uhr berührte der Puck zum ersten Mal am heutigen Abend das Eis und eröffnete damit ein Match in der Franz-Siegel-Halle, das von den Offensivpower beider Mannschaften dominiert wurde. Bereits nach wenigen Sekunden hatte Eislöwen-Kapitän Kramer eine Großchance, der Puck kullerte aber glücklicherweise am Außenpfosten vorbei. Im Gegenzug profitierten Jakub Babka und Jannik Herm von einem Dresdner Wechselfehler, Letzterer konnte den Puck aber nicht verwehrten. Freiburg spielte weiterhin stark nach vorne, nachdem Radek Duda in der 5. Spielminute an der Bande zu Boden gerissen wurde, gab es die erste Freiburger Überzahlsituation. Nur 48 Sekunden später nahm Mark Mancari, der von Alexander Brückmann perfekt in Szene gesetzt wurde, von der blauen Linie Maß und traf unhaltbar ins rechte obere Eck. In der Folge spielten die Freiburger befreiter auf, mit dem Führungstreffer schien die Last der letzten Wochen endlich von den Schultern gefallen zu sein. In der zehnten Spielminute startete Mancari in einem schnellen Gegenstoß über die rechte Seite und zog dabei alle Gegenspieler auf sich. Über Chris Billich fand die Scheibe dann den Weg zu Niko Linsenmaier, der auf der linken Seite jede Menge Platz hatte und einfach mal draufhielt…mit Erfolg! Die Scheibe zischte über das Eis und rutschte Eislöwen-Schlussmann Marco Eisenhut unter den Schonern durch – 2-0 für den EHC! Mit viel Spielwitz und dem wiedererlangten Selbstvertrauen trotzten die Jungs um Mark Mancari & Co. auch einem zwischenzeitlich sehr unglücklich gefallenen Anschlusstreffer der Gäste in der 13. Spielminute und trafen nur 4 Minuten später erneut in Überzahl. Nach Vorarbeit von Mancari und Wittfoth war es letztlich Routinier Radek Duda, der das Spielgerät ins Tor stocherte.

Im zweiten Durchgang ging es genauso weiter: Jannik Herm ließ zunächst eine Großchance liegen, Mark Mancari erkämpfte sich den Puck an der Bande, spielt diesen gefährlich vors Tor, wo ihn Radek Duda nur noch am zwischenzeitlich eingewechselten Henning Schroth ins Tor lenken musste. Nach nur 46 gespielten Sekunden herrschte Euphorie Pur in der Franz-Siegel-Halle! Nach Strafen gegen beide Mannschaften bot sich nun viel Platz auf dem Eis, den jedoch die Gäste besser ausnutzen konnten. Tadas Kumeliauskas profitierte in der 26. Spielminute mit einem Schlenzer in den Winkel von einen Stellungsspielfehler von Hanuljak und sorgte so für den erneuten Anschlusstreffer. Doch auch vom zweiten Treffer der Gäste ließen sich die Freiburger Eishockey-Cracks nicht beeindrucken und spielten weiter zielstrebig nach vorne. Nicht nur zielstrebig, sondern auch erfolgreich: Marc Wittfoth verwandelte zur Halbzeit einen Rebound und stellte dadurch den alten 3-Tore-Vorsprung wieder her. Von nun an wirkte das Spiel der Wölfe allerdings nicht mehr so druckvoll und zielstrebig wie noch in der ersten Spielhälfte: Der EHC spielte zurückhaltender bzw. die Dresdner Eislöwen eroberten sich nach und nach mehr Spielanteile. Miroslav Hanuljak wurde oft geprüft, behielt aber seine Nerven und entschärfte jeden Schuss der Gäste und rettete das 5-2 in die zweite Pause.

Eislöwen-Coach Franz Steer schien in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben: Die Sachsen schnürten den EHC regelrecht in der eigenen Zone ein. Mark Mancari konnte einen Dresdner Alleingang in der 47. Spielminute nur durch ein Foul unterbinden und begab sich dafür in die Kühlbox. Nun geriet Miroslav Hanuljak mächtig unter Beschuss; aus allen Lagen wurde auf ihn abgefeuert. Die Unterzahl war fast überstanden, da konnte Thomas Pielmeier einen Schuss von Steve Hanusch ins EHC-Gehäuse ablenken. Das Spiel wurde anschließend wieder ausgeglichener und die Hausherren erarbeiteten sich ihre Spielanteile zurück. Einen sehenswerten Angriff legte die Reihe um Niko Linsenmaier hin: Kunz eröffnete den Konter mit einem langen Pass auf Linsenmaier, der einen Querpass zu Chris Billich spielt. Und Billich? Der verzögert vor Dresdens Schlussmann Schroth und trickst die Scheibe an ihm vorbei (52. Minute). Der EHC stand im Anschluss an diesen Treffer jedoch wieder tiefer und überließ Dresden das Spiel, was prompt mit dem 6-4 bestraft wurde. Doch der siebte Streich folgt bekanntlich sogleich und für den sorgte Jannik Herm in der 57. Spielminute. In dieser Phase war es ein ständiges Hin und Her beider Mannschaften, fast jeder Schuss schien nun irgendwie ins Tor zu gehen. Das letzte Wort hatten aber dann doch nochmal die Gäste in Form von Tadas Kumeliauskas, der noch etwas Ergebniskosmetik betrieb und mit seinem zweiten Treffer den Endstand von 7-5 besiegelte.

Ein starker und vor allem sehr engagierter Auftritt der Jungs hat sich endlich bezahlt gemacht! Allen voran hat der Spieler des Abends, Radek Duda, für Wirbel im Freiburger Offensivspiel gesorgt.

Tore: 
1-0 (04:52) Mark Mancari (Alex Brückmann/Niko Linsenmaier - 5:4) 
2-0 (09:07) Niko Linsenmaier (Chris Billich/Mark Mancari) 
2-1 (12:30) Nick Huard (Alexander Höller/Martin Davidek) 
3-1 (17:19) Radek Duda (Mark Mancari/Marc Wittfoth - 5:4)
4-1 (20:46) Radek Duda (Mark Mancari/Jannik Herm) 
4-2 (25:21) Tadas Kumeliauskas (Tomas Schmidt)
5-2 (29:55) Marc Wittfoth (Jannik Herm/Radek Duda - 5:4)
5-3 (48:39) Thomas Pielmeier (Steve Hanusch/Matt Siddall)
6-3 (52:00) Chris Billich (Niko Linsenmaier/Tobi Kunz) 
6-4 (55:14) Martin Davidek (Shawn Boutin)
7-4 (56:01) Jannik Herm (Jakub Babka/Mark Mancari) 
7-5 (58:53) Tadas Kumeliauskas (Matt Siddall/Steven Rupprich)

Strafzeiten: Freiburg 4, Dresden 8
Schiedsrichter: Cori Müns, Erich Singaitis / Linienrichter: Pascal Kretschmer, Michael Zettl
Zuschauer: 1.690

Der Video-Spielbericht mit allen HighlightsStimmen zum Spiel und die Pressekonferenz findet ihr nach dem Spiel in den entsprechenden Playlists auf unserem YouTube-Kanal EHCF-TV!

Die Freiburger Aufstellung:
Hanuljak (Haas)
Meyer, Kästle / Herm, Duda, Babka
Brückmann, Mancari / Kunz, Linsenmaier, Billich
Rießle, Maly / Wittfoth, Saccomani, Palausch
Bräuner, Cihak 

Die Dresdner Eislöwen:
Eisenhut (Schroth)
Kramer, Zauner / Huard, Höller, Davidek
Schmidt, Hanusch / Rupprich, Kumeliauskas, 39 Siddall
Boutin, Veisert / Garten, Pielmeier, Körner
Walther, Glemser

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