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29.10.2012

EHC bietet Spitzenreiter Selb Paroli

Die junge Mannschaft des EHC Freiburg hat am Sonntagabend einen großartigen Kampf beim Tabellenführer der Oberliga Süd geliefert. Zwar unterlag der Aufsteiger mit 1:3 bei den Selber Wölfen, doch war man dem Spitzenteam über weite Strecken ebenbürtig und hielt die Partie bis in die Schlussphase offen.

Am Freitag hatten die Oberfranken, auch begünstigt durch den Freiburger Erfolg über Weiden, den ersten Rang zurückerobert, so dass es der EHC zum zweiten Mal an diesem Wochenende mit dem Ligaprimus zu tun hatte. Zudem hatte sich Selb bisher als sehr heimstark bewiesen - was die Gäste aus Südbaden aber nicht daran hinderte, unerschrocken zu Werke zu gehen. Beide Mannschaften absolvierten einen soliden Beginn, wobei die Hausherren sich bei ihren Offensivaktionen durchschlagskräftiger präsentierten. Nach einigen Wechseln aber spielte der EHC munter mit und kreierte seine ersten Tormöglichkeiten. Jan Kouba fand jedoch in Wölfe-Goalie Marko Suvelo ebenso seinen Meister wie wenig später Martin Jenacek. Der Tscheche war im Powerplay von Patrick Vozar perfekt freigespielt worden, konnte den Deutsch-Finnen aber nicht bezwingen. Es hatte sich ein ausgeglichenes Duell mit guten Chancen auf beiden Seiten entwickelt.

Der Besuch auf der Strafbank brachte Freiburg in der 16. Minute aber in die Bredouille und Selb demonstrierte, wie eine Spitzenmannschaft seine Überzahl sehenswert wie perfekt binnen nur zehn Sekunden verwertet: Nach einer schnellen Passstaffette landete die Scheibe bei Kyle Piwowarczyk, der völlig frei vor Christoph Mathis nur noch ins Tor abtropfen lassen musste. Dem EHC drohte weiter Ungemach, weil man sich nun zwei aufeinanderfolgende Strafen leistete. Während Mathis in dieser Phase der sichere Rückhalt für sein Team war, schaltete das Freiburger Penalty Killing das Selber Powerplay auch über weite Strecken aus und hielt sich bis nach der Pause mit konzentrierter Arbeit schadlos.

Ein verhaltener Beginn des zweiten Abschnitts, der aber alsbald wieder an Fahrt gewinnen sollte. Wieder waren es die Oberfranken, die sich zunächst offensiv in Szene setzen konnten. Schnell ergriff aber auch der EHC wieder offensiv die Initiative und hatte bei einer weiteren Überzahl den Ausgleich auf dem Schläger. Zu wenig Präzision und Fortune, zu viel Suvelo - das 1:1 blieb noch aus. Zudem gewann Selb fortan die Oberhand über die Partie und übte immer stärkeren Druck auf die Freiburger Abwehrreihen aus. Mathis bewahrte seine Farben aber vor einem weiteren Gegentreffer und noch vor der zweiten Pause konnte sich der EHC vom Selber Druck lösen, kam wieder selbst zu guten Torchancen.

Die Partie blieb folglich weiterhin offen und eine erneute Strafe überstanden die Gäste dank gutem Penalty Killing. Kaum wieder komplett, setzte der EHC seine Jagd nach dem Ausgleich fort - und wurde belohnt. Eine sehr schöne und zielstrebige Kombination führte zum 1:1, über Nikolas Linsenmaier und Jan Kouba war die Scheibe zu Jeffrey Szwez gekommen. Der Deutsch-Kanadier umkurvte Suvelo und hob den Puck in die Maschen. Der Aufsteiger war wieder auf Augenhöhe mit dem Spitzenreiter, verzeichnete im Anschluss sogar eine Doppelchance. Dann aber schlug Selb zu: einen Gegenstoß nutzten die Hausherren zur erneuten Führung, Herbert Geisberger hatte einen Nachschuss ins Netz bugsiert. Die Südbadener zeigten sich vom 1:2 kurzzeitig beeindruckt, um nach wenigen Wechseln wieder den Vorwärtsgang einzulegen.

In den entscheidenden Situationen war der EHC aber nicht clever genug. Hatte man eine Unterzahl noch überstanden, sorgten die Wölfe in der 56. Minute für die Entscheidung: bei angezeigter Strafe gegen Freiburg traf Piwowarczyk zum 3:1. Freiburg wollte sich jedoch noch nicht geschlagen geben, konnte sich gegen die starke Selber Defensive aber keine zwingenden Chancen mehr erarbeiten. Die Hausherren lauerten noch auf gefährliche Konter, doch letztlich blieb es beim Endstand von 3:1 für die Oberfranken. Der Selber Paradesturm um die beiden Kanadier Jared Mudryk und Kyle Piwowarczyk sowie Herbert Geisberger hatte das Duell der Wölfe zugunsten der Selber entschieden: Das Trio war für alle drei Tore verantwortlich.

Der EHC Freiburg lieferte beim Spitzenreiter dennoch eine starke Vorstellung ab und bot einem Top-Team auf fremdem Eis Paroli. Defensiv stand man meist sicher und ließ gegen einen starke Angriff nur wenige hochkarätige Möglichkeiten zu. Auf der Gegenseite konnten die Südbadener ihr offensives Potenzial immer wieder entfalten und hielten das Duell lange offen. Insgesamt überzeugte der EHC dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Schlussendlich war der Selber Sieg aber natürlich verdient, die Oberfanken verfügten über mehr Durchschlagskraft als die Gäste und machten in den entscheidenden Situationen auch ihre Tore.


Aufstellung EHC Freiburg

Tor: Fabian Hönkhaus, Christoph Mathis
Abwehr: Alexander Brückmann, Michael Frank, Lutz Kästle, Toni Klante, Timo Linsenmaier, Dennis Meyer, Jan Nemecek
Sturm: Anton Bauer, Jonas Falb, Martin Jenacek, Jan Kouba, Tobias Kunz, Nikolas Linsenmaier, Philip Rießle, Benjamin Stehle, Jeffrey Szwez, Patrick Vozar

Es fehlten: Steven Billich, Robert Peleikis, Enrico Saccomani, Mike Soccio


Statistik

Selber Wölfe - EHC Freiburg 3:1 (1:0, 0:0, 2:1)

1:0 (15:55) Piwowarczyk (Geisberger, Mudryk) 5-4
1:1 (43:41) Szwez (Kouba, N. Linsenmaier)
2:1 (47:18) Geisberger (Piwowarczyk, Schadewaldt)
3:1 (55:29) Piwowarczyk (Geisberger, Mudryk) 6-5

Strafen: Selb 8 + 10 (Lehmann) - Freiburg 10
Schiedsrichter: Cori Müns (Klostersee)
Zuschauer: 1378

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