170211 Kassel
12.02.2017

Der EHC bringt einen Punkt aus Kassel mit nach Hause

Freiburg verliert beim amtierenden DEL2-Champion mit 2-3 nach Penaltyschießen / EHC-Tore durch Marton Vas und Petr Haluza

Beim Auswärtsspiel in Kassel brachte EHC-Coach Leos Sulak wieder Verteidiger Jakub Grof zum Einsatz, Marco Wölfl hütete daher das EHC-Gehäuse. Genau wie die Hausherren agierte auch Freiburg von Beginn an mit vier Reihen, wobei der Freiburger Trainer die Formationen leicht verändert hatte: Wie schon in der Schlussphase des Heimspiels gegen Dresden am Freitag rückte Jannik Herm als Außenstürmer zu Radek Duda und Petr Haluza. Marc Wittfoth kam dafür an der Seite von Enrico Saccomani und Julian Airich zum Einsatz. Aron Wagner, Yannick Mund und als Center Austin Cihak bildeten die vierte Freiburger Formation. Das Match beim amtierenden DEL2-Champion war in den ersten zwanzig Minuten von der Defensive geprägt - beide Teams agierten taktisch diszipliniert, dazu gingen die entscheidenden Zweikämpfe in der eigenen Zone zumeist an die Verteidiger. Fast schon typisch bei diesem Spielverlauf, dass die Führung für die Huskies quasi aus dem Nichts fiel: Toni Ritter hatte die Scheibe hinter dem EHC-Tor erobert und sie vors Tor gespielt, der Puck sprang an den Schlittschuh von Marco Wölfl und von dort über die Freiburger Linie. Der angeschossene EHC-Keeper war in dieser Situation absolut machtlos, die Huskies konnten sich in der 6. Spielminute über die 1-0 Führung freuen. Der EHC tat sich schwer, zu Chancen zu kommen, nutzte dann aber eine der wenigen Gelegenheiten in der 17. Spielminute eiskalt aus. Enrico Saccomani hatte die Scheibe mit einem beherzten Antritt ins gegnerische Drittel getragen, sein Schuss wurde abgeblockt, landete jedoch genau auf dem Schläger von Marton Vas. Der fackelte nicht lange und erzielte mit einem platzierten Schlenzer den 1-1 Ausgleich für die Wölfe. Aber es kam noch besser: In der 19. Spielminute steuerte Petr Haluza in einer ganz ähnlichen Szene wie zuvor Saccomani ins Huskies-Drittel hinein, Kassels Keeper Markus Keller ließ den Schuss nach vorne abprallen und Haluza verwertete den Rebound selbst zur 2-1 Führung für den EHC. In einem chancenarmen ersten Abschnitt hatte Freiburg eine bemerkenswerte Effizienz an den Tag gelegt - mit diesem knappen Vorsprung ging's dann auch in die erste Pause.

Im zweiten Drittel musste der EHC ab der 29. Spielminute ohne Austin Cihak auskommen. Der Deutsch-Amerikaner kam nach einem Zweikampf zu Fall und konnte nur gestützt von zwei Teamkameraden in die Kabine fahren - für ihn halfen wechselnde Center in der vierten Reihe aus, Yannick Mund und Aron Wagner erhielten also weiterhin Eiszeit. Der EHC schaffte es über weite Strecken der zweiten zwanzig Minuten sehr gut, das Aufbauspiel der Hausherren zu stören und die Huskies somit vom eigenen Tor fernzuhalten. Die besten Offensivaktionen hatte Freiburg in der 34. Spielminute, also Petr Haluza und Tobi Kunz in Überzahl in aussichtsreicher Position zum Abschluss kamen, Markus Keller jedoch nicht bezwingen konnten. Auf der anderen Seite nutzte Kassel ein Powerplay in der 38. Minute zum 2-2 Ausgleich. Der EHC hatte die Scheibe im eigenen Abschnitt an der Bande verloren, Manuel Klinge nutzte die zwei auf eins Situation mit einem Querpass auf Derek DeBlois, dessen Direktabnahme präzise im rechten oberen Winkel zum 2-2 einschlug. Dabei blieb es auch bis zur zweite Pausensirene, der EHC hatte bei fünf gegen fünf ein gutes zweites Drittels aufs Eis gelegt, die Sorgenkinder aus Freiburger Sicht blieben dagegen die Special Teams: Sowohl in Überzahl wie auch beim Penalty-Killing offenbarte der EHC nicht nur in Kassel, sondern in der vergangenen Partien Schwächen.

Im Schlussabschnitt erhöhten die Hausherren das Tempo und kamen dadurch zu mehr Chancen, allerdings ohne durchschlagenden Erfolg. Freiburg blockte einige Schüsse weg, den Rest erledigte Marco Wölfl, der im Schlussabschnitt nicht mehr zu bezwingen war. Aber auch auf der anderen Seite hatte der EHC noch eine Handvoll guter Möglichkeiten im Schlussdrittel auf dem Schläger, um sich die Führung zurück zu holen, letztlich ohne Erfolg. In den Schlussminuten wurde es noch einmal richtig spannend, als sich die Huskies und der EHC mit Überzahlmöglichkeiten abwechselten. Doch auch hier gelang keinem Team der "Lucky Punch", somit ging es nach 60 absolvierten Spielminuten in die Verlängerung. In der Overtime konnten beide Teams bei drei gegen drei Feldspielern nicht besonders viele Chancen herausspielen, die läuferische Arbeit stimmte, kaum einmal ließ ein Spieler seinen direkten Kontrahenten ziehen. Die beste Freiburger Chance hatte Radek Duda Sekunden vor der Schluss-Sirene, als ein Nachschuss nur Zentimeter am Kasseler Torpfosten vorbei kullerte. Das Glück sollte dem EHC dann auch im anschließenden Penaltyschießen nicht unbedingt hold bleiben: Während Kassel die beiden ersten Suche sehr sicher verwandelte, legte Tobi Kunz die Scheibe am quasi leeren Tor vorbei und auch Marton Vas konnte Markus Keller nicht überwinden. Damit ging nun schon zum drittel Mal in Folge der Extrapunkt in Kassel an die Huskies: In der Vorsaison (2-3 n.P.), wie auch im Hinspiel in der Vorrunde (1-2 n.V.) holten sich die Huskies am Ende doch noch den Sieg. Freiburg hat sich den Zähler allerdings mehr als verdient: insgesamt 38 zu 26 Schüsse verdeutlichen, dass der EHC beim amtierenden DEL2-Champion ein starkes Match abgeliefert hat. 

Der nächste EHC-Auftritt ist schon übermorgen: Am 14. Februar empfängt Freiburg die Ravensburg Towerstars in der heimischen Franz-Siegel-Halle, das erste Bully ist um 19 Uhr 30. Tickets für das Spiel gibt es wie immer bis zum Vorabend der Partie (Montag, 23h59) online unter https://tickets.ehcf.de und am Spieltag selbst dann an der Abendkasse. Unterstützt unser Team in diesem wichtigen Heimspiel im Kampf um den Klassenerhalt!
 
Tore:
1-0 (05:40) Toni Ritter (Thomas Merl/Feodor Boiarchinov) 
1-1 (16:54) Márton Vas (Julian Airich)
1-2 (18:07) Petr Haluza
2-2 (37:23) Derek DeBlois (Manuel Klinge/Jens Meilleur - 5:4)
3-2 (65:00) Michael Christ (Penalty)  
 
Zuschauer: 2.780
Schiedsrichter: Steffen Klau / Dominic Kontny, Philipp Siebel
Strafminuten: Kassel 8, Freiburg 8

Die Freiburger Aufstellung:
94 Wölfl / 38 Haas
86 Brückmann, 42 Vas / 9 Linsenmaier, 22 Kunz, 81 C. Billich
71 Grof, 92 Kästle / 41 Herm, 69 Duda, 33 Haluza
4 Vavrusa, 26 Rießle / 43 Wittfoth, 19 Saccomani, 67 Airich
45 Wagner, 28 Cihak, 64 Mund

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