scheiben keller
13.09.2016

Das ändert sich in der neuen DEL2-Saison

Am Freitag geht's los: Der EHC Freiburg tritt in Kaufbeuren an, ehe am Sonntag um 18.30 Uhr das erste DEL2-Heimspiel auf dem Programm steht. Höchste Zeit, sich mit ein paar Änderungen vertraut zu machen: Einige betreffen die ganze Liga, andere den Eishockey-Alltag beim EHC. Ein Überblick.

Begleitpersonen: Stadionbesucher mit Handicap, die eine Begleitperson bei sich haben müssen, brauchen nur noch ein Ticket - nämlich ihr eigenes. Die Begleitperson benötigt keine Eintrittskarte, sondern erhält Einlass, wenn der/die Behinderte am Eingang seinen/ihren entsprechenden Ausweis vorzeigt.

Doppellizenzen: Das ist die offizielle Bezeichnung für das, was bisher als Förderlizenzen bekannt war. Jedes Team darf pro Partie nur noch 6 Akteure mit Doppellizenzen DEL/DEL2 zum Einsatz bringen. Beim EHC Freiburg dürften dies regelmäßig Marco Wölfl und Yannick Mund sein. Zudem können für die Wölfe auflaufen: Steven Billich, Kai Herpich, Jonah Hynes, Jonas Schlenker und Lennart Palausch sowie - auch wenn deren Einsatz eher unwahrscheinlich ist - Tim Bender und Marcel Kurth.

Große Strafen: Schiedsrichter haben kaum mehr die Option, eine Matchstrafe auszusprechen. Das Höchstmaß ist die Spieldauerdisziplinarstrafe - ohne automatische Ein-Spiel-Sperren. Stattdessen werden alle großen Strafen werden von der DEL-Disziplinarkommission bewertet, die die weiteren Sanktionen individuell ausspricht.

Ü23-Regelung: Pro DEL2-Team dürfen nur noch 14 Akteure auf dem Spielberichtsbogen stehen, die Jahrgang 1992 und älter sind. Das fördert den Nachwuchs - denn jede Equipe ist gezwungen, noch mehr auf junge Akteure zu setzen als bisher (in der vergangenen Saison war noch der Einsatz von 15 routinierten Spielern möglich). Kontingentspieler zählen wie Ü23-Cracks, auch wenn sie jünger sind. Bei deutschen Torhütern greift die Regel für die Jahrgänge 1990 und älter.

SpradeTV: Es wird in dieser Saison auch in Freiburg sprade.tv geben - das heißt: Die Heimspiele des EHC Freiburg werden live im Internet übertragen. Ab wann das so sein wird, steht noch nicht zu 100 Prozent fest. Sprade.tv ist ein Mega-Projekt, bei dem noch ein bisschen technisches Feintuning notwendig ist - deshalb wird es zu Saisonbeginn noch nicht klappen. Wir rechnen mit einem Start der Übetragung im Oktober und halten euch selbstverständlich auf dem Laufenden.

Stadionmagazin EHC::live: Das "Heftle" kostet künftig 2 Euro - was mit einem Clou für die Fanszene verbunden ist. Pro verkauftem Heft gehen 50 Cent direkt in die Choreo-Kasse, sozusagen als Solidaritätszuschlag. Dieser "Soli" wird für die farbenprächtigen, aufwändigen und kostenintensiven (!) Choreografien eingesetzt, die unsere Nordkurve zu bestimmten Anlässen auf die Beine stellt. Eishockey lebt von Fankultur und besonderen Momenten - deshalb bezahlt den "Soli" sicher jeder gern.

Torraumabseits: Torraumabseits ist ein Wort, das das Regelwerk eigentlich gar nicht kennt. Aber jeder Eishockeyfan weiß (so ungefähr), was damit gemeint ist. Wenn sich ein Angreifer freiwillig - also ohne dass er dorthin bugsiert wird - im Torraum aufhält, wird abgepfiffen. Oder besser: wurde. Denn diese Regel zum "man in the crease" wird nun entschärft. Wenn der angreifende Spieler den Keeper weder berührt noch behindert, dann darf er im Torraum sein.

Verlängerung: 3 gegen 3 - in der Overtime ist mehr Platz auf dem Eis als bisher. Das soll dazu führen, dass weniger Partien im Penaltyschießen entschieden werden müssen - und garantiert ein Spektakel für die Zuschauer. Werden Strafen ausgesprochen, darf das gegnerische Team einen vierten respektive fünften Feldspieler aufs Eis schicken - denn dem Feldspieler-Trio der bestraften Mannschaft kann kein Crack mehr abgezogen werden.

Videobeweis: Routinierte EHC-Fans erinnern sich noch an das Phantomtor von Petr Precan: Letzte Minute, der EHC liegt knapp in Führung, der Gegner hat den Torhüter rausgenommen - und der Freiburger Verteidiger schlenzt die Scheibe an den Pfosten des gegnerischen Kastens. Das Stadion stöhnt entsetzt auf. Um kurz darauf zu jubeln - denn der Schiedsrichter wertete den Stangentreffer als Tor. Das wird künftig kaum mehr möglich sein, denn Schiedsrichter können bei strittigen Szenen zum Videobeweis schreiten. Neben dem Bild der Führungskamera von sprade.tv stehen ihnen da die Sequenzen der Übertor-Kameras zur Verfügung, die sämtliche DEL2-Clubs - nebst Computern, Monitoren und allem Drum und Dran - anschaffen mussten. Der Videobeweis kann in sieben Fällen zur Anwendung kommen und dient nicht etwa dazu, eine Entscheidung zu fällen; vielmehr können hier Entscheidungen überprüft werden. Der Referee trifft also Entscheidung auf dem Eis, schaut sich im Falle des Falles die Szene noch einmal an und entscheidet dann, ob er bei der ersten Entscheidung bleibt. Wenn die Sicht verdeckt ist oder die Technik streikt, gilt automatisch die auf dem Eis getroffene Entscheidung. Eine ausführliche Erklärung zum Procedere inklusive der sieben Kriterien, die überprüft werden dürfen, bietet die Regelecke der DEL2-Homepage.

Zamboni: Auch hier ist - wie bei sprade.tv - der Oktoberbeginn eine entscheidende Wegmarke: Aller Wahrscheinlichkeit nach wird unsere Stadionkneipe zum 1. Oktober wieder öffnen - mit neuem Pächter. Weitere Informationen folgen.

 

 

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