08.04.2010

Alles gegeben, dennoch verloren: Spiel 4 geht an Hannover

(wo) Sie hatten alles gegeben, doch am Ende standen die Wölfe mit leeren Händen da. Das vierte Spiel der Playdown-Serie gegen Hannover ging zu Hause denkbar knapp mit 4:5 verloren, so dass die Indians mit 3:1 in Front liegen und Freiburg ab sofort zum Siegen verdammt ist.

Die Ausfallliste der Breisgau-Eishockeyaner hatte sich vor der Partie um einen weiteren Stammspieler erweitert. Nach den Lazarett-Stammgästen Yanick Dubé und Dany Bousquet sowie Petr Bares und Dennis Meyer musste Wölfe-Coach Markus Berwanger nun verletzungsbedingt auch auf Schlussmann Ronny Glaser verzichten. Dafür kehrte Ibo Weissleder nach seiner Sperre am Montag wieder in das Freiburger Aufgebot zurück.

Nach dem 8:7 Triumph am Pferdeturm gingen die Wölfe sogleich entschlossen zu Werke und der zweite Angriff brachte schon das 1:0. Chris Billich hatte Tobias Kunz bedient und der "Spieler des Monats März" netzte durch die Schone von Indians-Goalie Youri Ziffzer zur Führung der Gastgeber ein. Ein optimaler Start für Freiburg, doch mit zunehmender Spielzeit übernahmen die Gäste die Spielgestaltung. Zwar erspielten sich auch die Wölfe weiterhin ihre Torchancen, allerdings hatten die Indians mehrfach das 1:1 auf der Kelle. Die logische Konsequenz traf in der 16. Minute ein: In der Offensive leisteten sich die Hausherren einen leichten Puckverlust, Hannover baute einen Gegenangriff auf und John Hughes durfte praktisch einmal durchs Freiburger Drittel fahren, um schließlich zum 1:1 einzuschieben. Unentschieden nach dem ersten Drittel, ein gerechter Spielstand.

Weil gerecht allein den Wölfen aber nicht weiterhelfen würde, begannen sie im Mittelabschnitt wieder forsch und tauchten einige Male gefährlich vor dem Hannoverschen Gehäuse auf. Der nächste Treffer fiel jedoch auf der Gegenseite. Diesmal war es Christoph Koziol gewesen, welcher in der Angriffszone alle Freiheiten genoss und sein Solo zur ersten Gäste-Führung nutzen konnte. Den Freiburgern brachte ihr Bemühen, den Ausgleich zu suchen, sogar das 1:3 ein. Ein Distanzschuss war geblockt worden und Petr Mares allein auf Christoph Mathis zugelaufen. Der Freiburger Torhüter parierte prächtig, war aber wenige Sekunden später machtlos, als Jamie Chamberlain die Scheibe über die Linie bugsierte.

Die Wölfe mühten sich fortan, ackerten um ihre Chance, den Anschluss wiederherzustellen. Dies ermöglichte den Gästen zugleich offensive Freiräume, jedoch hielt Christoph Mathis mit einigen Glanzparaden seine Mannschaft im Spiel. Das zweite Drittel neigte sich dem Ende zu, als die Sturmreihe um die Freiburger Eigengewächse Ibo Weissleder, Tobias Kunz und Chris Billich noch einen letzten vehementen Angriff vortrug. Ein Schuss von Kunz, der Schläger von Billich - und 2:3! Ein abgefälschter Schuss acht Sekunden vor der Pausensirene hatte die Hausherren wieder herangebracht. Es war alles noch alles möglich für die Wölfe.

Mit den Fans im Rücken drängte Freiburg im Schlussabschnitt auf den Ausgleich. Die ideale Gelegenheit kam in Form eines frühen Überzahlspiels. Das Powerplay drohte allerdings ohne Torerfolg zu enden, ehe ein schneller Angriff über Jeff Corey den Weg zum Schläger von Marek Ivan fand. Der Tscheche traf zum 3:3, die Partie war wieder offen. Spannung war geboten - leider aber auch Dramatik. In der 49. Minute lagen die Gäste erneut in Front, einen Konter hatte D.J. Jelitto zum 3:4 verwertet. Die Antwort der Hausherren ließ keine zwei Minuten auf sich warten, diesmal hatte Nick Anderson getroffen. Das 4:4 hatte allerdings nicht lange Bestand, denn in der 53. Minute sorgte Chamberlain abermals für die Führung der Niedersachsen.

Die Wölfe mobilisierten noch einmal alle Kräfte, nahmen kurzweilig auch ihren Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis, sie drängten auf den Ausgleich, den fünften Treffer, kamen auch gefährlich vor das gegnerische Gehäuse - doch das 5:5, es wollte nicht mehr fallen. Die Freiburger Puckjäger hatten alles versucht, gerackert und gekämpft, für ihre Mühen wurden sie aber nicht belohnt.

Vielmehr stehen sie nun ultimativ mit dem Rücken zur Wand. Spiel 5 findet am Freitag in Hannover statt. Damit die Wölfe-Fans am Sonntag noch einmal ihre Mannen zu Spiel 7 und damit einen Schritt zum Klassenerhalt peitschen können, braucht es am Pferdeturm einen Sieg - ansonsten ist der Abstieg besiegelt.


Statistik

Wölfe Freiburg - Hannover Indians 4:5 (1:1, 1:2, 2:2)

1:0 (00:41) Kunz (Billich, Gorgenländer)
1:1 (15:11) Hughes (Jelitto, Leisenring)
1:2 (24:50) Koziol (Rohatsch, Priebsch)
1:3 (26:22) Chamberlain (Doyle, Mares)
2:3 (39:52) Billich (Kunz, Weissleder)
3:3 (43:16) Ivan (Mizzi, Townsend) 5-4
3:4 (48:50) Jelitto (Leisenring, Atherton)
4:4 (50:41) Anderson (Corey, Schüle)
4:5 (52:44) Chamberlain (Doyle, Atherton)

Strafen: Freiburg 6 - Hannover 10
Schiedsrichter: Andreas Aumüller (Ottobrunn)
Zuschauer: 1120 

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